Corona-Rekordzahlen in Israel: Größtes Behandlungszentrum des Landes öffnet in einer Tiefgarage
Israel muss aktuell gegen verheerend steigende Corona-Zahlen ankämpfen. Nicht nur die Neu-Infektionen sind auf einem Rekordhoch, sondern auch die Quote positiver Tests.
- In Israel wurde nun ein „kompletter Lockdown" ausgerufen.
- Neue Corona*-Infektionszahlen übersteigen den bisherigen Rekord deutlich.
- In Haifa eröffnet das größte Corona-Behandlungszentrum des Landes.
Update vom 25. September, 18.52 Uhr: Da die Zahlen der Infizierten in Israel weiterhin hoch sind, besteht ein großer Bedarf an medizinischer Versorgung. Da kommt es genau zur richtigen Zeit, dass jetzt in Haifa das größte Corona-Behandlungszentrum des Landes eröffnet wurde. Die Station gehört zum Rambam-Krankenhaus. Besonderheit der neuen Abteilung: Sie ist unterirdisch. Ein Sprecher des Krankenhauses teilte am Freitag mit, dass ab sofort alle Patienten dorthin verlegt werden. Es stehen in der unterirdischen Einrichtung 700 Betten zur Verfügung. 140 davon sind mit einem Beatmungsgerät ausgestattet.
Dem Rambam-Krankenhaus zufolge wurde die Klinik erstmals seit seiner Fertigstellung im Jahr 2014 eingerichtet. Bislang dienten die Räumlichkeiten als unterirdisches Parkhaus. Im Frühjahr war mit der Umrüstung begonnen worden.
Das Sammy Ofer Fortified Underground Emergency Hospital liegt 16,5 Meter unter der Erdoberfläche. Vorgesehen ist die Einrichtung für den Fall von Angriffen mit biologischen oder chemischen Waffen. Der Homepage des Rambam-Krankenhauses zufolge können dort bis zu 2000 Betten aufgestellt werden.
Corona in Israel: Ministerpräsident Netanjahu verschärft Lockdown
(Erstmeldung) München - In Israel wird sich die Bevölkerung nun immer härteren Corona-Maßnahmen* unterordnen müssen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Verschärfung angekündigt, der bereits strenge Lockdown werde ab kommendem Freitag in einen „kompletten Lockdown“ umstrukturiert. Details wurden allerdings noch nicht genannt.
Laut der tagesschau soll es im „Corona*-Kabinett“ zu hitzigen Diskussionen gekommen sein. „In den letzten zwei Tagen haben uns Experten erklärt, dass wir am Rande des Abgrunds stehen, wenn wir nicht sofort schwerwiegende Schritte unternehmen“, so Netanjahu.
Coronavirus in Israel: Neue Zahlen übertreffen bisherigen Rekord deutlich
Zuletzt meldete das Gesundheitsministerium* 6950 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit wurde der bisherige Rekord von 5533 Fällen am 15. September nochmal deutlich übertroffen. Im Gegensatz zu Deutschland sind diese Zahlen erschreckend. Obwohl die Einwohnerzahl in der Bundesrepublik etwa neunmal so hoch ist, wurden hier "nur" 1911 Covid*-Neuinfektionen am gleichen Tag gemeldet.
Auch die Quote der Positivtests* in Israel ist mit 11,7 Prozent besorgniserregend. Kein Wunder also, dass die Regierung nun eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern will. Die Schulen wurden bereits geschlossen, am Freitag darf wohl nur noch in „essentiellen“ Unternehmen gearbeitet werden. Abgesehen vom höchsten jüdischen Feiertag am Montag, „Yom Kippur“, machen auch die Synagogen im Land dicht. Eine Entscheidung, die für viele Diskussionen gesorgt haben soll. Gerade religiöse Parteien hätten sich trotz hoher Zahlen in einschlägigen Vierteln gegen die Schließung der Gotteshäuser ausgesprochen,.
Coronavirus in Israel: Demonstranten werden durch Maßnahmen ausgebremst
Laut n-tv soll darüber hinaus das Demonstrationsrecht unter den Einschränkungen leiden. „Wenn wir das Haus verlassen dürfen, um zu demonstrieren, dann wird es den Menschen auch möglich sein, an den Strand zu gehen und es Protestieren zu nennen", rechtfertigt Netanjahu die Maßnahme.
Am vergangenen Samstag sollen laut der ARD rund 10.000 Demonstranten vor der Residenz des Präsidenten protestiert haben. Die Unzufriedenheit mit der Regierung im Volk steige weiter. Nun sei es nur noch 2.000 Menschen erlaubt, zu demonstrieren. Außerdem gilt, dass sich jeder Israeli nur einen Kilometer von seinem Wohnort entfernen darf. Ausnahmen gelten lediglich für Einkäufe und Wege zur Arbeit. (ta) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.