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Ukraine-Krieg: Schwere Verluste auf beiden Seiten - Luftraum bleibt umkämpft

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Von: Lukas Rogalla, Daniel Dillmann, Nail Akkoyun

Der Ukraine-Krieg erhöht die Verluste in den umkämpften Regionen – auch Kinder sind betroffen. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet: Die neusten Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie im aktuellen Ticker.

+++ 16.20 Uhr: Der Krieg in der Ukraine fordert weitere Opfer. Sowohl die ukrainische als auch die russische Seite haben Verluste zu verkraften. Laut UN-Hochkommissariat für Menschenrechte haben in den umkämpften Regionen bis Donnerstag (03.03.2022) um Mitternacht 331 Zivilisten den Tod gefunden. 675 Menschen seien verletzt worden. Die Opfer des Konflikts sind auch Kinder: Nach den Abgaben des UN-Hochkommissariat sind mindestens 19 Kinder gestorben und 31 weitere wurden verletzt.

Michelle Bachelet betont, dass die wahren Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Bachelet ist UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. Sie erklärt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft Tage brauchten, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

Ukraine-Krieg: Eine durch Granaten verletzte Frau wird medizinisch versorgt.
Eine durch Granaten verletzte Frau wird medizinisch versorgt. Sie ist nicht das einzige Opfer des Ukraine-Krieges. © Taisiya Vorontsova/Imago

Update vom Freitag, 04.03.2022, 09.10 Uhr: Das russische Parlament hat einen Gesetzentwurf verabschiedet, der lange Haftstrafen und hohe Geldbußen für die Veröffentlichung von „Falschnachrichten“ über die russischen Streitkräfte vorsieht. Der Entwurf wurde am Freitag in dritter Lesung von der Duma angenommen. Er sieht unter anderem bis zu 15 Jahre Haft vor, wenn die „Fake News“ „ernsthafte Konsequenzen“ für die Armee nach sich ziehen.

+++ 17.20 Uhr: Der Luftraum über der Ukraine bleibt hart umkämpft. Die ukrainischen Luft- und Raketenabwehrsysteme seien jedoch nach Einschätzung der USA „intakt“ und „weiterhin effektiv“, sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter am Donnerstag gegenüber CNN.

Die Duma will „Fake News“ über Putins Armee im Ukraine-Krieg hart bestrafen.
Die Duma will „Fake News“ über Putins Armee im Ukraine-Krieg hart bestrafen. © Jens Kalaene/dpa

Ukraine-Krieg: Verluste für Putin – ukrainisches Abwehrsystem weiterhin intakt

+++ 16.30 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte und der Grenzschutz haben das Gebiet Sumy, das an der ukrainischen Staatsgrenze zu Russland liegt, offenbar zurückerobert. Das teilte Oleksij Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, mit. In dieser nördlichen Region an der Grenze zu Russland fanden zuletzt schwere Kämpfe statt.

Im Laufe des Tages konnten die russischen Besatzungstruppen zudem in keinem der Gebiete nennenswerte Fortschritte erzielen, die Offensive wurde eingestellt, fügte Danilow hinzu. Außerdem werde die belarussische Führung zunehmend als Komplize Russlands gesehen. Das weißrussische Territorium auch seine Streitkräfte werden einigen Quellen zufolge im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt, schreibt Danilow.

Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Putin – „Wir geben nicht auf“

+++ 15.45 Uhr: In der südukrainischen Stadt Mariupol sei die Lage „weiterhin schwierig“, sagte ein Sprecher der ukrainischen Nationalgarde am Donnerstag gegenüber CNN. Zeitgleich betonte er aber, dass das Militär „die Stadt nicht aufgeben wird“. Die russischen Streitkräfte bombardieren die Stadt dem Sprecher zufolge ununterbrochen. Das Ziel der Russen sei es, die Infrastruktur dort zu zerstören, darunter auch das Schienennetz der Stadt. Zudem gehe der Beschuss auch in Richtung Wohnhäuser, Schulen und Kindergärten weiter. Sergej Orlow, stellvertretender Bürgermeister von Mariupol, hatte zuvor gegenüber dem CNN-Sender New Day gesagt, Mariupol sei 26 Stunden lang beschlossen worden. Die Lage bezeichnete er als „kritisch“.

Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Putin - 9000 russische Soldaten gefallen

+++ 12.45 Uhr: Die Verluste, die die russische Arme im Ukraine-Krieg erleidet, sind allem Anschein nach weiter enorm hoch. Laut Informationen der ukrainischen Militärführung sollen rund in den Kämpfen rund 9000 Soldaten aus Russland gefallen sein. Den ukrainischen Truppen sei es außerdem gelungen, 217 Panzer, 90 Artilleriegeschütze, 42 Raketenabschusssysteme, 30 Flugzeuge, 31 Hubschrauber, 900 gepanzerte Infanteriefahrzeuge und 374 Kraftfahrzeuge der russischen Armee zu zerstören.

Ukraine-Krieg: Etlichen Menschen wird Ausreise an russischen Flughäfen verweigert

Wie die Moscow Times und das russischsprachige Portal MediaZona berichten, wurden etliche Personen an russischen Flughäfen aufgehalten und ihnen die Ausreise verweigert. Die Männer seien abgeführt worden und anschließen vom russischen Geheimdienst FSB verhört worden. Ein Mann berichtete, dass die Geheimdienstler ihn dabei hart angegangen seien: „Einer sagte mir, ich sei ein Anarchist, ein Landesverräter und dass ich in die Ukraine müsste, um dort zu kämpfen.“

Die Ausreise aus Russland ist aufgrund des Ukraine-Kriegs ohnehin erschwert. Viele Länder haben ihre Flughäfen für russische Flugzeuge gesperrt. Hinzu kommen nun offenbar die Hürden der russischen Behörden. In einer Telegram-Gruppe wurden Tipps gegeben, wie die Ausreise trotz allem funktioniert: „Man braucht ein Rückreiseticket, man muss den Behörden sagen, dass man nur Urlaub macht und man muss auf alle Fragen zur Ukraine antworten, dass man dem Konflikt neutral gegenübersteht.“

Ukraine-Krieg: Russland beziffert erstmals Verluste

+++ 05.45 Uhr: Die US-Regierung wirft Moskau vor, die Medienfreiheit in Russland gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine massiv einzuschränken. „Im eigenen Land führt der Kreml einen umfassenden Angriff auf die Medienfreiheit und die Wahrheit durch. Und Moskaus Bemühungen, die Wahrheit über die brutale Invasion zu unterdrücken, werden immer intensiver“, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Mittwochabend mit.

Die russische Regierung drossele auch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram, auf die sich Millionen russischer Bürger verließen, um Zugang zu unabhängigen Informationen zu erhalten.

Folgen des Ukraine-Kriegs: Bereits mehr als eine Million Geflüchtete

+++ 04.15 Uhr: Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind bereits eine Million Menschen aus dem angegriffenen Land geflohen. Das teilte der UN-Hochkommissar für Geflüchtete, Filippo Grandi, in der Nacht zu Donnerstag auf Twitter mit. „In nur sieben Tagen haben wir den Exodus von einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine in die Nachbarländer miterlebt“, schrieb Grandi und fügte hinzu: „Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen verstummen, damit lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden kann.“

Ukraine-Krieg: Bevölkerung blockiert Straße zu Kernkraftwerk Saporischschja

+++ 02.57 Uhr: Einem Bericht des Nachrichtensenders Al Jazeera zufolge, blockieren Bewohnerinnen und Bewohner der südöstlichen Stadt Enerhodar die Straße zu Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja. Dabei soll es zu Auseinandersetzungen mit russischen Streitkräften kommen.

„Das Atomkraftwerk steht unter sicherem Schutz, alle Menschen stehen unter ukrainischen Flaggen. Niemand wird die Stadt aufgeben, unsere Leute sind fest entschlossen“, sagte ein Einwohner gegenüber Al Jazeera. Auf Twitter kursieren Aufnahmen, die die Blockade zeigen sollen.

Viele zivile Opfer im Ukraine-Krieg: OSZE-Mitglied verstorben

Update vom Freitag, 04.03.2022, 01.48 Uhr: Die Menschenrechtsbeobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine hat nach eigenen Angaben seit Beginn der russischen Invasion 752 zivile Opfer in der Ukraine gezählt. Bis Mitternacht des 1. März verzeichnete das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) 227 Tote, darunter 15 Kinder unter 18 Jahren, sowie 525 Verletzte.

