Testzentrum am Stuttgarter Flughafen: Corona-Test für Reiserückkehrer - das gilt es zu beachten
Ab sofort beginnen am Flughafen Stuttgart die Corona-Tests für alle Reise-Rückkehrer. Wer aus einem Corona-Risikogebiet nach Baden-Württemberg zurückkommt, muss sich 48 Stunden vor Abflug oder 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland testen lassen.
- Ab sofort können sich Urlaubsrückkehrer am Flughafen Stuttgart auf das Coronavirus testen lassen.
- Alle Reisende können sich testen lassen - auch Personen, die nicht aus Risikogebieten kommen.
- Bislang ist der Test für Rückkehrer aus Risikogebieten freiwillig - dies soll sich allerdings ändern.
Stuttgarter Flughafen: Corona-Test nach Urlaub in Risikogebieten
Stuttgart - Der Ausbruch des Coronavirus hat den Alltag in Deutschland völlig auf den Kopf gestellt. Um die Ausbreitung in den Griff zu bekommen und einzudämmen, mussten Schulen, Einzelhandel und Flughäfen schließen. Leichte Panik brach aus - Hamsterkäufe wurden getätigt und langgeplante Urlaubsreisen storniert. Doch nicht alle! Viele Menschen warteten die Entwicklung der Corona-Krise ab - bevor der langersehnte Sommerurlaub storniert wurde.
Nach wochenlangem Lockdown zeigten die Einschränkungen Wirkung und die Zahl an Neuinfektionen ging zurück. Flughäfen wurden wieder geöffnet und fliegen, unter Hygienevorschriften, erlaubt. Doch nicht alle Länder haben das Virus so gut im Griff wie Deutschland. Für einige Länder wurde wieder eine Reisewarnung ausgesprochen. Doch was tun, wenn man in einem Risikogebiet war?
Corona-Testzentrum am Stuttgarter Flughafen: Kostenloser Corona-Test für alle Reisende
Der Flughafen Stuttgart hat für Urlaubsrückkehrer ein besonderes Angebot parat. Ab sofort können sich Reisende, die aus einem Corona-Risikogebiet nach Baden-Württemberg zurückkehren, auf das Coronavirus kostenlos testen lassen. Das teilte die Flughafen Stuttgart GmbH* am 31. Juli mit. Bislang sind die Tests freiwillig - dies soll sich aber im Laufe der Woche ändern. Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssten sich dann auf Aufforderung bei der Einreise verpflichtend testen lassen.
Flughafen Stuttgart Adresse | Flughafenstraße 32, 70629 Stuttgart |
Flughafencode | STR |
Terminals | 4 |
Kapazität (PAX pro Jahr) | 14.100.000 |
Dazu ist eine Anordnung vorgesehen, die laut Bundesgesundheitsministerium derzeit in der Abstimmung mit den Ländern ist und die voraussichtlich im Verlauf dieser Woche in Kraft treten soll. Wie swr.de berichtet, haben auch Personen, die nicht aus einem Corona-Risikogebiet kommen, die Möglichkeit sich innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Heimkehr kostenlos testen zu lassen.
Flughafen Stuttgart: 1.000 Tests pro Tag in Corona-Testzentrum erwartet
Im August werden pro Tag bis zu 1.000 Tests am Stuttgarter Flughafen erwartet. Mit deutlich weniger Andrang rechnet man am Airport in Friedrichshafen. Dort soll es nämlich eine mobile Testeinrichtung geben, teilte die Landesregierung mit. Die mobilen Teststationen sollen an geeigneten Standorten mit nennenswertem Reiseverkehr sowie an großen Um- und Ausstiegsbahnhöfen errichtet werden, an denen eine große Anzahl von Reiserückkehrer aus dem Ausland zu erwarten sind.
Die Corona-Tests von Reiserückkehrern aus Risikogebieten sind durchaus sinnvoll. Denn an den Flughäfen, wie zum Beispiel in NRW* werden rund 2,5 Prozent der Urlauber positiv auf das Coronavirus getestet. Man kann sich aber nicht nur an den Flughäfen und auch nicht nur auf das Virus selbst testen lassen. Das SLK-Klinikum in Heilbronn* (Baden-Württemberg) bietet beispielsweise einen Antikörpertest an. Damit weiß man, ob man mit dem Virus bereits infiziert war.

Wo genau wird am Stuttgarter Flughafen getestet? Das Testzentrum befindet sich im Terminal 1 West und ist mit 20 Testplätzen ausgestattet. Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) stellt dafür die Fläche und organisatorische Unterstützung bereit. Die medizinischen Aufgaben werden vom Airport Medical Center gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) übernommen.
Die KVBW werde für das ärztliche Personal und die Ausstattung mit dem notwendigen Material für die Proben sorgen. Ärzte und Rettungssanitäter sollen Abstriche nehmen und testen. Zur Unterstützung stehen je zwei Mitarbeiter des Bodenpersonals in zwei Schichten bereit. Über das Ergebnis des jeweiligen Tests werden die Passagiere über eine App informiert. Bis dahin müssen sie sich je nach Anreiseland in Quarantäne begeben. Positiv getestete Personen sollen außerdem direkt vom Gesundheitsamt informiert werden.
Gesundheitsminister Manne Lucha: „Ich freue mich, dass wir am Flughafen in Stuttgart, aber auch in Friedrichshafen und am Baden-Airpark, zügig Teststellen für Reiserückkehrer einrichten konnten. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten. Wichtig ist jetzt, dass die Tests auch wirklich wahrgenommen werden. Wir appellieren aber gerade vor dem Hintergrund der derzeit in Baden-Württemberg wieder ansteigenden Infektionszahlen auch eindringlich an die Eigenverantwortung und Vernunft aller Reisenden, sich umsichtig zu verhalten. Nur so können wir die Infektionszahlen auch im Herbst auf einem niedrigen Niveau halten.“
Corona-Testzentrum am Flughafen in Stuttgart: Pflichttest soll kommen - wer übernimmt die Kosten?
Das Land soll die Kosten für die geplanten Corona-Zwangstests für viele Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten übernehmen. Zwar müsse die schwierige Frage der Bezahlung noch geklärt werden, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart. Aber es sei nicht ausgeschlossen, dass die Kosten getragen würden und nicht von den Urlaubern bezahlt werden müssten. „Das sind immer Abwägungsfragen“, sagte Kretschmann. „Es nützt nichts, wenn man nur rein rechtlich verfährt, und nachher lassen sich die Leute nicht testen.“ Die Frage solle in den kommenden Tagen geklärt werden.
Er unterstütze die Pflichttests für Reisende, wenn diese aus Risikogebieten zurückkehrten, also aus Ländern mit hohen Infektionszahlen. „Wir befürworten diese verpflichtenden Tests“, sagte Kretschmann. Betroffen wären Zehntausende Reisende in Baden-Württemberg, wenngleich die Zahl der Urlauber durch die Corona-Pandemie drastisch zurückgegangen ist. Derzeit werde von 8.500 Rückkehrern aus Risikogebieten pro Woche ausgegangen, sagte der Grünen-Politiker. „Allerdings können wir nicht abschätzen, wie viele Leute überhaupt in Risikogebiete fliegen.“ *echo24.de und wa.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks