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Bundeswehr zeigt die besondere Ausstattung im neuen Regierungsflieger

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Von: Nils Bothmann

Der Airbus A350-900 „Theodor Heuss“ ist der neue Regierungsflieger. Jetzt zeigen erste Bilder, wie die Kabine des Großraumjets aussieht.

Köln – Im März freute sich die Luftwaffe über die Anschaffung des neuen Regierungsfliegers „Theodor Heuss“. Das Transportflugzeug vom Typ Airbus A350 war der letzte von insgesamt drei neuen Großraumjets dieses Fabrikats, mit denen die Flugbereitschaft der Bundeswehr ausgestattet wurde. Das Flugzeug trägt die taktische Kennung 10+02 und ist nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland benannt. Der neue Regierungsflieger wurde im März von zwei Eurofightern von Hamburg nach Köln eskortiert. Die Eurofighter-Kampfjets nehmen öfter derartige Aufgaben wahr, begleiteten etwa Ende März auch den Flieger von König Charles.

Regierungsflieger Airbus A350-900 „Theodor Heuss“: Bilder zeigen die Kabine

Nun präsentierte das „Team Luftwaffe“, so heißt der offizielle auf Twitter-Account der Luftwaffe, Bilder vom Innenleben des neuen Regierungsfliegers. „Vor kurzem haben wir unseren dritten #A350 bekommen. Schick ist er geworden“, schrieb das Sprachrohr der Luftwaffe bei dem Kurznachrichtendienst und teilte einen Bericht zur Innenausstattung des Regierungsfliegers. Durch die Zusammenarbeit von Luftwaffe und Lufthansa Technik sei „eine detaillierte Abstimmung zwischen Funktion, Optik und Komfort“ möglich geworden.

Neuer Regierungsflieger „schneller, sicherer und effizienter“

Das Innenleben des neuen Regierungsfliegers Airbus A350-900 „Theodor Heuss“ am Tag seiner Überführung
Ein Blick auf das Innenleben des neuen Regierungsfliegers Airbus A350-900 „Theodor Heuss“ am Tag seiner Überführung © Jane Schmidt/Bundeswehr

Die Regierungsflieger sind die aktuell neuesten Flugzeugtypen im Bestand der Bundeswehr. Dies soll sich aber bald ändern: Die Bundeswehr beschloss die Anschaffung von 35 Tarnkappenbombern vom Typ F-35A, um die alten Tornados in ihren Reihen zu ersetzen. Es handelt sich dabei um eine andere Sparte von Flugzeugtyp: Während die Airbus A350 vor allem für den Transport von VIP-Gästen wie Bundeskanzler, Bundespräsident oder Außenministerin da sind, verstärkt die F-35 den Bestand der Kampfjets der Bundeswehr.

Der Regierungsflieger Airbus A350 „Theodor Heuss“ sei durch die neuartige Ausstattung „schneller, sicherer und effizienter“ als seine Vorgängermodelle. Die VIP-Raumaufteilung in den neuen Jets entspricht jener des Vorgängermodells Airbus A340, jedoch mit einem optimierten Raum- und Nutzungskonzept. „Verbesserter Komfort, Privatsphäre, leistungsstärkere Technik für Kommunikation und erleichternde Nutzflächen für die Arbeitsabläufe der Crew“ sind laut Bundeswehr die Auswirkungen des Re-Designs.

Airbus A350: Effizientere Triebwerke und bessere Schallisolierung

Der Rumpfdurchmesser des neuen Regierungsfliegers wurde vergrößert und ermöglichte dadurch einige Verbesserungen. Durch Schallisolierung und doppelte Dämmung kann eine Akustik unter 50 Dezibel innerhalb des Flugzeugs gewährleistet werden. Außerdem gibt es einen höheren Kabinendruck durch die Nutzung von Kohlefaser anstatt Aluminium bei der Konstruktion. Doch nicht nur das Innenleben der A350 wurde im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert: Die Triebwerke sind laut Bundeswehr um 20,4 Prozent effizienter und verbrauchen daher weniger Kraftstoff.

Länge66,80 Meter
Höhe17,05 Meter
Spannweite64,75 Meter
Kabinenhöhe1,87 Meter / 2,25 Meter
Kabinenbreite5,61 Meter
Kabinenlänge51,04 Meter
Abfluggewicht280 Tonnen
Reichweite18.000 Kilometer
Reiseflughöhe13.100 Meter
Höchstgeschwindigkeitca. 960 km/h auf Flughöhe 13.000 Meter
Reisegeschwindigkeitca. 910 km/h auf Flughöhe 13.000 Meter
max. Anzahl Passagiere133 Personen
Besatzungmin. 2 (Cockpit) plus 8 (Kabine), auf Langstrecke: zwei Besatzungen

Bis zu 133 Passagiere können im „fliegenden Büro“ der Flugbereitschaft der Bundeswehr mitreisen. Die eine Hälfte des Innenraums besteht aus einem VIP-Bereich mit mehreren Büros und einem angeschlossenem Lounge-Bereich, die andere aus einer Business- und Premium-Economy-Class für mitreisende Delegationen. Hinzu kommen verschiedene Waschräume und eine moderne Küchenausstattung. „Die nun installierte VIP-Kabine setzt neue Maßstäbe mit modernster Technologie und höchster Funktionalität, was so bisher noch in keinem A350 verbaut wurde“, erklärte der zuständige Projektleiter gegenüber der Bundeswehr im November 2022.

Das Innenleben eines leerstehenden Airbus A350-900 ohne eingebaute Kabine
So sieht ein leerstehender Airbus A350-900 ohne eingebaute Kabine aus © Jane Schmidt/Bundeswehr

Regierungsflieger Airbus A350 hat Reserve

Die 10+02 „Theodor Heuss“ ist einer der zwei neuen Regierungsflieger, die nun über eine vollumfängliche Regierungskabine verfügen. In die 10+03 „Kurt Schumacher“ wurde 2020 aus Zeitgründen nur eine Interimskabine eingebaut; mit Jahresbeginn 2023 wurde das Flugzeug zurück auf die Hamburger Basis der Lufthansa Technik AG gebracht, um bis 2024 mit einer vollumfänglichen Regierungskabine nachgerüstet zu werden. Anschließend sieht das Konzept der Flugbereitschaft dergestalt aus, dass einer der drei Flieger im aktiven Dienst ist, einer in der Reserve und eine Maschine in der Wartung.

Derzeit sind also nur zwei von drei der modernen Großraumjets der Flugbereitschaft aktiv. Sie befördern „Stammgäste“ wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) bei Dienstreisen um die Welt. (nbo) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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