„Können russischem Militär den Rücken brechen“: US-Senator Graham ruft neue Kriegsziele aus
Nato-Kampfpanzer sollen das Kriegsgeschehen in der Ukraine verändern. Ein US-Senator findet klare Worte. Leopard und Abrams sollen Putins Truppen den Rest geben.
South Carolina – Abrams, Leopard oder Challenger: Die Diskussion um Kampfpanzer für die Ukraine reißt nicht ab. Mit der Entscheidung, Nato-Panzer für Kiew bereitzustellen, hat sich der Westen für eine neue Linie entschieden.
„Mit dieser Entscheidung scheint der Westen den Rubikon überschritten zu haben“, stuft der renommierte Konfliktforscher Hein Goemans von der Universität Rochester im US-Staat New York die Lieferungen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ein. Zustimmung kommt ebenfalls von Militärexperten. In den USA hat Senator Graham die Lieferungen zum Anlass genommen, neue Kriegsziele auszurufen.
Panzer für die Ukraine: „Faust der Freiheit“
Als „Faust der Freiheit“ lobte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt die Beschlüsse aus Washington und Berlin. „Bis wir das Zeitalter des unbemannten Panzers erreichen, werden Kampfpanzer weiterhin eine unverzichtbare Rolle auf dem modernen Schlachtfeld spielen“, ist sich auch der Militärexperte Andy Milburn sicher.

Unterdessen versucht der Kreml die Angst vor den Nato-Panzern künstlich herunterzuspielen. Der Republikaner Graham sieht in Moskau eine Bedrohung für ganz Europa. „Wenn wir Putin jetzt nicht aufhalten, dann wird er weitere Teile Europas auseinanderreißen“, so die Einschätzung des US-Politikers Lindsey Graham im Interview mit dem Spiegel.
Gelegenheit für den Westen im Ukraine-Krieg: Ohne eigene Soldaten den „Rücken des Militärs brechen“
Der Republikaner geht sogar noch einen Schritt weiter. „Ich glaube, wir haben eine Gelegenheit, wie es sie nur einmal in einer Generation gibt: dem russischen Militär den Rücken zu brechen, ohne amerikanische oder deutsche Soldaten auf das Schlachtfeld zu schicken.“
Dafür brauche es westliche Unterstützung in Form von Geheimdienstinformationen und Waffen, wie der 67-Jährige gegenüber dem Spiegel angibt. „Die Panzer sind nicht nur notwendig, um die Konteroffensive der Russen zu stoppen – sondern auch, um die Russen aus ihren Stellungen zu treiben, in die sie sich eingegraben haben.“ Russland soll alle besetzten Territorien verlassen, formuliert Graham ein neues Kriegsziel.
Offensive von Russland: Nato-Panzer sollen sie stoppen
Vor der Offensive hatte zuletzt auch der deutsche Verteidigungsminister gewarnt und versichert, dass die Leopard-Panzer bis dahin in der Ukraine sein werden. Die Panzerlieferungen sind auch politisch ein wichtiges Zeichen gegen die russische Aggression, schätzt Experte Goemans die Lage ein.
„Gegen einen Westen, der geschlossen hinter der Ukraine steht, hat Russland mittel- und langfristig keine Chance.“ Die Leopard-Panzer aus Deutschland sollen „Ende März, Anfang April“ in der Ukraine ankommen. Die Abrams-Panzer aus den USA könnten aufgrund des militärischen Beschaffungsprozesses noch Monate brauchen, bis sie in der Ukraine eintreffen, schreibt das Wall-Street-Journal. (Lucas Maier)