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Ukraine-Krieg: Russland startet Raketenangriffe

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Von: Daniel Dillmann, Lucas Maier, Andreas Apetz, Vivian Werg

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland mehrere Luftangriffe gestartet. Belarus stellt Freiwilligenarmee auf. Der News-Ticker.

Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen entnehmen Sie bitte unserem aktuellen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

+++ 8.00 Uhr: Wie Kyiv Independent berichtet, hat nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte Russland am Montag (20. Februar) 28 Luftangriffe und sechs Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur in den Oblasten Donezk, Saporischschja und Cherson geflogen.

Update vom Dienstag, 21. Februar, 6.28 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko stockt mit der Anordnung einer neuen freiwilligen Territorialverteidigung seine Streitkräfte auf. Die „Erfahrungen in der Ukraine“ würden eine zusätzliche Verteidigung erforderlich machen, erklärte Lukaschenko auf der Sitzung seines Sicherheitsrates. „Die Situation ist nicht einfach. Jeder Mann sollte zumindest mit Waffen umgehen können, um zumindest im Bedarfsfall seine Familie, sein Haus, sein eigenes Stück Land und - wenn nötig - sein Land zu schützen.“

Ukraine-News: Panzer aus Deutschland werden noch im März geliefert.
Panzer aus Deutschland werden noch im März an die Ukraine geliefert. (Archivfoto) © Federico Gambarini/dpa

Laut Verteidigungsminister Viktor Khrenin sollen die paramilitärische Formation aus 100.000 bis 150.000 Freiwilligen bestehen und im Idealfall in jedem Dorf und jeder Stadt zu finden sein.

Ukraine ist bereit für Gegenoffensive

+++ 20.50 Uhr: Kurz vor dem Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine, scheinen die moskautreuen Truppen den Druck zu erhöhen. Verschiedene Militärexperten rechnen bereits seit längerem mit einer erneuten Großoffensive der russischen Armee. In einem Interview mit der englischen Zeitung Forbes sagte der Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow, zuletzt: „Wir sind bereit für die russische Offensive und bereiten die Gegenoffensive vor.“

Beide Seiten würden derzeit ihre Ressourcen aufstocken, so Resnikow. Der Beginn einer Offensive sei jederzeit möglich. Der Minister ist sich jedoch sicher, dass die Ukraine Russland mit den Waffen aus dem Westen bezwingen kann.

Krieg gegen Russland: Ukraine bereit für Gegenoffensive.
Krieg gegen Russland: Ukraine bereit für Gegenoffensive. (Archivbild) © Kay Nietfeld/dpa

+++ 19.55 Uhr: Russland hat in den letzten 24 Stunden die Ukraine 22 Mal aus der Luft angegriffen. Außerdem führte die russische Armee drei Raketenangriffe durch. Das geht aus der abendlichen Zusammenfassung des Generalstabs der Ukraine hervor.

Der Generalstab wirft Russland vor, dabei auch Gebiete beschossen zu haben, die aktuell unter russischer Besatzung stehen. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden.

Ukraine-Krieg: Panzer werden noch im März geliefert 

+++ 18.45 Uhr: Die Ukraine wird noch im März Panzer aus Deutschland erhalten. „Es ist abgemacht, Ende März zu liefern. Sie stehen hier schon fertig“, bekräftigte der Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger seine Zusage am Montag (20. Februar) bekräftigt.

Es sollen insgesamt 40 Panzer vom Typ Marder geliefert werden. Eine Hälfte kommt aus Bundeswehrbeständen, die andere von Rheinmetall. „Es bleibt dabei: Ziel ist es, bis Ende März werden die Panzer, sowohl die Leoparden als auch die Marder, ausgeliefert werden und dann auch die Ausbildung abgeschlossen sein“, versicherte auch der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Stromnetz der Ukraine trotz immenser Schäden wieder stabil

+++ 17.45 Uhr: Immer wieder hat Russland die Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen und teilweise zerstört. Trotz der „großen und komplexen Schäden am Hauptstromnetz“, gibt es kein Kapazitätsdefizit im Stromnetz mehr. Das teilt der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho mit.

Allerdings seien derzeit Kraftwerke mit einer Gesamtleistung über 10 Gigawatt unter russischer Kontrolle, wie es heißt. Diese stehen dem Stromnetz der Ukraine derzeit nicht zur Verfügung. Darunter befindet sich auch das größte Atomkraftwerk Europas in Saporischija.

