Versprechen jetzt erst eingelöst: Zwei Jahre nach Katastrophe besuchen Merkel und Wüst Flutregion
Fast zwei Jahre nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe ist Angela Merkel in die Flutregion zurückgekehrt. Begleitet wurde sie vo NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.
Bad Münstereifel – Mehr als 180 Menschen verloren bei der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 ihr Leben. In kurzer Zeit stürzten laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter auf die Regionen herunter. Die Wassermassen hinterließen eine Schneise der Verwüstung: Häusertrümmer, zerstörte Straßenzüge und Schäden in Milliardenhöhe. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach im Nachgang, das Unglücksgebiet noch einmal zu besuchen. Zwei Jahre später löste sie dieses Versprechen ein und reiste nach Bad Münstereifel – begleitet vo NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Merkel und Wüst zu Besuch in Flutregion: „Viel geschafft, aber auch noch viel zu bewerkstelligen“
Auch, wenn die CDU-Politikerin der politischen Landschaft mittlerweile weitestgehend den Rücken gekehrt hat, hielt Merkel ihr Wort und informierte sich am Dienstag (16. Mai) in der Stadt im Kreis Euskirchen über den Wiederaufbau. Empfangen wurden die Altkanzlerin und der NRW-Ministerpräsident im örtlichen Rathaus von Sabine Preiser-Marian, der Bürgermeisterin von Bad Münstereifel. „Die Bürgermeisterin betonte, dass schon viel geschafft sei, aber auch noch viel zu bewerkstelligen sei – insbesondere auf den Dörfern“, hieß es von der Stadt.

Merkel über Flutkatastrophe: Zustände nur mit „Wahnsinn oder ähnlichen Worten“ zu beschreiben
Die Altkanzlerin erinnert sich nach den Schilderungen der Stadtverwaltung noch sehr gut an das immense Ausmaß der Katastrophe: „Die Situation, die sie bei ihrem Besuch nach der Flut in Bad Münstereifel gesehen habe, sei nur mit ‚Wahnsinn oder ähnlichen Worten‘ zu beschreiben.“ Und weiter: „Die Altkanzlerin drückte den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber ihren großen Respekt für den Zusammenhalt aus.“
Nach einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt brachen die Bürgermeisterin und ihre Besucher zu einem Stadtrundgang auf. Dort kam Angela Merkel mit den Bürgerinnen und Bürgern des Kurorts ins Gespräch und ließ sich ihre aktuelle Situation schildern. „Auch den Selfie-Wünschen, die vor allem Jugendliche in der Stadt äußerten, kam sie immer wieder nach“, teilt die Stadt mit.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst dankt Angela Merkel für Besuch in der Flutregion
Auch Merkels Parteikollege Hendrik Wüst äußerte sich im Nachgang über ihren Besuch: „Im Sommer 2021 hat eine verheerende Hochwasserkatastrophe große Teile Nordrhein-Westfalen heimgesucht“, so der NRW-Ministerpräsident. Diese sei die größte Katastrophe in der Geschichte von Nordrhein-Westfalen gewesen. „Angela Merkel war vor Ort, hat zugehört und den Betroffenen versprochen: Das ganze Land steht an Eurer Seite. Ich komme wieder“ – und das tat sie: „Versprechen gehalten!“, so Wüst: „Ihr echtes Interesse an den Menschen konnte jede und jeder spüren. Dafür sagt NRW von ganzem Herzen: Danke!“
Es sind ereignisreiche Tage für Hendrik Wüst. Nach dem Flüchtlingsgipfel steht der CDU-Politiker von gleich mehreren Seiten in der Kritik: Die SPD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen warf dem Münsterländer und seinem Kabinett vor, den Kommunen nicht ausreichend bei der Unterbringung und Integration der Asylsuchenden zu unterstützen. Und ausgerechnet Wüsts Koalitionspartner in der schwarz-grünen Landesregierung ging gegen eine vom Ministerpräsidenten gebilligte Verschärfung des Asylrechts auf die Barrikaden. Auch mehrere Menschenrechtsorganisationen äußerten sich über die Pläne empört. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.