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NRW-Landesregierung: Die wichtigsten Infos zu den neuen Ministerinnen und Ministern

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Von: Oliver Schmitz

Das neue Landeskabinett für Nordrhein-Westfalen steht für ein Gruppenfoto zusammen.
Die neue NRW-Landesregierung besteht neben Ministerpräsident Hendrik Wüst aus zwölf Ministerinnen und Ministern. © Marius Becker/dpa

Acht Minister und Ministerinnen gehören der neuen Landesregierung von NRW an. 24RHEIN zeigt, was man über das Kabinett von Ministerpräsident Wüst wissen muss.

Düsseldorf – Nach der NRW-Landtagswahl 2022 haben sich die beiden großen Wahlsieger CDU und Grüne schnell auf eine neue Regierungs-Koalition geeinigt. Rund sechs Wochen später (29. Juni 2022) stand nicht nur fest, dass Hendrik Wüst Ministerpräsident bleibt, sondern auch, wer in der neuen Landesregierung vertreten ist. Insgesamt sechs Ministerinnen und sechs Minister gehören dem neuen Kabinett an. Die CDU stellt acht Mitglieder, die Grünen vier.

Hendrik Wüst: Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

Hendrik Wüst
Hendrik Wüst ist seit Oktober 2021 Ministerpräsident von NRW. © Marius Becker/dpa

Hendrik Wüst ist der alte und neue Ministerpräsident des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Am 28. Juni 2022 wurde er vom NRW-Landtag in seinem Amt bestätigt. Zuvor war der CDU-Politiker bereits als Verkehrsminister Teil der Landesregierung von Armin Laschet. Wüst stammt aus Rhede und hat Rechtswissenschaft an der Uni Münster studiert. Er ist Jurist und als Rechtsanwalt zugelassen.

Bei der NRW-CDU durchlief Wüst viele wichtige Stationen und arbeitete sich über Jahrzehnte an die Spitze. Der jetzige Landesvorsitzende ist verheiratet und hat eine Tochter. Zu seinen Hobbys zählt er die Jagd, Sport, Krimis und gutes Essen.

Mona Neubaur: Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und Vize-Ministerpräsidentin

Mona Neubaur
Mona Neubaur ist nicht nur NRW-Ministerin, sondern auch die Stellvertreterin von Ministerpräsident Hendrik Wüst. © Marius Becker/dpa

Mona Neubaur stammt ursprünglich aus Bayern, lebt aber bereits seit über 20 Jahren in NRW. Sie hat in Düsseldorf Psychologie, Soziologie, Erziehungswissenschaften studiert. Anschließend arbeitete sie als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit für einen Stromanbieter, später bei der Heinrich-Böll-Stiftung in NRW.

Mona Neubaur war jahrelang Landesvorsitzende der Grünen in NRW, ist aber erst mit der NRW-Landtagswahl 2022 als Abgeordnete ins Parlament eingezogen. In der neuen Landesregierung ist sie nicht nur Ministerin, sondern auch stellvertretende Ministerpräsidentin. Die Grünen-Politikerin feiert gerne Karneval und ist Fan von Fortuna Düsseldorf.

Dr. Marcus Optendrenk: Minister für Finanzen

Marcus Optendrenk (CDU), Minsiter der Finanzen, aufgenommen am Rande der Ernennung des neues Landeskabinetts.
Marcus Optendrenk, NRW-Finanzminister, ist seit über dreißig Jahren in der CDU aktiv. © Marius Becker/dpa

Dr. Marcus Optendrenk stammt aus dem Kreis Viersen. Der jetzige NRW-Finanzminister hat Jura und Geschichte studiert und in letzteren promoviert. Er ist mit 20 Jahren in die CDU eingetreten und hatte später Jobs bei der Landtagsfraktion und im NRW-Finanzministerium. Seit 2012 sitzt Optendrenk im NRW-Landtag. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

Herbert Reul: Minister für Inneres

Herbert Reul
Herbert Reul ist bereits seit 2017 NRW-Innenminister. © Malte Krudewig/dpa

Herbert Reul ist der älteste Minister in der neuen NRW-Landesregierung und kann somit auf eine lange Karriere zurückblicken. Er stammt aus dem Rheinland und studierte Sozialwissenschaft und Erziehungswissenschaft auf Lehramt. Anschließend arbeitete der CDU-Politiker erstmal mehrere Jahre als Lehrer. Ließ sich aber 1985 beurlauben, um sich seiner politischen Karriere zu widmen. Reul saß als Abgeordneter zuerst im NRW-Landtag, dann im Europaparlament und seit 2017 wieder im Düsseldorfer Parlament. Der NRW-Innenminister ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter.

