Trockenheit setzt der Natur schon jetzt zu: Österreich droht ein Grillverbot
Der Sommer ist noch in weiter Ferne. Ausgetrocknet ist die Natur dennoch bereits bedenklich. In Wien denkt man darum jetzt schon über ein Grillverbot nach.
Wien – Ganz Europa hat einen ungewöhnlich trockenen Winter erlebt. Bereits jetzt führt das niederschlagsarme und warme Klima zu Dürre im Süden und Westen Europas. Laut einem Bericht der EU-Kommission sind die dramatischen Auswirkungen der Dürre bereits in Italien, Frankreich und Spanien zu sehen. Alpen-Bergseen sind komplett ausgetrocknet – und Experten warnen sogar: „Selbst zwei Monate Dauerregen würden nicht reichen“. In Österreich denkt man aufgrund der anhaltenden Trockenheit jetzt schon über Grillverbote nach.

Trockenheit setzt der Natur schon jetzt zu: Experten in Österreich denken über Grillverbot nach
Schon im vergangenen Jahr verhängte die Stadt Wien aufgrund der Dürre ein Grillverbot, da die ausbleibenden Niederschläge ein erhöhtes Risiko für Waldbrände darstellten. Das Rauchen, Grillen und jegliche Nutzung von offenem Feuer im Wald waren untersagt, einschließlich aller öffentlichen Grillplätze. Auch in Deutschland sperrten einige Städte im Hitze-Sommer 2022 Grillplätze. Nun droht also ein Grillverbot 2.0 in der österreichischen Bundeshauptstadt.
Ausgetrocknete Gewässer: Grillverbot 2023 könnte bevorstehen
Wiens Gewässer leiden bereits jetzt unter Wassermangel; die Alte Donau wurde unter hohem Aufwand mit zusätzlichem Wasser gespeist, wie der ORF berichtet. Auch Kleinstgewässer seien ausgetrocknet. Die anhaltende Trockenheit in Wien beeinträchtige nicht nur das Wohlbefinden der Bäume, sondern erhöhe auch das Risiko von Bränden, so der Wiener Forstdirektor Andreas Januskovec.
Laut Januskovecz, auch Bereichsleiter für Klimaangelegenheiten, könnte dies bald zu einem erneuten Grillverbot führen. Im Interview mit dem ORF sagte er: „In den letzten drei bis vier Wochen war es sehr trocken. In den letzten Tagen hat es etwas mehr Feuchtigkeit gegeben. Wir müssen jedoch weiterhin beobachten, ob es länger trocken bleibt. Wenn dies der Fall ist, müssen wir eine Waldbrandverordnung erlassen, die auch als Grillverbot bekannt ist.“
Doch selbst, wenn das Grillvergnügen nicht von amtlicher Seite reglementiert wird: Es ist zukünftig nicht so oft erlaubt, wie man es vielleicht möchte. Nur ein Mal pro Woche darf nämlich angeheizt werden – so hat das zumindest das Landgericht München I jetzt in einem Fall entschieden.