Update vom 31. März, 10.40 Uhr: Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtet am Morgen über die geplante Frühjahreseinberufung in Russland und zitiert den Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation mit der Aussage, dass es sich nicht um eine zweite Mobilisierungswelle handelt.
Tass zitiert Wladimir Zimljanskij, den Leiter der Hauptdirektion für Organisation und Mobilisierung des Generalstabs, mit den Worten: „Ich möchte Ihnen allen versichern, dass die Pläne des Generalstabs keine zweite Mobilisierungswelle vorsehen. Diejenigen, die bereits zum Militärdienst einberufen wurden, sowie die Bürger, die freiwillig den Wunsch geäußert haben, an der Operation teilzunehmen, reichen aus, um die zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen.“
Tass meldet weiter, dass die Frühjahrseinberufung 2023 zur „üblichen Zeit“ stattfinden wird, d. h. vom 1. April bis zum 15. Juli, und 147.000 Russen im Alter von 18 bis 27 Jahren betreffen wird.
Update vom 31. März, 9.40 Uhr: Die russischen Invasionstruppen haben Shahed-136/131 Einweg-Angriffsdrohnen aus dem Norden auf die Ukraine abgeschossen, sowie fünf weitere Objekte, wahrscheinlich Ballons. Dies teilte das Luftwaffenkommando der Ukraine auf Facebook mit, wie Ukrinform berichtet.
In der Mitteilung heiß es weiter, dass neun von zehn der Drohnen zerstört wurden. Eine davon wurde von einer Luftabwehreinheit der ukrainischen Bodentruppen abgeschossen, acht weitere wurden von Flugabwehrraketeneinheiten der Luftwaffe und mobilen Gruppen des Luftkommandos Ost zerstört. Wie unter Berufung auf den Generalstab berichtet wurde, schoss Russland außerdem neun S300-Raketen auf zivile Infrastrukturen in Charkiw ab.
Update vom 31. März, 8.20 Uhr: Das ukrainische Militär hat seine Daten zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg aktualisiert. Demnach sind innerhalb eines Tages weitere 460 russische Soldaten im Kampf gefallen. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs hervor. Die Zahlen im Überblick:
Update vom 31. März, 6.15 Uhr: Die ukrainischen Truppen schlugen im Osten des Landes nach eigenen Angaben mehrere gleichzeitig geführte russische Angriffe an verschiedenen Frontabschnitten zurück. „Im Brennpunkt“ standen die Abschnitte bei Kupjansk, Limansk, Bachmut, Awdijiwka und Marjinsk, wie der Generalstab in Kiew am Donnerstag in seinem Lagebericht mitteilte. „Insgesamt wurden 47 Angriffe des Feindes abgewehrt.“
Einmal mehr stand die schwer umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut im Mittelpunkt des Geschehens. Am Abend wurde in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. In Kiew wurden die Bewohner wegen bevorstehender Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. In Charkiw im Osten des Landes gab es Explosionen, aus mehreren Städten wurden Drohnen-Überflüge gemeldet.
Update vom 30. März, 19.01 Uhr: Bachmut bleibt weiter schwer umkämpft. „Unsere Verteidiger halten die Stadt jedoch tapfer und wehren zahlreiche feindliche Angriffe ab“, teilte der ukrainische Generalstab nun auf Facebook mit. „Insgesamt wurden 47 Angriffe des Feindes abgewehrt“, hieß es im Lagebericht von diesem Donnerstag (30. März) weiter. „Im Brennpunkt“ hätten neben Bachmut auch Kupjansk, Limansk, Awdijiwka und Marjinsk gestanden.
Update vom 30. März, 17.11 Uhr: In Litauen werden Unternehmen künftig noch härter bestraft, die gegen Russland-Sanktionen verstoßen. Am Donnerstag stimmte Parlament in Vilnius für eine Verschärfung der bisher geltenden Regelungen in dem baltischen EU- und Nato-Land.
Demnach können Verstöße gegen die Sanktionen künftig mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro oder bis zu 5 Prozent des Jahresumsatzes sowie der Beschlagnahmung von Gütern oder Geld im Zusammenhang mit den Verstößen geahndet werden. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus.
Update vom 30. März, 15.55 Uhr: Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums dient eine geplante Rekrutierungskampagne in Russland von Freiwilligen für den Krieg gegen die Ukraine lediglich als Tarnung für neue Zwangseinziehungen. Die Geheimdienstinformationen lassen die reale Möglichkeit zu, dass die Unterscheidung zwischen Freiwilligen und Zwangseinziehungen in der Praxis verwischt und regionale Behörden Männer zum Beitritt zwingen werden, um ihre Einstellungsziele zu erreichen. Laut russischen Medien sollen 400.000 Freiwillige angeworben werden.
