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Hendrik Wüst hat jetzt etwas mit Baerbock und Lindner gemeinsam

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Von: Maximilian Gang

Eine besondere Auszeichnung, die sonst oft Bundespolitiker bekommen: Jetzt trägt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst offiziell den Titel Politiker des Jahres.

Düsseldorf/Berlin – Politikerinnen und Politiker stehen stark im Fokus der Öffentlichkeit. Nicht selten werden sie dabei auch Ziel von Anfeindungen – und im Extremfall gar von Hass und Hetze. Um dazu ein Gegengewicht herzustellen, verleiht das Magazin Politik und Kommunikation gemeinsam mit der Quadriga Hochschule bereits seit 2003 die Auszeichnung „Politiker des Jahres“. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern zählten bereits Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Nun gehört auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) dazu.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ist „Politiker des Jahres 2023“

Der Preis wurde dem Münsterländer am Montagabend (23. Mai) im Tipi, einem Veranstaltungsort neben dem Berliner Kanzleramt, verliehen. Die Laudatio hielt Xavier Bettel, der Premierminister von Luxemburg. In seiner Rede sagte der luxemburgische Regierungschef, dass man die Auszeichnung „Politiker des Jahres“ vor allem dann bekommt, wenn man sich Vertrauen erworben habe. Die Auszeichnung für den 47-Jährigen sei demnach auch eine „Wette auf die Zukunft“. Tatsächlich zeigen auch Umfrageergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Insa, dass Wüst in diesen Tagen weiter an Beliebtheit gewinnt.

Die Journalisten Alev Dogan und Hajo Schumacher moderierten die Preisverleihung. Rund 400 Leute waren im Tipi zusammengekommen, um der Veranstaltung beizuwohnen – darunter: Journalisten, Politiker sowie Vertreter von Unternehmen und Institutionen. Die Gewinner wurden durch eine Jury gewählt. Diese bestehe nach Angaben der Verantwortlichen „aus Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung politische Kommunikation aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten“. Dazu gehören Wissenschaftler, Wahlkampfexperten und Journalisten.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wurde in Berlin zum Politiker des Jahres gewählt.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wurde in Berlin zum „Politiker des Jahres“ gewählt. © Politikaward/Politik & Kommunikation/Quadriga Hochschule

Nach Monaten von blutigen Protesten: Iranische Bevölkerung mit Sonderpreis geehrt

Doch nicht nur Hendrik Wüst wurde an diesem Abend im Tipi gekürt. So gewann beispielsweise die Sozialministerin von Schleswig-Holstein – Aminata Touré von den Grünen – den Preis als „Aufsteigerin des Jahres“. Zudem verlieh die 24-köpfige Jury dem FDP-Urgestein Gerhart Baum einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Von 1978 bis 1982 war der heute 90-jährige Bundesinnenminister im zweiten Kabinett von Kanzler Helmut Kohl.

Ein Sonderpreis ging an die iranische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Shadi Sadr. Die 49-Jährige nahm den Preis stellvertretend für die iranische Zivilgesellschaft entgegen, die sich schon seit Monaten gegen die Unterdrückung durch die iranische Führung unter Oberhaupt Ebrahim Raisi zur Wehr setzt. Die Laudatio dafür hielt die Politikerin des Jahres 2022, Annalena Baerbock: „Wir werden euch nicht vergessen, wir stehen an eurer Seite. Auch dafür steht der heutige Preis“, so die Außenministerin. „Wir verneigen uns vor euch und euren Taten“.

Preisverleihung, Flüchtlingsgipfel, Kritik: Es sind ereignisreiche Tage für Hendrik Wüst

Trotz der Ehrung: Es sind ereignisreiche Tage für Hendrik Wüst. Vor wenigen Tagen zeigten sich Feuerwehrleute unzufrieden mit dem Handeln vom Kabinett Wüst II. Und auch der für viele – unter anderem auch für den NRW-Regierungschef selbst – enttäuschende Flüchtlingsgipfel sorgte im Nachgang für teils hitzige Diskussionen. Im Vorfeld stellte der CDU-Politiker klare Forderungen an die Bundesregierung – davon konnten die Länderchefs der Bundesregierung, vertreten von Kanzler Scholz, jedoch nur wenig abringen.

Die Punkte, auf die sich die Spitzenpolitiker einigen konnten, sorgten an einigen Stellen für reichlich Unmut. So forderten unter anderem mehrere Menschenrechtsorganisationen die Wüst-Regierung auf, die beschlossene Verschärfung des Asylrechts zu stoppen. Auch die politische Opposition in Form der SPD-Fraktion zeigte sich von der NRW-Flüchtlingspolitik enttäuscht. Selbst der eigene Koalitionspartner in der Landesregierung ging gegen das Vorhaben auf die Barrikaden. (mg, mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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