Darunter auch eine ukrainische Mitarbeiterin, die Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) war. Die Frau sei am Dienstag beim Beschuss der ukrainischen Großstadt Charkiw gestorben, als sie Vorräte für ihre Familie besorgen wollte, teilte die OSZE am Mittwoch mit.

Ukrainische Armee berichtet von geheimen russischen Dokumenten

+++ 22.28 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte wollen in den Besitz russischer Dokumente gekommen sein, die die militärischen Pläne Russlands aufzeigen sollen. Dies berichtet Kyiv Independent in Berufung auf einen Facebook-Post einer „operativ-taktischen Gruppe“ der ukrainischen Armee. Unter anderem sollen Kampfaufträge, Stellungsbefehle und verschiedene Personallisten einen erheblichen Teil der Dokumente ausmachen.

Demnach soll der Krieg am 18. Januar 2022 in Russland genehmigt worden sein, die Operation sollte ursprünglich am 20. März beginnen und von dort an 15 Tage, also bis zum 6. März, andauern.

Ukraine-Krieg: Russische Soldaten sollen eigene Fahrzeuge sabotiert haben

+++ 22.11 Uhr: Laut einem Bericht der New York Times sollen zahlreiche Soldaten Russlands ihre eigenen Fahrzeuge sabotiert haben, um den Kriegshandlungen in der Ukraine zu entgehen. Das sagte ein ranghoher Pentagon-Beamter am Dienstag. „Einige ganze russische Einheiten haben kampflos ihre Waffen niedergelegt, nachdem sie sich einer überraschenden ukrainischen Verteidigung gegenübersahen“, heißt es in dem Bericht.

+++ 19.56 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe sagte, sie habe am 1. März gegen Mitternacht zwei russische Su-35S-Jets während eines erbitterten Luftkampfs am Himmel zerstört. Der Luftkampf fand gegen zwei ukrainische MiG-29-Kampfflugzeuge in Kombination „mit Flugabwehr“ statt, teilte die Luftwaffe auf ihrer Facebook-Seite mit. Infolgedessen verlor die Ukraine ein Flugzeug, und die Suche nach dem MiG-Piloten ist jetzt im Gange.

„Ja, heute überwiegt der Feind in Quantität und Qualität von Flugzeugen und Waffen, aber die Luftwaffe tut alles, um den ukrainischen Himmel von der Präsenz des Feindes zu befreien“, heißt es in dem Social-Media-Beitrag.

Ukraine-Krieg: Putin verliert ganze Brigade

+++ 16.00 Uhr: Laut eines Berichts des Nachrichtenportals Kyiv Independent hat Russland im Ukraine-Krieg eine ganze Brigade verloren. Konkret soll das bei Kämpfen um die Stadt Tschernihiw passiert sein. Demnach soll die 35. Motorisierte Schützenbrigade fast vollständig vernichtet worden sein. Laut einer Sprachnachricht, die dem Kyiv Independent vorliegt, haben nur „18 von 150 Soldaten“ den gescheiterten Angriffsversuch überlebt.

Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal decken sich die Informationen aus der Textnachricht mit anderen Fakten, die über das Schicksal der besagten Brigade bekannt sind. So ist die Auflösung des Militärverbands bestätigt, auch wenn die Militärführung Russlands bislang keine Angaben über das Schicksal der Soldaten gemacht hat.

Ukraine-Krieg: Militärexperte spricht von niedriger Moral unter Russlands Streitkräften

+++ 13.30 Uhr: Der Militärexperte Dr. Jack Watling sieht laut einem Bericht der BBC Beweise für eine niedrige Moral unter den russischen Truppen im Ukraine-Krieg. Er zitiert verlorene und verwirrte Einheiten – und ihre anfängliche Überraschung, von Ukrainern beschossen zu werden. „Wir haben Berichte darüber gehört, dass sie ihre eigene Ausrüstung beschädigt haben, weil sie nicht in den Kampf ziehen wollen“, sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter für Landkriegsführung und Militärwissenschaften am Royal United Services Institute der BBC.

Außerdem seinen der Zeitpunkt und die Art und Weise des russischen Angriffs auf Kiew kritisch, so Watling. „Wenn die Russen einen Großangriff [in Kiew] unternehmen und dem Widerstand nicht das Rückgrat gebrochen haben, wird es sehr blutig sein und ihre Truppen könnten zerstört werden.“ Watling vermutet, dass die Russen den Widerstand erst „reduzieren“ wollen, bevor sie ihre Truppen einsetzen.