Ukraine News: Ukraine setzt auf neue Geheimwaffe

+++ 15.30 Uhr: Kiew setzt im Ukraine-Krieg auf eine neue Geheimwaffe: Eine KI-Software des US-Unternehmens Palantir soll der Ukraine einen großen Fortschritt gegen die russischen Angreifer bescheren. Die Palantir-Softwares können mithilfe Künstlicher Intelligenz immer zuverlässiger feindliche Objekte, wie getarnte Panzer, orten und identifizieren. Zuerst hatte die Welt am Sonntag darüber berichtet.

+++ 11.30 Uhr: Nach den USA hat auch die Europäische Union China vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Damit wäre „eine rote Linie“ überschritten, sagte der EU-Chefdiplomat Josep Borrell am Montag am Rande des Außenministertreffens in Brüssel. Dies habe er auch dem hochrangigen chinesischen Außenpolitiker Wang Yi deutlich gemacht. Dieser habe ihm versichert, China habe „keine Absicht, dies zu tun“.

Ukraine-Krieg: Kiew wehrt sich gegen Russland

+++ 9.15 Uhr: Die Ukraine hat russische Angaben über eine Eroberung des Dorfes Hrianykiwka in der Region Charkiw zurückgewiesen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten russische Angriffe in der Umgebung zurückgeschlagen, teilte der Generalstab mit. Die russischen Truppen würde das Gebiet aber weiter mit Artillerie beschießen. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte am Samstag erklärt, russische Streitkräfte hätten das Dorf erobert. Dies lässt sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt langen Kampf um Bachmut an

+++ 8.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass die Ukraine ihre monatelange Verteidigung der Stadt Bachmut fortsetzen wird, ohne dabei den Preis an Menschenleben zu vergessen. Bachmut in der Region Donezk hatte vor dem Krieg 70.000 Einwohnerinnen und Einwohner, nach Schätzungen ukrainischer Behörden leben dort mittlerweile nur noch weniger als 5000 Menschen aus der Zivilbevölkerung. Selenskyj gegenüber der italienischen Tageszeitung Corriere Della Sera: „Ja, es ist keine besonders große Stadt. Wie viele andere im Donbass wurde sie von den Russen verwüstet. Es ist wichtig für uns, sie zu verteidigen, aber nicht um jeden Preis und nicht, dass alle sterben.“

+++ 7.30 Uhr: Selenskyj hat am Sonntag mit seinem Dekret den Beschluss des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung neue Sanktionen gegen den Finanzsektor Russlands erlassen, um die Kriegswirtschaft des Aggressors zu schwächen. Damit sind Sanktionen gegen die insgesamt 333 Personen und die Moskauer Börse in Kraft gesetzt worden. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenplattform Ukrinform. Die Sanktionen seien Grundlage für Verbündete im Westen, ebenfalls solche Strafmaßnahmen zu erlassen.

Ukraine-Krieg: Russland leitet Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein

Update vom Montag, 20. Februar, 6.25 Uhr: Russland leitet einem Bericht zufolge Ermittlungen gegen Hunderte ukrainische Regierungsvertreter und Soldaten wegen Kriegsverbrechen ein. „Derzeit laufen Strafverfolgungsverfahren gegen 680 Personen“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass Alexander Bastrykin, Leiter des russischen Ermittlungskomitees. „Zu den Beschuldigten zählen 118 Personen aus dem Kreis der Kommandeure und der Führung der ukrainischen Streitkräfte sowie des Verteidigungsministeriums.“

Es gehe um den Einsatz von Waffen gegen die Zivilbevölkerung. 138 der betroffenen Personen seien in Abwesenheit angeklagt worden. Die Angaben des Ausschusses können nicht unabhängig überprüfen werden. Die ukrainischen Behörden haben sich bislang nicht geäußert.

Ukraine-Krieg: Russland soll Ortschaften beschossen haben

+++ 21.55 Uhr: Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, berichtete über die sozialen Netzwerke, dass Russland mehrere Ortschaften im Osten der Ukraine beschossen haben soll. Darunter das Dorf Lyptsi sowie die Städte Wowtschansk und Kupjansk, welche unweit von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt sind. Dabei habe es mehrere zivile Opfer gegeben. Demnach seien drei Frauen sowie ein Mann verletzt worden. Außerdem wurde in einer weiteren naheliegenden Siedlung ein Feuerwehrhaus und eine Gesundheitseinrichtung bei Raketenangriffen beschädigt.

