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Zweijährige trifft Hendrik Wüst – und hat jetzt ein Praktikum beim Ministerpräsidenten

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Von: Maximilian Gang

Vor 18 Jahren traf eine Zweijährige auf den damaligen Jungpolitiker Hendrik Wüst. Bald wird sie ihn wiedersehen – als Praktikantin im NRW-Landtag.

Düsseldorf – Das Durchstöbern von alten Andenken bringt häufig wertvolle Erinnerungen hoch. Wie wertvoll die Erinnerungen karrieretechnisch sein können, zeigt die Geschichte von Greta Heidemann aus Münster. Im Jahre 2005 traf die damals Zweijährige auf den CDU-Politiker Hendrik Wüst – und ein Fotograf machte einen Schnappschuss von der Situation für das Bocholter-Borkener Volksblatt. 17 Jahre später tauchte der Zeitungsartikel wieder auf – und Heidemann nutzte die „alte Bekanntschaft“ prompt für eine Praktikumsbewerbung der etwas anderen Art.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst
Geburtsdatum19. Juli 1975
GeburtsortRhede (Kreis Borken)
ParteiChristlich Demokratische Union (CDU)
WahlkreisBorken I
Bisherige RegierungsämterVerkehrsminister von NRW (2017-2021); Ministerpräsident von NRW (Seit 2021)

Greta Heidemann wird 2005 mit Hendrik Wüst fotografiert – 17 Jahre später erfährt sie davon

„Ähm ja, das bin ich auf dem Bild mit Hendrik Wüst“, schrieb die heute 20-Jährige jüngst auf Twitter. Selbst Heidemann scheint über das Foto mit dem damaligen Jungpolitiker verwundert zu sein. Und das hat einen Grund: Erst vor wenigen Monaten hat die Studentin den Artikel in der Lokalzeitung zum ersten Mal gesehen. Ihre Großmutter hatte ihn aufbewahrt und ihrer Enkelin im Dezember vergangenen Jahres zugeschickt, mit den Worten: „Da bist du ja mit Hendrik Wüst“, wie Heidemann gegenüber dem Spiegel sagte.

Wüst war damals noch weit vom Amt des NRW-Ministerpräsidenten entfernt. An einem Wahlkampfstand in der Bocholter Innenstadt warb der CDU-Politiker um die Gunst der Bocholter Wähler – noch mit dem Ziel, Landtagsabgeordneter zu werden. „Mein Vater kannte Wüst, weil er bis zu seinem Studium 1990 in der Jungen Union unterwegs gewesen war“, so die 20-Jährige. Die beiden Männer kamen ins Gespräch, während Greta Heidemann auf Papas Arm saß – und ein Fotograf drückte auf den Auslöser.

Foto zeigt Hendrik Wüst auf Wahlkampftour – und ein zwei Jahre altes Mädchen mit CDU-Fahne

Auf dem Foto zu sehen: Ein lächelnder Hendrik Wüst und eine junge Greta Heidemann auf dem Arm ihres Vaters, die den angehenden Spitzenpolitiker genau beobachtet. In der Hand hielt die Zweijährige eine Fahne der CDU: „Irgendjemand drückte mir die Fahne in die Hand“. Der größte Fan der Union scheint die Münsteraner Studentin nicht zu sein, jedenfalls ließe sich das aus diesem Post herauslesen: „Ich weiß nicht, was schlimmer ist. Entweder, dass meine Eltern mir dieses Bild [...] verheimlicht haben, oder dieses CDU-Fähnchen in der Hand“.

Ein lachender CDU-Politiker Hendrik Wüst, dahinter eine Bewerbungsmappe (IDZRNRW-Montage)
Großer Zufall: 18-Jahre, nachdem Hendrik Wüst mit einer Zweijährigen fotografiert wurde, sehen sich die „alten Bekannten“ bald wieder. (IDZRNW-Montage) © Bernd Thissen/dpa & imagebroker/begsteiger/Imago

Studentin nutzt „alte Bekanntschaft“ – und bewirbt sich auf ein Praktikum beim Ministerpräsidenten

„Aber ich liebe die Demokratie und möchte mit allen Parteien Kontakt halten“, so Heidemann. Deshalb nutzte die Lehramtsstudentin – unter studiert sie Politikwissenschaft – die wohl einmalige Chance, und bemühte sich auf ungewöhnlichem Wege um einen Job beim Ministerpräsidenten. Auf Twitter schrieb sie: „Sehr geehrter Herr Wüst, hiermit bewerbe ich mich um ein Praktikum im Landtag. Es würde mich sehr freuen, wenn wir unser Gespräch von damals fortführen könnten“. Und tatsächlich: „Nachts um 0:03 Uhr kam schon eine Antwort“, so Heidemann.

„Da hat ihre Familie aber mal ein gutes Archiv! Bin beeindruckt. Sie können gerne ein Praktikum im Landtag machen“, schrieb Wüst in einer privaten Nachricht an die 20-Jährige. Für die Studentin ein „Jackpot“. Schon vor der Nachricht ihrer Oma sei dafür ein Praktikum im Landtag von NRW in Düsseldorf angedacht gewesen. „Allerdings wusste ich, dass das Bewerbungsverfahren komplex ist“ – deshalb der Versuch per Twitter. Ganz ohne Bewerbungsstrapazen sehen sich die „alten Bekannten“ nun bald wieder – „das wird sicher interessant“. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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