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Schwere Verluste für Russland: Mehr als 750 Soldaten an einem Tag „eliminiert“

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Von: Teresa Toth, Moritz Serif, Daniel Dillmann, Lucas Maier, Vivian Werg

Wagner-Chef Prigoschin beklagt sich über fehlende Unterstützung. Die Verluste der Söldner-Gruppe sind enorm hoch, vor allem seit Dezember. Der News-Ticker.

Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker.

+++ 11.00 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden haben die ukrainischen Streitkräfte in elf Ortschaften in den Regionen Charkiw, Donezk und Luhansk russische Angriffe abgewehrt. Dies geht aus dem Bericht des ukrainischen Generalstabs hervor. „Unsere Verteidigung schoss binnen eines Tages drei Drohnen ab. Die Raketen- und Artillerietruppen trafen zwei gegnerische Flugabwehrraketensysteme und ein Mehrfachraketenwerfersystem“, so der Generalstab.

+++ 8.54 Uhr: Wie das Nachrichtenportal Ukrinform berichtet, gab der Generalstab nun aktualisierte Kampfverluste russischer Truppen auf Facebook bekannt. Demnach hat Russland seit Kriegsbeginn etwa 144.440 gefallene Soldaten zu beklagen.

+++ 8.10 Uhr: Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 760 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 144.440 russische Soldaten „eliminiert“ worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 10 weitere Panzer verloren (3326). Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

Update vom Dienstag, 21. Februar, 07.20 Uhr: Die Wagner-Gruppe erhält offenbar keine Waffen mehr vom russischen Verteidigungsministerium. Das berichtet das Institut für Kriegsstudien (ISW). Das russische Militär habe aufgehört, seine private Söldnergruppe mit Artilleriegeschossen zu versorgen, sagte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dem ISW zufolge am Montag (20. Februar). In der vergangenen Woche hatte die Wagner-Gruppe die russische Regierung für „Hunderte“ ihrer Todesfälle verantwortlich gemacht und behauptet, das russische Verteidigungsministerium habe es versäumt, „Waffen, Munition und alles Notwendige rechtzeitig“ für ihre Truppen entlang der Front zu schicken.

Nach Einschätzung der US-Regierung sind bisher etwa 9000 Wagner-Söldner getötet worden, etwa die Hälfte davon seit Mitte Dezember. Insgesamt sollen nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste etwa 30.000 Angehörige der Wagner-Truppe verwundet oder getötet worden sein.

Zehntausende Söldner gehören der Wagner-Gruppe inzwischen an.
Zehntausende Söldner gehören der Wagner-Gruppe inzwischen an. © Viktor Antonyuk/imago

Verluste für Russland im Zuge der Offensive weiterhin hoch

+++ 20.20 Uhr: Die Verluste für Russland sollen im Zuge der andauernden Offensive weiterhin sehr schwer sein. Vor allem in Bachmut und Wuhledar sollen die Truppen aus Russland hohe Verluste hinzunehmen haben, das geht aus einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstkreise hervor.

„Die russischen Streitkräfte stehen wahrscheinlich unter zunehmendem politischem Druck, da der Jahrestag der Invasion näher rückt“, so die Einschätzung des Ministeriums. Vor dem Hintergrund des Jahrestages, könnte dazu kommen, dass Russland die Einnahme von Bachmut bekannt geben wird, ohne diese wirklich erreicht zu haben, heißt es weiter.

+++ 19.20 Uhr: Die russische Armee soll nach Angaben des Generalstabs der Ukraine die besetzten Gebiete in der Region Cherson beschießen. Als Ziel hinter den Angriffen vermutet der Generalstab, dass Russland die Angriffe der ukrainischen Armee anhängen will.

Aus der Meldung geht zudem hervor, dass die ukrainischen Einheiten 16 Angriffe auf Feldlager der russischen Streitkräfte unternahm. Außerdem soll ein Flugabwehrraketensystem zerstört worden sein. Die Angaben ließen sich zuletzt nicht unabhängig überprüfen.

Verluste in Bachmut: Gegenangriff der Ukraine schlägt Wagner-Söldner in die Flucht 

+++ 18.10 Uhr: In der Stadt Bachmut wird immer noch erbittert gekämpft. Die Grenzschutztruppen der Ukraine haben heute (20. Februar) bekannt gegeben, dass am gestrigen Sonntag (19. Februar) insgesamt sechs Angriffe der russischen Truppen abgewehrt wurden.