Josefine Paul: Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration

Josefine Paul
Josefine Paul kümmert sich als NRW-Ministerin um sechs Themenbereiche. © Marius Becker/dpa/Archivbild

Josefine Paul stammt zwar aus Niedersachsen, nennt NRW aber bereits seit 2005 ihre neue Heimat. Durch ihr Studium in Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft kam sie nach Münster. Sie machte danach bei den NRW-Grünen Karriere und sitzt seit 2010 durchgehend im Landtag. Vor ihrer Ernennung zur NRW-Familienministerin war Paul Fraktionsvorsitzender der Grünen. Da sie selbst in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt, setzt sich Paul stark für Gleichberechtigung und queere Themen ein. Sie hat zudem eine Fußball-Vergangenheit, war jahrelang selbst als Spielerin aktiv.

Karl-Josef Laumann: Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales

Karl-Josef Laumann
Karl-Josef Laumann war bereits zwei mal Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen. © Federico Gambarini/dpa

Karl-Josef Laumann ist einer der erfahrensten Minister in der neuen Landesregierung. Der CDU-Politiker war bereits von 2005 bis 2010 sowie von 2017 bis 2022 an der Spitze des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW. Laumann war zudem schon Fraktionsvorsitzender im NRW-Landtag und im Bundesgesundheitsministerium als Staatssekretär aktiv. Dabei ist er eigentlich gelernte Maschinenschlosser und hat keinen Studienabschluss. Sein besonderes Engagement für die sozialen Bereiche trugen ihm Spitznamen wie „der linke Parteisoldat“ oder „das linke Gewissen der CDU“ ein. Laumann ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Dorothee Feller: Ministerin für Schule und Bildung

Dorothee Feller (CDU), NRW-Ministerin für Schule und Bildung.
Dorothee Feller (CDU) war zuletzt Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Münster. © Klaus Altevogt/Bezirksregierung Münster

Dorothee Feller hat eine Karriere bei der Bezirksregierung Münster hinter sich. Sie stieg nach ihrem Jura-Studium in rund zwanzig Jahren von der Mitarbeiterin zur Regierungspräsidentin auf. In der CDU ist sie erst seit 2017. Sie ist vor allem in der Frauenunion – sei es auf Bezirks-, Landes- oder Bundes-Ebene – aktiv. Von Hendrik Wüst wurde sie zur neuen NRW-Ministerin für Schule und Bildung ernannt. Feller lebt in Münster.

Ina Scharrenbach: Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung

Ina Scharrenbach
Ina Scharrenbach (CDU) war ein Großteil ihrer politischen Karriere im Stadtrat von Kamen. © Marius Becker/dpa

Ina Scharrenbach hat eine zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht. Erst nach ein paar Jahren Berufserfahrung absolvierte sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Parallel war sie auch schon in der Politik aktiv. Sie saß von 1999 bis 2017 für die CDU im Stadtrat von Kamen nahe Dortmund. Dort stieg sie 2011 zur Fraktionsvorsitzenden auf. Ab 2012 wurde sie stellvertretende Landesvorsitzende in NRW. Scharrenbach ist seit 2017 NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales und Bau. Im neuen Wüst-Kabinett nimmt sie erneut diese Rolle mit dem Themen-Zusatz „Digitalisierung“ ein.

