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Bundeswehr-Panzer Puma ein „Totalausfall“: Krisengipfel mit Lambrecht und Militärexperten

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Von: Christoph Gschoßmann

Rüstungskonzern Rheinmetall
Ein Schützenpanzer „Puma“ des Rüstungskonzerns Rheinmetall (Symbolbild). © Julian Stratenschulte/dpa

Bei den Schützenpanzern „Puma“ der Bundeswehr kam es vermehrt zu schweren Problemen. Dabei sollten sie bald für die Nato im Einsatz sein.

Update vom 18. Dezember, 13.09 Uhr: Konsequenzen aus den Puma-Ausfällen: Für Montagvormittag (19. Dezember) ist nun ein Krisengespräch im Verteidigungsministerium mit Ressortchefin Christine Lambrecht (SPD) geplant. Ein entsprechender Bericht der Zeitung Welt wurde nun aus Ministeriumskreisen bestätigt.

Beteiligt sind demnach auch Verteidigungs-Staatssekretär Benedikt Zimmer, Generalinspekteur Eberhard Zorn, Heeres-Inspekteur Alfons Mais und der zuständige Divisionskommandeur, Generalmajor Ruprecht von Butler. Der Beitrag der Bundeswehr für die Nato-Speerspitze „kann weiterhin sichergestellt werden“, äußerte sich Mais trotz der Probleme zuversichtlich, berichtete der Spiegel.

Bundeswehr: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei einer Pressekonferenz am 14. Dezember 2022 in Berlin
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) © John MacDougall/AFP

Bundeswehr-Panzer Puma ein „Totalausfall“: Bittere Mängel sickern durch

Erstmeldung vom 17. Dezember: Berlin/München – Die Einsatzbereitschaft sank binnen weniger Tage von 18 auf null: Die deutsche Bundeswehr ist bei Übungen mit Schützenpanzern Puma für die „Speerspitze“ der Nato auf schwere technische Probleme gestoßen. Bei einem Training waren binnen kurzer Zeit laut einem Bericht des Spiegel keine Pumas mehr einsetzbar. Das Magazin berief sich auf ein Schreiben des Kommandeurs der 10. Panzerdivision Generalmajor Ruprecht von Butler an die Führung des Heeres und das Verteidigungsministerium.

Panzerbrigade soll eigentlich ab dem neuen Jahr einsatzbereit sein

Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur fand das Manöver am Schießübungszentrum der Panzertruppe statt. Der Brief sorgte im Verteidigungsministerium seit Freitag für Wirbel, denn die neuen Pannen betreffen Fahrzeuge in einer speziellen Konfiguration, mit der sich die Buttlar unterstellte Panzergrenadierbrigade 37 ab dem neuen Jahr an der VJTV-Truppe (Very High Readiness Joint Task Force) des Bündnisses beteiligen soll.

Der Spiegel berichtet nach der Lektüre des Briefes von einem „Totalausfall“. Die letzten beiden noch einsatzbereiten „Pumas“ seien „am gestrigen Schießtag nach anderthalb Stunden mit Turmdefekten“ auch noch ausgefallen, schrieb der General demnach.

Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig

Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig, in einem Panzer habe es sogar einen schweren Kabelbrand im Fahrerraum gegeben. Die Art der Mängel seien der Truppe bereits bekannt gewesen, heißt es in der Mail, sie seien „allerdings noch nie in dieser Häufigkeit“ aufgetreten. Dabei seien die Systeme nur auf Schießbahnen in der norddeutschen Tiefebene bewegt und dort „nicht übermäßig beansprucht“ worden. Nach Einschätzung des Schirrmeisters der betroffenen Kompanie, die er für sehr glaubhaft halte, schreibt der General, sei davon auszugehen, dass die volle Einsatzbereitschaft der Kompanie erst wieder in drei bis vier Monaten hergestellt werden könne.

Erst im vergangenen Jahr war der von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer Puma für gefechtstauglich erklärt worden. Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) entwickelte und produzierte Gefechtsfahrzeug hatte zuvor schon als „Pannenpanzer“ Schlagzeilen gemacht. (cgsc mit dpa)

In Polens Polizeipräsidium in Warschau explodierte ein Granatwerfer – der eigentlich ein Geschenk der Ukraine an den Polizeichef war. Dieser erklärte die Situation nun.

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