Oliver Keymis wurde 1960 in Düsseldorf* geboren. Er ist verheiratet und lebt in Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss*). Keymis ist seit 1997 Mitglied der Grünen und zog 2000 zum ersten Mal für die Partei in den NRW-Landtag ein, seit 2006 ist er dessen Vizepäsident. Zuvor war Oliver Kemyis unter anderem als freischaffender Regisseur an verschiedenen Theatern aktiv.
Für den nächsten Winter gebe es wegen der Ausrichtung auf - vor allem russisches – Gas noch keine Lösung, die die Versorgung Deutschlands sicherstelle. Dass „ausgerechnet die Grünen auf das ökologisch noch problematischere und teurere Fracking-Gas setzen, mutet einem alten Grünen wie mir seltsam vor.“ Dabei sei offensichtlich nicht allen bewusst, dass die Hälfte der deutschen Haushalte auf Gas angewiesen ist – kein wärmender Gedanke mit Blick auf den nächsten Winter.
Entsprechend sieht der grüne Politiker auch schwierige Zeiten auf seine Partei zukommen, und zwar möglicherweise schon bei der NRW-Landtagswahl* im Mai (Spitzenkandidatin Mona Neubaur*). Da sind einerseits, daran erinnert Oliver Keymis, die hochgesteckten Erwartungen, die vor allem vor der Bundestagswahl in die Grüne Partei gesetzt wurden, andererseits die Regierungspolitik der Ampelkoalition, die von den realpolitischen Zwängen diktiert ist – bis hin zu einem engen Schulterschluss mit NATO und USA. Für die Anhänger von „Fridays for Future“ über die Bewegung „Letzte Generation“ bis zu den Friedensgruppen ist das kaum akzeptabel. Das Ergebnis könnte sein, dass die Grünen einen Gutteil ihrer außerparlamentarischen Basis verlieren und den übrigen Wählern wie eine Partei erscheinen, die sich von anderen kaum noch unterscheidet. Auch dürfte der Öko-Partei die drastische und weiter steigende Verteuerung der Energiepreise angelastet werden.
Für die Grünen ist die gegenwärtige Situation eine echte Zerreißprobe mit ungewissem Ausgang. Ob sie die bestehen, wird sich an der Qualität ihres Spitzenpersonals vor allem in Berlin entscheiden, charakterlich wie intellektuell. Die wenig kalkulierbare Realität zwingt die in Frieden und Freiheit wohlbehütet aufgewachsene Generation der sechziger, siebziger und achtziger Jahre, erwachsen zu werden. Das kann manchmal eine Überlebensfrage sein. (mh/IDZRW) *24RHEIN ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Unser Gastautor Michael Hirz vom Kölner Presseclub war bis vor kurzem Programm-Geschäftsführer des Politik-Senders Phoenix und hat u. a. den „Internationalen Frühschoppen“ moderiert. Jetzt ist Michael Hirz freier Journalist, Kommunikationsberater und sitzt im Vorstand des Kölner Presseclub. Dieser Beitrag stammt aus dem Presseclub-Newsletter, den Sie hier abonnieren können.