Bei einem der Angriffe wurden den Angaben zufolge zwei Dutzend Wagner-Söldner durch den Einsatz von Handfeuerwaffen gestoppt. Am Abend überraschten die Soldaten der Ukraine die russischen Truppen mit einem Gegenangriff. Im Nahkampf sollen dabei sechs russische Soldaten getötet und neun verwundet worden sein. Der Rest der Einheit soll die Flucht ergriffen haben. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden.

Ukraine-News: Russland verliert Hälfte der Panzer im Ukraine-Krieg

+++ 15.15 Uhr: Wladimir Putin gerät in Russland zusehends unter Druck: Er braucht einem Bericht zufolge einen Sieg in der Ukraine, um sein eigenes Überleben zu sichern. „In Russland gibt es keine Loyalität“, sagte ein russischer Milliardär der Washington Post. Die Zweifel an Putins brutaler Kriegstaktik nähmen zu, hieß es im Bericht. Für viele Geschäftsleute und Staatsbeamte hätte Putin mit den hohen Verlusten im Ukraine-Krieg den Fortschritt in den 30 Jahren seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zunichtegemacht.

+++ 13.00 Uhr: Fast ein Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine haben die russischen Streitkräfte laut einer Einschätzung eines US-amerikanischen Thinktanks „Institute for the Study of War“ etwa die Hälfte ihrer Hauptkampfpanzer T-72B und T-72B3M verloren. Die Verluste russischer Panzer im Ukraine-Krieg waren „enorm“, wie „ISW“ erklärte. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg immer schwerer

+++ 10.45 Uhr: Die schweren Verluste für Russland im Ukraine-Krieg mehren sich. So konnte Kiew sechs Panzer zerstören und ein Flugzeug vom Himmel holen, wie das ukrainische Innenministerium bestätigte (s. Update v. 9.30 Uhr).

Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: 820 Soldaten tot

+++ 9.30 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat neue Daten zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach hat der Kreml im Vergleich zum Vortrag unter anderem 820 Soldaten verloren. Ein Überblick:

News zum Ukraine-Krieg: Russlands Verluste in der Übersicht

News zu Verlusten im Ukraine-Krieg: Russland mit Problemen

+++ 9.05 Uhr: Russland verfolgt laut Angaben des britischen Verteidigungsministeriums weiterhin mehrere offensive Achsen in der Ostukraine. Im Fokus stehen demnach die Städte Wuhledar, Kreminna und Bachmut. Berichten zufolge sind die Verluste allerdings weiterhin hoch, insbesondere in Bachmut und Wuhledar. Vor allem die 155. Elitebrigade und die 40. Marine-Infanteriebrigade haben in Wuhledar sehr hohe Verluste erlitten und sind wahrscheinlich kampfunfähig. Zudem haben die russischen Streitkräfte bei Wuhledar in großem Stil Panzer und gepanzerte Fahrzeuge verloren. Die russischen Streitkräfte stehen nach Einschätzung Londons unter zunehmendem politischen Druck, da der Jahrestag der Invasion immer näher rückt. Die Informationen sind nicht auf unabhängige Weise verifizierbar.

News zu Verlusten im Ukraine-Krieg: Russland verfehlt Ziele wohl deutlich

+++ 8.30 Uhr: Die Hauptphase der russischen Offensivoperationen in der Region Luhansk ist laut Angaben des Thinktanks „Institute for the Study of War“ in vollem Gange. Allerdings bestehen aufseiten der Militär-Fachleute erhebliche Zweifel, dass Russland über ausreichend Soldaten und Kriegsgerät verfügt, um die Schlagkraft auch deutlich zu erhöhen. Das zeige sich etwa am Fehlen wichtiger Panzereinheiten. Zudem gibt es zuletzt immer wieder Kritik russischer Soldaten an fehlender Munition. Die schweren Verluste, vor allem bei Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, hätten bisher nicht kompensiert werden können, so das „ISW“. Die russische Offensive wird der Analyse nach höchstwahrscheinlich noch einige Zeit brauchen und möglicherweise vorübergehend an Schwung gewinnen, wenn die letzten Reserven eingesetzt werden, schätzen die Fachleute. Allerdings würden die russischen Erfolge selbst dann wohl weit hinter ihren Zielen zurückbleiben. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

+++ 7.16 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben eines russischen Gourverneurs ein zwölf Jahre altes Mädchen durch Artilleriebeschuss von ukrainischer Seite getötet worden. Unabhängige Medien berichteten, dass bei dem Beschuss mehrere Häuser und Autos beschädigt worden seien.

