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„Air Defender 2023“: Luftwaffe zeigt besonderen Airbus für riesige Kampfjet-Übung

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Von: Mirjam Ratmann

Im Juni soll die Nato-Luftwaffen-Übung Air Defender starten. Die Bundeswehr hat nun erstmalig einen Airbus gezeigt, der an der Übung teilnehmen soll – in neuem Gewand.

Köln – Die Nase ist schwarz, der Rumpf grau. „Luftwaffe“ steht in großen schwarzen Lettern auf dem Rumpf geschrieben. Darunter: „Air Defender 23“, dazu ein Wappen, das alle beteiligten Länder der Nato-Übung mit Landesflagge abbildet. Der Schriftzug „Stronger together“, zieht sich über das Wappen.

Luftwaffe zeigt besonderes Flugzeug – passend zum „Air Defender“

In einem Video, dass die Bundeswehr veröffentlicht hat, sieht man einen Airbus A400M, der zum ersten Mal mit einer Sonderfolie bezogen wird. Anlass ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato, die Air Defender, die vom 12. bis 24. Juni in und über Deutschland stattfinden wird. Insgesamt fünf Maschinen vom Typ Airbus A400M nehmen an der Übung „Air Defender“ teil.

Das Video zeigt das Flugzeug aus allen Winkeln, denn fast überall auf dem Rumpf des Airbusses ist eine Sonderfolie angebracht worden. So sieht man Männer, die auf einer kleinen Hebebühne stehend, unter dem Bauch des Flugzeuges rote Folie flach streichen. Dann fährt das Flugzeug langsam raus aus seiner Lagerhalle, auf einen Flugplatz.

Kampfjet-Manöver „Air Defender“: Vorbereitungen laufen

Airbus A400M mit Sonderfolierung Air Defender 2023.
Der Airbus A400M hat ein neues Gewand – und ist bereit für die Air Defender 23. © Francis Hildemann/dpa/Bundeswehr

Die Kamera dreht sich anschließend mehrmals in Adlerperspektive das Flugzeug, sodass man die Highlights der Umgestaltung sehen kann: die mit Folie bezogenen Seitenflossen. Eine Seite schmückt eine US-amerikanische Flagge, die noch über die Ladeklappen ragt. Auf der Flagge ist die Freiheitsstatue abgebildet „Air Defender“ steht in weißen Letter über der Freiheitsstatue, darüber eine kleine Deutschlandflagge.

Die andere Seitenflosse ist ähnlich bezogen, doch hier ist es die Deutschlandflagge inklusive der Pferde des Brandenburger Tores, die zu sehen sind. Mit diesen beiden unterschiedlich gestalteten Seitenflossen unterstreicht die Bundeswehr ihre enge Bindung zu den USA.

Welche Flugzeuge und Kampfjets nehmen am „Air Defender 2023“ teil?

Ein Airbus A400M mit der Sonderfolierung zur Übung Air Defender 2023 kurz vor dem ersten Start auf dem Fliegerhorst Wunstorf
Zum „Air Defender 2023“ wurde ein Airbus A400M speziell gestaltet. © Philipp Hiemer/dpa/Bundeswehr

Denn während der Übung werden rund 100 Flugzeuge aus 35 US-Bundesstaaten nach Europa entsandt. Damit ist es die größte Verlegung von Luftstreitkräften von den USA nach Europa seit der Gründung der Nato 1949. Mit rund 1,35 Millionen Personen hat die USA die größte Armee innerhalb des Militärbündnisses. Mit insgesamt 64 Flugzeugen wird die Luftwaffe an der Übung „Air Defender 2023“ teilnehmen:

Airbus A400M

Der Airbus A400M ist ein mit vier Propeller-Motoren ausgestattetes Transportflugzeug der Bundeswehr. Der Airbus kann sowohl Material als auch Personal transportieren. Im Flugzeug der Luftwaffe finden bis zu 114 Soldaten Platz. Zudem kann das Flugzeug auch verschiedenes Material transportieren: Platz findet im Laderaum nach Angaben der Bundeswehr ein „Kampfhubschrauber Tiger, ein leichter Unterstützungshubschrauber H145M, vier Geländewagen vom Typ Wolf oder ein Transportpanzer Fuchs beziehungsweise Schützenpanzer Puma“. Der A400M kann auch Kampfjets wie den Eurofighter in der Luft betanken.

Aktuell verfügt die Luftwaffe über 35 Maschinen vom Typ A400M. Der erste Airbus wurde am 18. Dezember 2014 ausgeliefert. Der A400M sind bisher am Standort Wunstorf beim Lufttransportgeschwader 62 stationiert. Quelle: Bundeswehr

„Air Defender“ 23 ist die größte Nato-Übung seit Bestehen der Nato

An der Militärübung Air Defender nehmen 10.000 Soldatinnen und Soldaten in 220 Flugzeugen aus 24 Nationen teil. „Ziel ist es, die Kooperation der teilnehmenden Nationen zu optimieren und auszuweiten und gleichzeitig Stärke im Bündnis zu zeigen,“ heißt es dazu auf der Website der Bundeswehr. „Das Szenario ist einem Artikel-5-Beistandsszenario nachempfunden.“ Folgende Länder sind an der Übung beteiligt:

Die 24 Länder werden dabei die gemeinsame Reaktionsfähigkeit ihrer Luftstreitkräfte bei einer Krisensituation proben. „Deutschland übernimmt die Rolle eines Verteidigungsknotenpunkts innerhalb Europas“, heißt es weiter. Die Manöver werden hauptsächlich von diesen Standorten in Deutschland geflogen:

Ein weiterer Einsatzort für die beteiligten Luftstreitkräfte für die Air Defender ist Volkel in den Niederlanden, nur knapp 30 Kilometer von der deutschen Grenze und damit in unmittelbarer Nähe zu Nordrhein-Westfalen. Laut Angaben der Bundeswehr sollen die Flüge hauptsächlich zwischen 16 und 20 Uhr stattfinden. In dieser Zeit ist der zivile Luftraum dann gesperrt. Details zu den Flugplänen sollen Mitte April auf einer entsprechenden Pressekonferenz verkündet werden. Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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