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Hochhaus in Miami: Noch mehr Leichen gefunden - Joe Biden reist nach Florida

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Von: David Suárez Caspar

Mindestens zwölf Menschen haben beim Hauseinsturz in Miami ihr Leben verloren. US-Präsident Joe Biden kündigt an, diese Woche an den Unfallort zu reisen.

Surfside - Den sechsten Tag in Folge suchen Rettungskräfte nach Vermissten in den Trümmern des teilweise eingestürzten Wohnhauses in Miami. Die Zahl der Todesopfer sei mittlerweile auf zwölf gestiegen und 149 Menschen würden weiterhin vermisst, teilte die Bürgermeisterin des Bezirks Miami Dade, Daniella Levine Cava, am Dienstagabend (29.06.2021) den Medien mit. US-Präsident Joe Biden* kündigte an, diese Woche nach Florida zu reisen. Aus dem Weißen Haus hieß es, Joe und Ehefrau Jill Biden* würden den Unglücksort am Donnerstag besuchen.

Das strandnahe Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zu Donnerstag (24.06.2021) teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Seitdem suchen Rettungsteams nach Überlebenden in den Trümmern. Dabei sind sie rund um die Uhr im Einsatz und arbeiten mit Spürhunden, Spezialkameras, Horchinstrumenten und schwerem Gerät. Es seien mehr als 200 Kräfte derzeit an der Unglücksstelle an der Suche beteiligt, so Levine Cava. Sie arbeiteten Tag und Nacht, in rotierenden Zwölf-Stunden-Schichten. Es gebe mehr als genug Kräfte für die Suche.

Hauseinsturz in Miami: Präsident Joe Biden und Frau Jill besuchen Unglückstelle

Der Präsident der USA*, Joe Biden, will gemeinsam mit seiner Frau Jill Biden den Unglücksort am Donnerstag (01.07.2021) besuchen. Das Weiße Haus teilte mit, dass die Bidens dorthin reisen werden, um Einsatzkräften zu danken und Familien Beistand zu leisten, die um das Leben ihrer Angehörigen bangen.

Rettungskräfte auf einem Kran inspizieren das teilweise eingestürzte Hochhaus in Florida.
Rettungskräfte auf einem Kran inspizieren das teilweise eingestürzte Hochhaus in Florida. © EVA MARIE UZCATEGUI/afp

Kurz nach dem Einsturz hatten Einsatzteams zunächst mehrere Dutzend Menschen retten können. Doch seitdem verkünden die Behörden nur noch schlechte Nachrichten. Offiziell liegt die Todeszahl noch bei zwölf, jedoch wird befürchtet, dass die Zahl angesichts der vielen Vermissten deutlich steigen dürfte. Elf der Toten sind laut Polizei bislang identifiziert: Die Opfer sind im Alter zwischen 26 und 83 Jahren.

Daniella Cava sagte, dass der Landkreis daran arbeite, die Liste der Vermissten zu überprüfen, um genauere Daten zu erhalten. „Wir sind dabei, all diese Informationen zu durchforsten. Dies ist ein langsamer und methodischer Prozess,“ sagte sie dem Miami Herald.

Eingestürztes Hochhaus in Miami: „Große strukturelle Schäden“ seit Jahren bekannt

Die Ursache des teilweisen Einsturzes ist noch unklar. Der als Champlain Towers South bekannte Wohnkomplex stammt aus den 1980er-Jahren. Ein von der Stadt Surfside veröffentlichtes Gutachten* hatte bereits 2018 „große strukturelle Schäden” festgestellt. US-Medien berichteten außerdem über Schreiben der Hausverwaltung, die mit Verweis auf strukturelle Risiken Millionensanierungen anmahnten. Es soll nun ermittelt werden, ob die offenbar fälligen Sanierungen mit dem Einsturz zusammenhängen. (dsc mit Agenturen) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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