Update, vom Montag, 20. Februar, 6.16 Uhr: Russland erleidet nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hohe Verluste bei den Gefechten im östlichen Donbass. Die Situation dort sei „sehr kompliziert“, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine füge den Invasoren „außerordentlich hohe Verluste“ zu. Selenskyj nennt mehrere Orte in der Region, wo seit Monaten schwere Kämpfe toben. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Update vom Sonntag, 19. Februar, 5.48 Uhr: Während die USA von 200.000 russischen Soldaten ausgehen, die im Ukraine-Krieg bereits getötet oder verletzt wurden, spreche die ukrainischen Behörden von einer weitaus höheren Zahl. Laut Angaben aus Kiew rechnet man damit, dass bereits mehr als 570.000 Personen im Militärdienst kampfunfähig sind. Das entspräche mehr als der Hälfte der gesamten russischen Armee, die auf rund 900.000 Soldaten zurückgreifen kann.

Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium sollen bereits 142.000 russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen sein. 426.000 Soldaten sollen verwundet worden sein und weitere 1000 sollen sich in Kriegsgefangenschaft befinden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben zu Verlusten im Ukraine-Krieg.

Erstmeldung vom 18. Februar, 6.00 Uhr: Kiew - Die Front im Ukraine-Krieg bleibt verhärtet. In den vergangenen Tagen ist es beim Kampf um strategisch bedeutende Städte wie Bachmut weder Russland gelungen, Fortschritte zu erzielen, noch der Ukraine, den Feind bedeutend zurückzudrängen. Der Krieg wird so immer mehr zu einer Material- und Abnutzungsschlacht, bei der vor allem die Angreifer offenbar hohe Verluste erleiden.

Laut Zahlen des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind im Ukraine-Krieg in den vergangenen 24 Stunden 800 russische Soldaten in den Kampfhandlungen getötet worden. Insgesamt soll die Zahl der russischen Verluste bei über 550.000 Soldaten liegen. Mehr als 140.000 sollen gefallen sein, rund 420.000 verletzt oder gefangen genommen.

News zum Ukraine-Krieg: Russlands Verluste weiter hoch

Diese Angaben der ukrainischen Streitkräfte lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst hat bislang kaum Angaben zu den eigenen Verlusten im Ukraine-Krieg gemacht. Die letzten Zahlen, die Moskau dazu veröffentlicht hatte, stammen aus dem September 2022. Damals gab der Kreml an, 6.000 Soldaten seien in der Ukraine gefallen. Westliche Geheimdienste aus Großbritannien und den USA gehen von weitaus höheren Zahlen russischer Verluste aus, konkrete Zahlen veröffentlichen aber auch sie nicht.

News zum Ukraine-Krieg: Video zeigt bettelnde Wagner-Söldner

Dass die Lage an der Front im Ukraine-Krieg sich aber nicht so darstellt wie von Russlands Präsident Wladimir Putin und seinen Vertrauten eigentlich geplant, das beweist ein Video, das auf Twitter die Runde macht. Dort zu sehen sind Mitglieder der berüchtigten Wagner-Gruppe, einer Söldner-Einheit, die in der ersten Linie des Ukraine-Kriegs für Russland kämpft. In dem Video sind vier Soldaten mit verdeckten Gesichtern vor einem Panzer zu sehen.

Einer der Soldaten fleht seine Kameraden in dem Twitter-Video um Munition an. „Jeden Tag führen wir schwierige Kampfaufgaben aus. Doch im Moment sind wir völlig von der Munitionsversorgung abgeschnitten“, berichtet der angebliche Wagner-Soldat von der Front im Ukraine-Krieg. „Wir appellieren an unsere Kollegen und Freunde aus dem Verteidigungsministerium. Wir sind zuversichtlich, dass es irgendwo Munition in den Lagerbeständen gibt, und wir brauchen sie dringend. Wir werden die Arbeit für euch machen - helft uns mit Munition.“ (dil/vw/tt mit dpa/AFP)

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