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Luftwaffe verlegt Kampfbomber von NRW auf US-Stützpunkt – das steckt dahinter

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Von: Nils Bothmann

Seit Montag sind Tornado-Kampfbomber über der Eifel unterwegs. Sie fliegen von NRW nach Rheinland-Pfalz. Welche Rolle Air Defender 2023 dabei spielt.

Köln – Offiziell startet Air Defender 2023, die größte Luftoperationsübung seit Gründung der Nato, am 12. Juni. Bis 23. Juni wird das gigantische Kampfjet-Manöver dauern. Dies wird nicht ohne Folgen bleiben: Mit Einschränkungen des Reiseverkehrs durch die Übung wird gerechnet, Drohnen werden in den Trainingslufträumen nicht aufsteigen dürfen, viele fürchten auch eine Zunahme des Fluglärms durch Air Defender 2023. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen auch Hochtouren.

Drei Tornado-Kampfjets über dem Fliegerhorst Jagel/Hohn in Schleswig-Holstein zum „Tag der Bundeswehr“ im Jahr 2019
Tornado-Kampfjets werden von NRW nach Rheinland-Pfalz verlegt. (Symbolbild/Archiv) © Carsten Rehder/dpa

Die Bundeswehr ist bei dem Manöver federführend und übernimmt wichtige Planungs- und Koordinationsaufgaben. Die Luftwaffe hält unter anderem über ihren Twitter-Account „Team Luftwaffe“ die Bevölkerung auf dem Laufenden. Dort wurde jüngst auch erklärt, warum viele Kampfbomber vom Typ Tornado über der Eifel zu sehen sind. Zwölf der Flugzeuge werden seit Montag, den 15. Mai, bis zu Beginn von Air Defender 2023 auf die Spangdahlem Air Base verlegt, die vom NATO-Partner USA betrieben wird.

Wie das „Team Luftwaffe“ schreibt, werden die Tornados dann „Seite an Seite“ mit den F-16 der United States Air Force (USAF) zu sehen sein. Die Bundeswehr beschloss derweil die Anschaffung amerikanischer Kampfjets vom Typ F-35, um die Tornados in ihrem Bestand zu ersetzen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.

Die Tornado-Kampfbomber sind eigentlich auf dem Fliegerhorst Nörvenich im Kreis Düren stationiert. Dort finden aktuell „temporäre Infrastrukturmaßnahmen“ statt, weshalb die Kampfflieger für etwas mehr als einen Monat eine neue Heimat in Rheinland-Pfalz finden. Der dortige Stützpunkt gehört zu den Einsatzstartpunkten, von denen die Kampfjets während des Manövers hauptsächlich abheben werden:

Die Hauptübungszonen während des Manövers liegen zwar in Nord-, Süd- und Ostdeutschland, wie eine von der Bundeswehr veröffentlichte Karte zur Air Defender 2023 zeigt, jedoch starten die Kampfjets von verschiedenen Stützpunkten in ganz Deutschland. Für die Luftoperationsübung werden mehr als 200 Militärflugzeuge über Deutschland im Einsatz sein. Rund 100 Maschinen stellen die USA, rund 220 Flugzeuge aus insgesamt 25 Teilnehmerländern werden erwartet.

Bei den teilnehmenden NATO-Partnern handelt es sich um:

Air Defender 2023: Diese NAto-Länder machen mit

Belgien, Bulgarien, Dändemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Griechenland, Japan, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, USA, Vereinigtes Königreich

Nach dem Motto „Train as you fight“ will die Bundeswehr bei Air Defender 2023 so realistisch wie möglich trainieren, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Das Manöver wurde zwar schon lange vor Beginn des Ukraine-Kriegs geplant, doch der andauernde Konflikt hat natürlich Auswirkungen auf die gigantische Kampfjet-Übung, wie Generalleutnant Ingo Gerhartz, der Inspekteur der Luftwaffe, erklärte. Neben 16 Tornados wie die Luftwaffe mit 30 Eurofighter-Kampfjets an Air Defender 2023 teilnehmen.

Da die besagten zwölf Tornados allerdings zum Beginn der Übung wieder nach Nörvenich zurückkehren sollen, ist allerdings nicht klar, ob diese zu den 16 gehören, die an dem Manöver teilnehmen. Die Hauptstartorte der Kampfflieger bei der Übung liegen nämlich in anderen Bundesländern: Jagel/Hohn (Schleswig-Holstein), Wunstorf (Niedersachsen) und Lechfeld (Bayern) tragen die meiste Last während der Übung. (nbo) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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