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„Schwarze haben hier nichts zu suchen“: Volt-Mitglieder öffentlich angegriffen

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Von: Lukas Zigo

Landtagswahlkampf Volt Partei Plakat hängt vor Großplakaten
Ein Wahlplakat der Partei Volt hängen vor Großplakaten an einem Laternenmast. © Marijan Murat/dpa

Gegen zwei Bundestagskandidaten der Volt-Partei kommt es im Rhein-Main-Gebiet zu körperlichen und rassistischen Übergriffen.

Hofheim – Während der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021* in die heiße Phase geht, brennt so manchem politisch Aktivem die Sicherung durch. Vergangenen Samstag (04.09.2021) sind zwei Mitglieder der Volt-Partei unabhängig voneinander Opfer von Anfeindungen geworden. Verbal sowie physisch.

Anup Mudethu hielt sich am Samstag in Hofheim an einem Volt-Wahlstand auf, als er Opfer einer rassistischen Attacke wurde. Volt ist eine der wählbaren Parteien bei der Bundestagswahl 2021*. Mundethu - am 1. Oktober wird er stellvertretender Büroleiter des Dezernats für Digitales, Bürgerservice, Teilhabe und Europa - hatte den Wahlstand verlassen, um neue Flyer zu holen.

Volt Mitglied in Hofheimer Innenstadt rassistisch attackiert

Auf dem Weg durch die Hofheimer Innenstadt passierte er den in der Nähe stehenden Wahlstand der AfD*. Eine dort Wahlkampf betreibende Person soll Mundethu aggressiv und beleidigend angesprochen haben. Mit den Worten „Schwarze haben hier nichts zu suchen“ soll das mutmaßliche AfD-Mitglied Mundethu rassistisch attackiert haben. Eine Anfrage an die zuständige AfD-Ortsgruppe der FR blieb bislang unbeantwortet.

Dazu äußerte sich Martin Huber, Fraktionsvorsitzender der Volt im Römer: „Wir sind fassungslos und wütend angesichts der rassistischen Attacke gegen eines unserer Mitglieder.“ Anup Mundethu hat gegen den Mann Strafanzeige erstattet.

Körperliche Attacke gegen Bundestagskandidat Maximilian Schuck

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am selben Tag auf einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen* in Darmstadt. Das Volt-Mitglied Maximilian Schuck befand sich dort, um einer Kundgebung von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock* beizuwohnen. Als Gegendemonstranten, mutmaßlich der Querdenker Bewegung* zuzuordnen, die Rede mit Megafonen störten, forderte Schuck sie auf, doch leise zu sein.

Daraufhin soll ein 66-jähriger Aschaffenburger ihm das Megafon ins Gesicht gehalten und betätigt haben. Schuck soll das Megafon zur Seite geschoben und dem Mann den Vogel gezeigt haben, woraufhin dieser ihm ins Gesicht geschlagen und die Maske vom Gesicht gerissen habe.

Die körperlichen Verletzungen, ein blauer Fleck unterhalb des Auges sowie einen Kratzer, hält Schuck für „halb so schlimm“. Vielmehr sagt er auf FR-Nachfrage, er sei „nachhaltig schockiert“ über die Bereitschaft mancher Menschen, schnell handgreiflich zu werden.

Volt-Mitglied in Darmstädter Innenstadt bedrängt – Passanten greifen ein

Passend zu dieser Einschätzung ordnet sich ein Vorfall ein, welcher sich direkt nach dem Aufgeben der Anzeige bei der Polizei ereignete. Nachdem Schuck den Vorfall angezeigt hatte, wurde er auf dem Heimweg von derselben Gruppe erneut bedrängt und beleidigt. Nachdem er von einer Frau auch körperlich angegangen wurde, begab er sich Richtung Luisencenter.

Dort eingreifende Personen konnten die Situation deeskalieren. Schuck habe sich nicht einschüchtern lassen, sagt er hinterher. Der Angriff, aber auch die danach erfahrene Solidarität, bestärke ihn, sich weiter in der Politik zu engagieren. Er wolle damit der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken. (Lukas Zigo) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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