Bleibt der traurige Befund, dass die mit Abstand größte Partei bei dieser Landtagswahl die Partei der Nichtwähler war. Sie sind häufig dort zu Hause, wo der öffentliche Scheinwerfer nicht so genau hinreicht, in den Regionen und Stadtteilen, um die selbst in Zeiten der Wohnungsknappheit Immobilienmakler einen Bogen machen.
Es wird eine der großen Herausforderungen für alle Parteien sein, die Entwicklung hin zu einer Demokratie ohne Demokraten zu verhindern. Das betrifft, sieht man es geografisch, vor allem große Teile des Ruhrgebiets. Die wenigen Stimmen, die dort abgegeben wurden, gingen übrigens nicht an CDU und Grüne, von der FDP ganz zu schweigen. Aber dort, wo sie nicht gewählt worden sind, werden die voraussichtlichen Koalitionspartner CDU und Grüne investieren müssen.
Die gute Nachricht zum Schluss: Köln kann noch Vorbild sein. Nirgendwo sonst in Nordrhein-Westfalen war die Wahlbeteiligung höher als in Lindenthal, im Südwesten der Stadt. Hier, so scheint es, gehört das Wahlrecht zu den bürgerlichen Pflichten. (mh/IDZRW)