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Sonnenmilch: Kann ich angebrochene Sonnencreme noch benutzen? Diese Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

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Von: Patrick Freiwah

Frau beim Sonnenbad: Das Thema Sonnenmilch ist mit Vorsicht zu genießen
Frau beim Sonnenbad: Das Thema Sonnenmilch ist mit Vorsicht zu genießen. © IMAGO/moodboard

Sonnenmilch dient dazu, Krebsgefahr zu bändigen. Doch bei falscher Nutzung kann sie das Gegenteil bewirken. Die Haltbarkeit spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

München - Die meisten Menschen werden es kennen: Zuhause liegen mehrere Tuben Sonnencreme, die irgendwann angebrochen wurden und über mehrere Jahre sukzessive aufgebraucht.

Wenn man manchen Experten Glauben schenken mag, ist diese Vorgehensweise problematisch - und kann schlimmstenfalls Krebs erzeugen. Mit der angebrochenen Sonnencreme aus dem vergangenen Sommer sollte man sich im Zweifel lieber nicht mehr einreiben, rät Hautarzt Professor Eckhard Breitbart. Der Mediziner appelliert, im Supermarkt oder der Drogerie lieber eine neue Tube Sonnencreme zu kaufen.

Sonnenmilch: Welchen Fehler man unbedingt vermeiden sollte

Über den Grund sagt der Experte der Deutschen Krebshilfe und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP): Sauerstoff führt zu Oxidation - und das wiederum dazu, dass sich Inhaltsstoffe über einen längeren Zeitraum verändern. In der Folge könne der UV-Schutz für die Hautpflege nicht mehr aufrechterhalten werden. Breitbart führt aus: „Stoffe, die dabei entstehen, könnten durchaus krebserregend sein.“

Einen „richtigen Nachweis“ für diese These gebe es bislang zwar nicht. Eine 2021 veröffentlichte Studie französischer und amerikanischer Wissenschaftler führt jedoch Belege auf: Demnach haben sich bei Cremes mit dem UV-Schutzfilter Octocrylen im Laufe der Zeit Benzophenone gebildet. Und diese gelten in Fachkreisen als potenziell krebserregend.

Wie lange kann eine Tube Sonnencreme nach dem Öffnen benutzt werden? Das steht in der Regel auf der Verpackung: Das entsprechende Symbol ist eine geöffnete Dose, in der zum Beispiel die Angabe „12 M“ steht. Das steht für zwölf Monate. Jedoch muss man sie danach nicht zwangsläufig entsorgen, denn es gibt einen wesentlichen Punkt zu beachten: dass die Sonnenmilch nicht oft der direkten Sonne ausgesetzt ist! Denn das verlängert die Haltbarkeit:

Sonnencreme noch haltbar? Indizien, woran man das erkennen kann

Wie man übrigens erkennt, ob angebrochene Sonnenmilch noch benutzbar ist: Überprüfen, ob das Hautpflegeprodukt anders aussieht, anders riecht oder sich die Konsistenz geändert hat. Ist zum Beispiel ein öliger Film vorhanden oder das Sonnenschutzmittel riecht ranzig, wurde die Sonnenmilch bzw. -creme eventuell nicht trocken und kühl genug gelagert.

Um nicht den Überblick zu verlieren, wann die Sonnencreme geöffnet wurde, kann man eine empfehlenswerte Sache machen: das Datum des Öffnens mit wasserfestem Filzstift auf die Tube schreiben!

Ein MHD ist auf den Hautpflegeprodukten oft nicht vermerkt. Sonnencremes (zum Vergleich) haben längst nicht immer ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Falls doch und ist dieses überschritten, sollte das Produkt in der Regel nicht mehr benutzt werden. Das rät zumindest Professor Breitbart - selbst wenn sie noch ungeöffnet sind. Doch ist die These haltbar?

Sonnenmilch und Haltbarkeit: Was es beim Ablaufdatum zu beachten gilt

Laut Wissenschaftlern können Verbraucher folgende Maxime anwenden: Die Haltbarkeit beträgt in der Regel 30 Monate ab Herstellungsdatum. Ein MHD müssen Kosmetikprodukte in der Europäischen Union nämlich nur dann ausweisen, wenn sie nicht länger als 30 Monate haltbar sind, erklärt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Laut dem Nachhaltigkeitsportal Utopia.de gibt es übrigens noch eine weitere Möglichkeit, eine Sonnencreme länger nutzen zu können: zertifizierte Naturkosmetik. Octocrylen ist ein chemischer UV-Filter, bei Naturkosmetik kommen hingegen mineralische Filter zum Einsatz. Aus diesem Grund ist die Nutzung von mineralischen Bio-Sonnencremes eine ratsame Vorgehensweise.

Eine unsichtbare Gefahr sind auch UV-Strahlen: Sie beschleunigen Sonnenbrand und Hautkrebs. Wann es brenzlig wird. (PF mit dpa)

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