Ukraine-Krieg: Russische Kolonne zerstört - Soldaten sollen Putin die Gefolgschaft verweigern

+++ 11.50 Uhr: Laut Fachleuten der USA entwickelt sich der Ukraine-Krieg immer mehr zu einem Fiasko für Russlands Präsident Wladimir Putin. Die russische Armee müsse mit Verlusten von bis zu 400 Soldaten pro Tag rechnen. Das berichtet die New York Times. Erste Truppenverbände würden die sogar bereits die Waffen ablegen und den Angriffsbefehlen nicht mehr Folge leisten wollen. Die US-Zeitung bezieht sich dabei auf Informationen, die aus dem Pentagon stammen sollen.

Derweil tobt in der Ukraine weiter der Kampf um die Großstädte. Bislang ist es den Truppen von Wladimir Putin nicht gelungen, die Kontrolle über Kiew oder Charkiw zu erlangen.

Ukraine-Krieg: Russlands Kolonne zerstört - Putin verliert tausende Soldaten

+++ 10.50 Uhr: Die Invasion aus Russland gerät in der Ukraine ins Stocken. Das wiederum sorgt für hohe Verluste auf Seiten der russischen Armee. Zudem soll die Moral der Truppen von Wladimir Putin mittlerweile auf einem Tiefpunkt angekommen sein. Das wird aus Kreisen des US-Geheimdienstes bekannt. Zuerst darüber berichtet hatte das Nachrichtenportal Newsweek. „Die Moral lässt deutlich nach. Die meisten Soldaten wussten gar nicht, was sie erwarten würde“, so ein hochrangiger Militärberater aus den USA gegenüber Newsweek.

Laut Wolodymyr Selenskyj sind im Ukraine-Krieg bislang mehr als 6000 russische Soldaten gefallen. „Sie alle starben umsonst“, sagte der ukrainische Präsident in einer Ansprache. Die tatsächliche Zahl der russischen Verluste in der Ukraine ist nicht bekannt. Der Kreml selbst macht keine Angaben zu den Opfern auf eigener Seite.

Ukraine-Krieg: Wladimir Russlands Kolonne zerstört – 800 Fahrzeuge vernichtet

+++ 09.45 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe soll der russischen Armee nahe der Stadt Baschtanka starken Schaden zugefügt haben. Laut Angaben der dortigen Behörden soll eine ganze Kolonne Militärfahrzeuge von Kampfjets vernichtet worden sein. Die Rede ist von bis zu 800 vernichteten Fahrzeugen. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent.

Laut Valerii Zaluzhnyi, dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, habe Wladimir Putin im Ukraine-Krieg nun endgültig die Initiative verloren. Russland habe bereits damit begonnen, Reservisten in den Krieg zu schicken.

Update vom Mittwoch, 02.03.2022, 01.18 Uhr: Die Invasion in der Ukraine durch Russland geht langsamer vonstatten als geplant. Das berichtet Valerii Zaluzhny, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte. Die russischen Truppen hätten ihre taktische Initiative verloren und müssten Reserven mobilisieren, um den Angriff fortsetzen zu können. Zudem berichtet das Nachrichtenportal The Kyiv Independent, dass sich russische Soldaten auf der Krim weigern, an der Invasion teilzunehmen. Das ukrainische Zentrum für Verteidigungsstrategie zitiert eine anonyme Quelle. Demnach befinde sich eine Brigade in einem „demoralisierten Zustand“.

Ukraine-Krieg: Angriff Russlands stockt – Pentagon nennt angebliche Probleme

+++ 18.54 Uhr: Beim Angriff auf die Ukraine haben russische Truppen nach Angaben aus Kreisen des US-Verteidigungsministeriums inzwischen Probleme, die eigenen Soldaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Ein Vertreter des Pentagon sagte am Dienstag in Washington: „Es gibt (...) Anzeichen dafür, dass sie Probleme mit der Versorgung ihrer Truppen haben - dass ihnen nicht nur das Benzin ausgeht, sondern auch Lebensmittel.“ Insgesamt hätten die Russen bei ihrer Offensive zuletzt keine größeren Fortschritte gemacht. Die logistischen Probleme seien dabei ein Faktor, aber auch der Widerstand der ukrainischen Streitkräfte, der größer sei als wohl von der russischen Seite erwartet.

