Nach Wagenknecht-Abschied: Der Linken droht laut Umfrage ein fataler Absturz
Nur wenige Tage nach Wagenknechts Ankündigung, nicht mehr für Die Linke kandidieren zu wollen, sinkt die Partei bei einer Umfrage unter fünf Prozent.
München — Sahra Wagenknecht will nicht mehr kandidieren — zumindest nicht für die Linken. Das gab die Politikerin Anfang März bekannt. Seitdem werden die Vermutungen lauter, dass Wagenknecht womöglich mit der Gründung einer neuen Partei liebäugelt. Wie es für Wagenknecht in Zukunft weitergeht, ist noch ungewiss. Das scheint auch für Die Linke der Fall zu sein, denn laut Insa-Sonntagstrend würde die Partei unter die 5-Prozent-Hürde fallen.
Wagenknecht kandidiert nicht mehr für Die Linke - Partei fällt unter die fünf Prozent
Die Differenzen zwischen Wagenknecht und der Linken sind in den letzten Jahren immer größer geworden. Wagenknecht wettert gegen die Partei, sagt, dass sie nicht mehr zusammenfinden werden. Die Linke distanziert sich von ihr, wie etwa von der Friedensdemo am 25. Februar, die Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer in Berlin abhielten. Die noch Linken-Politikerin soll anscheinend mit dem Gedanken spielen, eine neue Partei zu gründen. Einer Umfrage zufolge könnten sich 19 Prozent der Befragten vorstellen, eine Partei mit Wagenknecht an der Spitze zu wählen.

Was passiert dann mit der Linken? Das Meinungsforschungsinstitut Insa fand in ihrem Sonntagstrend für die „Bild am Sonntag“ vom 11. März heraus, dass die Partei nur noch auf vier Prozent der Stimmen kommen würde. Damit würde sie unter der 5-Prozent-Hürde liegen. Das bedeutet: Wenn heute Bundestagswahl wäre, dann könnte es die Partei nicht in den Bundestag schaffen, außer sie holt genügend Direktmandate. Im Vergleich zur letzten Woche verlor Die Linke bei Insa einen ganzen Prozentpunkt. Ob es eine direkte Verbindung mit der Ankündigung Wagenknechts gibt, nicht mehr für Die Linke zu kandidieren, lässt sich nur mutmaßen.
CDU/CSU liegt bei Sonntagsfrage vorne - Grüne nur einen Prozentpunkt vor der AfD
Laut Insa wäre die CDU/CSU stärkste Kraft mit 29 Prozent, obwohl sie auch einen Prozentpunkt verlieren. Dahinter liegt die SPD, die einen Prozentpunkt dazugewinnen kann und auf 21 Prozent kommt. Die Grünen bleiben unverändert bei 16 Prozent und auch die FDP bleibt bei konstanten 7 Prozent. Die AfD erreicht nach Insa wie auch letzte Woche 15 Prozent und ist damit gleich hinter den Grünen.
Bis zur nächsten Wahl hat Die Linke noch etwas Zeit, sich ohne ihre ehemalige Fraktionschefin Wagenknecht zu sammeln. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa ist noch skeptisch, ob eine neue Partei von Wagenknecht überhaupt die 5-Prozent-Hürde überspringen kann. (vk)