Update vom 19.02.2023, 06.05 Uhr: Nach heftigen Kämpfen in der Region rund um Bachmut nimmt Russland nun auch wieder die Gegend um Charkiw unter Beschuss. In der Nacht zu Sonntag meldete das ukrainische Verteidigungsministerium gleich mehrere Artillerieangriffe. Auch westlich des Dnipro stehen die ukrainischen Städte wohl wieder unter russischem Raketen- und Artilleriebeschuss. Laut Angaben der Ukrainska Pravda wurden in der Nacht die Siedlungen Nikopol und Marhanets getroffen.

Ukraine-Krieg: Kiew fordert zur Flucht aus Bachmut auf - Lage am Morgen

Erstmeldung vom 18. Februar 2022: Bachmut - Die ukrainische Regierung in Kiew hat am Freitag alle Zivilistinnen und Zivilisten, die sich noch in Bachmut aufhalten, aufgefordert, die Stadt umgehend zu verlassen. „Wenn Sie zurechnungsfähige, gesetzestreue und patriotische Bürger sind, sollten Sie sofort die Stadt verlassen“, sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschukin am Freitag laut dem Nachrichtenportal taz.

Seit Monaten liefern sich die Truppen des Kreml und die ukrainische Armee heftige Gefechte um Bachmut. Ein Durchbruch ist dabei bislang keiner Seite gelungen. Russland soll bei den Offensiven in der Region hohe Verluste erleiden. Doch der Druck auf die ukrainischen Verteidiger steigt konstant. Laut Angaben von ihrem Chef Jewgeni Prigoschin soll es seiner Söldnertruppe Wagner aber gelungen sein, die strategisch wichtige Ortschaft Paraskowijiwka zu erobern. Diese liegt nördlich von Bachmut. Mit der Eroberung des Ortes soll es Russland möglich sein, die Nachschub- und Rückzugsrouten der Armee Kiews im Ukraine-Krieg unter Beschuss zu nehmen.

Ukraine-Krieg: Kiew plant Vorstoß auf Krim-Halbinsel

„Der Ort Paraskowijiwka ist vollständig unter der Kontrolle von Abteilungen der Söldner-Firma Wagner“, teilte Prigoschin nach Angaben der russischen Agentur Interfax mit. Eine unabhängige Bestätigung gab es nicht. Im Abendbericht des ukrainischen Generalstabs wurde der Ort nicht erwähnt. Sollten auch die angrenzenden Dörfer Werchiwka Berchiwka und Jahidne im Ukraine-Krieg erobert werden, könnten die ukrainischen Truppen in Bachmut nicht mehr von Norden versorgt werden. Auch im Süden von Bachmut drängen russische Kräfte in den Rücken der Ukrainer.

Dafür scheint Kiew wiederum Vorstöße an einer anderen Front im Ukraine-Krieg zu planen. Laut Moskau habe Kiew die Krim-Halbinsel ins Visier genommen. Die Region war von Russlands Präsident Wladimir Putin 2014 besetzt und anschließend annektiert worden. Nun würden die USA nach Ansicht Moskaus die Ukraine zu Schlägen auf die Schwarzmeer-Halbinsel anstiften. „Jetzt gehen die amerikanischen Kriegshetzer noch weiter: Sie stiften das Kiewer Regime zur weiteren Eskalation an, indem sie den Krieg auf unser Territorium verlegen“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.

Ukraine-Krieg: Kiew will Kampfjets vom Westen

Auslöser waren Äußerungen der US-Spitzendiplomatin Victoria Nuland, wonach Washington russische Militäreinrichtungen auf der Krim für legitime Angriffsziele hält. „Die Ukraine wird nicht sicher sein, wenn die Krim nicht zumindest entmilitarisiert ist“, hatte Nuland in Washington gesagt. Dabei könne Kiew auf Unterstützung der USA zählen.

Währenddessen forderte der ukrainische Präsident auf der Münchener Sicherheitskonferenz (Siko) weitere Militärhilfen für sein Land. Sein Land benötige im Ukraine-Krieg vor allem Kampfflugzeuge. Bislang sind die westlichen Verbündeten der Ukraine aber nicht bereit, Kiew mit Kampfjets zu unterstützen. Das könne sich laut dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba aber bald ändern. Er sei sich sicher, „dass das Problem der Flugzeuge gelöst wird“, so Kuleba in München. „Es wird ein wenig mehr Zeit brauchen.“ (red/dpa)

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