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„Klima-Shakira“ droht Abschiebung aus Österreich – jetzt bittet sie Markus Söder um Hilfe

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Von: Adriano D'Adamo

Anja Windl ist das Gesicht der Klimabewegung „Letzte Generation“ in Österreich und bekannt als „Klima-Shakira“. Ihr droht jetzt die Abschiebung, weswegen die ursprüngliche Bayerin Markus Söder um Hilfe bittet.

Graz – Anja Windl kommt ursprünglich aus Niederbayern, wurde aber das Gesicht der Klimabewegung „Letzte Generation“ in Österreich. Sie studiert Psychologie in Graz. Im Internet wird sie aufgrund ihres Aussehens auch „Klima-Shakira“ genannt. Die österreichischen Behörden prüfen nun, ob sie Windl nach Deutschland abschieben können. Deswegen hofft die 26-Jährige auf die Hilfe von Markus Söder.

„Aus Bayern könnte er mich nicht ausweisen“: Söder könnte Klimaaktivistin vor Abschiebung bewahren

Im Rahmen einer Aktion für die „Letzte Generation“ klebte sich Windl auf eine Straße fest. Wegen dieser Aktion prüfen österreichische Behörden nun, ob sie die Aktivistin dem Land verweisen und nach Deutschland abschieben können. Hinzukommt noch ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot, wie sie gegenüber Der Standard erklärte. In einem Interview mit Buzzfeed Österreich erzählte sie, dass sie jetzt auf die Hilfe von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder hofft.

Bekanntes Mitstreiterin der „Letzten Generation“: „Klima-Shakira“ Anja Windl, die aus Niederbayern stammt.
Bekannte Mitstreiterin der „Letzten Generation“: „Klima-Shakira“ Anja Windl aus Niederbayern. © IMAGO / Eibner Europa

„Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass Markus Söder sich für mich einsetzt, damit ich nicht nach Deutschland zurückkomme. Aus Bayern könnte er mich nicht ausweisen“, so Windl im Interview mit Buzzfeed Österreich. Ob und wie sie vorhat, mit Markus Söder in Kontakt zu treten und ob der Politiker ihr helfen wird, verrät Windl nicht. Die 26-Jährige kündigte aber an, dass sie bereits nächste Woche wieder an einem Klima-Protest in Graz teilnehmen wird. „So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen. Außerdem stehen viele Menschen hinter mir – selbst die österreichischen Unis haben sich gegen die Kriminalisierung von Klima-Protesten solidarisiert“, sagte die Aktivistin.

„Klima-Shakira“ glaubt nicht an Abschiebung: „Das ist kein Horror-Szenario“

Am 6. April wurde Windl im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Leoben verhört. Sie glaubt aber nicht, dass es zu einer Abschiebung nach Deutschland kommen wird. „Selbst wenn entschieden würde, dass sie mich ausweisen, würde das wohl in nächster Instanz wieder aufgelöst. Nicht einmal Straftäter aus Drittstaaten können so einfach abgeschoben werden“, erklärte die Psychologiestudentin gegenüber Buzzfeed Österreich.

Falls es doch zu einer Abschiebung kommen sollte, wäre es für ihr privates und soziales Leben ein herber Rückschlag. Laut der Aktivistin befinden sich ihre wichtigsten sozialen Kontakte in Österreich und sie studiert dort. Dennoch hat sie vor der möglichen Entscheidung der Behörden keine Angst. „Wie viele Menschen würden sich bitte wünschen, nach Deutschland abgeschoben zu werden – das ist kein Horror-Szenario. Viel größere Sorge mache ich mir um die Klimakrise, nicht über den Ausweisungsversuch“, so Windl.

Wie ernst gemeint ist Windls Hilfegesuch an Markus Söder? Und wie würde der Ministerpräsident reagieren? Wir haben bei beiden angefragt und warten auf Antwort.

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