Dr. Benjamin Limbach: Minister für Justiz

Parteitag der nordrhein-westfälischen Grünen
Benjamin Limbach (Grüne) hat eine lange Karriere im juristischen Bereich. © Fabian Strauch/dpa

Dr. Benjamin Limbach kann auf eine lange Karriere als Jurist blicken. Der Grünen-Politiker wurde nach seinem Studium und der Promotion zum Richter am Verwaltungsgericht Köln ernannt. Zwischen 2003 und 2014 war er im Justizministerium Nordrhein-Westfalen tätig. Dort hat er unter anderem als Leiter des Ministerbüros oder der Stabsstelle Innenrevision gearbeitet. Bevor er 2018 Präsident der Hochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung wurde, war er Direktor der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalens und Leiter des Ausbildungszentrums der NRW-Justiz. Seit dem 29. Juni 2022 ist er nun Justizminister der Landesregierung NRW.

Oliver Krischer: Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Grünen-Fraktionsvorsitzender Oliver Krischer
Oliver Krischer war über zehn Jahre lang Bundestagsabgeordneter für die Grünen. © picture alliance/dpa / Christoph Soeder

Oliver Krischer verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heimbach im Kreis Düren. Nach dem Abitur und Zivildienst studierte er in Aachen an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Biologie. Einen Abschluss machte er dort nach eigenen Angaben nicht. Er saß für die Grünen lange im Bundestag, war zudem stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Für einige Monate arbeitete er als parlamentarischer Staatssekretär bei Bundesminister Robert Habeck (Grüne) für Wirtschaft und Klimaschutz. Im Juni 2022 wurde er dann zum NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr ernannt. Krischer ist mit der Politikerin Sybille Hausmann verheiratet und hat zwei Söhne.

Silke Gorißen: Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Silke Gorissen (CDU), Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, aufgenommen am Rande der Ernennung des neues Landeskabinetts.
Silke Gorissen (CDU) machte politische Karriere in ihrer Heimat-Region im Kreis Kleve. © Marius Becker/dpa

Silke Gorißen hat den Großteil ihres Lebens im Kreis Kleve verbracht. Dort machte sie nach ihrem Studium zur Juristin auch bei der CDU Karriere. Einerseits im Kreistag Kleve und andererseits als Partei- und Fraktionsvorsitzen in Bedburg-Hau. 2020 wurde sie dann zur Landrätin des Kreis Kleves gewählt. Sie wurde schließlich im Juni 2022 von Hendrik Wüst zur NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ernannt. Gorißen hat einen Sohn.

Ina Brandes: Ministerin für Kultur und Wissenschaft

Ina Brandes (CDU)
Ina Brandes (CDU) war zuerst Ministerin für Verkehr und nun Kultur und Wissenschaft. © Rolf Vennenbernd/dpa

Ina Brandes hat nach ihrem Studium lange im Bausektor gearbeitet und stieg bei dem Architektur- und Planungsunternehmen „Sweco“ zur Managerin auf. Zeitgleich war sie auch für die CDU aktiv. Sie saß mehrere Jahre im Kreitag Holzminden in Niedersachsen. Im Oktober 2021 wurde sie von Hendrik Wüst schließlich zur NRW-Verkehrsministerin ernannt. Im neuen Kabinett wechselte sie das Ressort zu Kultur und Wissenschaft. Brandes lebt weiterhin in Niedersachsen. Sie ist verwitwet. Ihr Ehemann Kristian Tangermann starb im März 2022.

Nathanael Liminski: Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien

Der Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU), könnte Schulminister in NRW werden.
Nathanael Liminski (CDU) ist seit 2017 Chef der NRW-Staatskanzlei. © David Young/dpa

Nathanael Liminski hat mit 36 Jahren bereits einige Stationen bei der CDU durchlaufen. Nach seinem Studium war er durchgehend in der Politik aktiv. Er übernahm mehrere Referenten-Stellen in CDU-geleiteten Ministerien sowohl auf Landes- als auch Bundes-Ebene. Nach der NRW-Landtagswahl 2017 wurde er zum Chef der NRW-Staatskanzlei von Armin Laschet, was er auch unter Hendrik Wüst blieb. In der neuen Landesregierung übernimmt er erstmals auch selbst ein Minister-Amt. Liminski ist verheiratet und hat vier Kinder. (os) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren

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