Es gebe Hinweise darauf, „dass die Moral in einigen dieser Einheiten nachlässt, weil sie nicht mit dem Widerstand gerechnet haben, der ihnen entgegengebracht wird“, sagte der Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums weiter. Es könne daneben auch sein, dass die russischen Truppen aus eigenem Antrieb eine Art Pause einlegten, um sich neu zu gruppieren und aufzustellen und die eigene Strategie zu überdenken. Er betonte, die russischen Truppen würden sich sicher anpassen und versuchen, die Herausforderungen zu bewältigen. Die Attacke habe erst vor wenigen Tagen begonnen. Außerdem verfüge Russland über große militärische Ressourcen.

Ukraine-Krieg: Russland erleidet Verluste – Putin ändert seine Strategie

Erstmeldung: Kiew – Der Kampf um die Hauptstadt der Ukraine tobt weiter. Russlands Präsident Wladimir Putin schickt weitere Truppen in den Krieg. Ein kilometerlanger Konvoi der russischen Armee traf in den Morgenstunden des Dienstags vor Kiew ein. Aus der Millionenmetropole werden Gefechte gemeldet. Die Bevölkerung wurde in der Nacht aufgefordert, sich aufgrund angeblichen Artilleriebeschusses durch Russland in Luftschutzbunker zu bewegen.

Doch der Vormarsch der russischen Armee im Ukraine-Krieg gestaltet sich offenbar schwieriger, als von Wladimir Putin und seiner Generäle angenommen. Das berichten sowohl der Nachrichtensender CNN aus den USA als auch das Internetporal Vice. Beide berufen sich dabei auf Experten des Verteidigungsbündnisses Nato. Sowohl die „Inkompetenz“ als auch die Härte des Widerstands der ukrainischen Armee habe Fachleute weltweit überrascht, so eine anonym bleibender Mitarbeiter der Nato gegenüber Vice.

Ukraine-Krieg: Wladimir Putins Armee erleidet empfindliche Verluste

Diese Gemengelage führe laut eines Experten im Gespräch mit CNN zu einem Umdenken der russischen Militärführung im Ukraine-Krieg. Wladimir Putin habe anfangs gedacht, er könne die Ukraine mit einer Art Blitzkrieg überrennen. Gleichzeitig sei der russische Präsident davon ausgegangen, dass er sich auf eine geschlossene Heimatfront verlassen könne. Doch die Sanktionen gegen Russland* hätten in der Militärführung große Zweifel an der Invasion des Nachbarstaats ausgelöst. „Sie können ihre Leichen nicht mehr einsammeln, ihnen geht der Treibstoff aus und sie verlieren viel militärisches Gerät in den Kämpfen“, so CNN.

Ukraine-Krieg: Putins Vormarsch stockt – Wird nun Artillerie die ukrainischen Städte zerstören?

Schon jetzt muss die russische Armee im Ukraine-Krieg herbe Verluste hinnehmen. Laut unbestätigter Zahlen sollen bereits mehr als 5000 russische Soldaten in den Kämpfen ihr Leben verloren haben. Gegenüber der Washington Post vermuten Militärexperten, das läge zum einen an unerwartet vielen logistischen Problemen der Armee. Der Ukraine-Feldzug ist der größte Militäreinsatz Russlands seit dem Krieg in Tschetschenien 1994 - viel größer als der Einsatz im Bürgerkrieg in Syrien* beispielsweise. Zum anderen trifft Russland in der Ukraine offenbar auf eine kampffähige Armee, die trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit erfolgreich Widerstand leistet. Vor allem der Einsatz waffenfähiger Drohnen, die die Ukraine laut dem Nachrichtenportal Bloomberg vor allem aus der Türkei bezogen hat, bereite der russischen Armee große Probleme.

Aufgrund der logistischen Schwierigkeiten soll Wladimir Putin nun eine neue Strategie im Ukraine-Krieg verfolgen. Aus den Städten Charkiw und Kiew melden internationale Korrespondenten Artilleriebeschuss. Das britische Verteidigungsministerium stellt das in direkten Zusammenhang mit der ins Stocken geratenen Invasion. Auch vom Einsatz international Streumunition und Cluster-Bomben im Ukraine-Krieg ist die Rede. Die Zahl ziviler Opfer dürfte durch den Einsatz derartige Mittel deutlich steigen. (dil/lrg/nak) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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