Update vom 30. März, 13.30 Uhr: Der russische Geheimdienst FSB hat in Jekaterinburg im Ural einen Korrespondenten des Wall Street Journal festgenommen. Evan Gershkovich werde der „Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung“ verdächtigt, teilte der FSB laut Staatsagentur Tass mit. Er habe im Auftrag der US-Seite Informationen über den militärisch-industriellen Komplex in Russland gesammelt, die ein Staatsgeheimnis darstellten. Das Wall Street Journal bestätigte die Festnahme.
Update vom 30. März, 12.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einem Video an den russischen Abzug aus dem Gebiet Kiew vor einem Jahr erinnert. Das Jahr 2022 sei für viele zum schrecklichsten ihres Lebens geworden. Die russischen Truppen hätten „Tod und Zerstörung“ gebracht. „Ereignisse, die man sich im 21. Jahrhundert nicht vorstellen konnte, wurden in den Vororten von Kiew Butscha und Irpin zur Realität“, schrieb der 45-Jährige auf Telegram. „Doch die Befreiung des Gebietes Kiew wurde zu einem Symbol dessen, dass die Ukraine in diesem Krieg gewinnen kann“, so der Staatschef.
Update vom 30. März, 11.00 Uhr: Die Wagner-Söldner, die in der schwer umkämpfen Stadt Bachmut im Einsatz sind, erleiden angeblich eine „enorme Anzahl von Verlusten“. Das sagte der hochrangigste Offizier der amerikanischen Streitkräfte, US-Generalstabschef Mark Milley, laut CNN vor US-Gesetzgebern. „Die Ukrainer führen eine sehr effektive Raumverteidigung durch, die den Russen nachweislich sehr teuer zu stehen kommt. Es ist also ein Schlachtfest für die Russen.“ Die ukrainische Militärführung hatte am Mittwoch einen russischen Teilerfolg bei den Kämpfen um Bachmut eingeräumt.
Update vom 30. März, 8.00 Uhr: Wann beginnt die erwartete Frühjahrsoffensive der ukrainischen Armee? Wahrscheinlich im April oder Mai. Das sagte zumindest der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in einem Interview mit dem estnischen Sender ERR. Die deutschen Leopard-Panzer, die bereits in der Ukraine eingetroffen sind, würden Teil der „Gegenoffensive auf Beschluss unseres Generalstabs“ sein, so Resnikow: „Ich bin sicher, dass wir die Befreiung der vorübergehend besetzten Gebiete fortsetzen werden, wie es in Kiew, Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Cherson (Oblasts) geschehen ist. Das alles wird weitergehen.“ Vieles hänge aber auch von den Wetterbedingungen ab, so der Minister.
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar gab erstmals konkretere Einblicke in die Verluste der Streitkräfte. Demnach sind die Zahlen der Toten auf russischer Seite deutlich höher als auf der ukrainischen. „Es gibt Tage im Osten, an denen das Verhältnis der Verluste (Todesopfer) bei 1 zu 10 liegt“, teilte sie am Mittwoch auf Telegram mit. „Das ist natürlich nicht jeden Tag der Fall, und das durchschnittliche Verhältnis ist niedriger, aber immerhin.“
Das ukrainische Militär hat bisher keine Angaben zu den eigenen Verlusten seit Kriegsbeginn vor über einem Jahr gemacht. Dagegen wird eine tägliche Statistik mit den angeblichen Verlusten des russischen Militärs veröffentlicht. Demnach haben die russischen Streitkräfte bisher über 172.000 Tote zu beklagen. Das russische Militär macht seinerseits auch keine Angaben zu den eigenen Verlusten. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace schätzte die russischen Verluste an Toten und Verwundeten am Mittwoch auf rund 220.000 ein, wie Sky News berichtete.
Die Luftstreitkräfte der Ukraine benötigen nach den Worten ihres Sprechers Juri Ihnat „dringend“ moderne Kampfflugzeuge. „Uns helfen weder die polnischen noch tschechischen Migs, ebenso wie Mirages oder Tornados“, sagte Ihnat am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Die von den Nachbarn erhaltenen Migs seien zwar eine willkommene und notwendige Verstärkung, doch benötige die Ukraine vielmehr Mehrzweckkampfflugzeuge der vierten Generation, wie etwa die amerikanische F-16. Da die Ausbildung von Piloten und Bodenpersonal an diesen Maschinen „kein einfacher Prozess“ sei, wäre eine Entscheidung „möglichst gestern“ nötig. (mit Agenturmaterial)