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Wetter in Deutschland: Hitze gefährdet Millionen Menschen 

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Von: Karolin Schäfer, Sarah Neumeyer

In den kommenden Tagen wird es richtig heiß in vielen Regionen Deutschlands. Teilweise werden sogar tropische Nächte erwartet. Das birgt Gefahren.

Update von Donnerstag, 14. Juli, 12.08 Uhr: In den nächsten Tagen wird in Deutschland mit einer massiven Hitze-Welle gerechnet. Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird es bis zu 38 Grad Celsius heiß. Andere Modelle haben zuvor auch 40 Grad nicht ausgeschlossen. Wie gefährlich das tatsächlich werden kann, enthüllt eine aktuelle Recherche von Correctiv.

Demzufolge sind in Deutschland aufgrund der Hitze mindestens 9 Millionen Menschen stark gefährdet. Die Recherche ergab, dass rund 8,9 Millionen schwerbehinderte Personen zwischen 18 und 65 sowie alleinlebende Menschen über 65 gefährdet sind. Zu erwerbsunfähigen Personen gebe es laut Correctiv keine verlässlichen Zahlen. Daher kommt das Recherchezentrum in seinen Berechnungen auf über 9 Millionen potenziell gefährdete Menschen in Deutschland. Frankreich hat für diese gefährdeten Personengruppen extra ein Hitze-Register etabliert. Registrierte werden im Falle einer Hitzewelle speziell betreut. In Deutschland gebe es solche Versorgungsmaßnahmen nicht, kritisiert das Recherchezentrum.

Hitzewelle in Deutschland: Für einige Personengruppen kann es besonders gefährlich werden. (Symbolfoto)
Hitzewelle in Deutschland: Für einige Personengruppen kann es besonders gefährlich werden. (Symbolfoto) © Ricardo Rubio/dpa

Hitzewelle trifft Deutschland: 40 Grad möglich – Warnung vor hoher Belastung der Kliniken

Update vom Mittwoch, 13. Juli, 10.45 Uhr: Bundesumweltministerin Steffi Lemke zeigt sich angesichts der in Deutschland erwarteten Extremtemperaturen alarmiert. „Lang anhaltende Temperaturen von über 35 oder gar 40 Grad sind Stress für die Natur und ein Gesundheitsrisiko für uns Menschen, nicht selten auch lebensgefährlich für Ältere, Kranke und andere vulnerable Gruppen“, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Lemke appellierte an die Kommunen: „Viel mehr Städte und Gemeinden sollten ihre Vorsorgemaßnahmen mit einem eigenen Hitzeaktionsplan organisieren“, appellierte sie an die Kommunen.

In Deutschland steigen die Temperaturen im Verlauf der Woche voraussichtlich deutlich an. Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge dürften am Mittwoch und Donnerstag zunächst vor allem die Menschen im Südwesten durch das Hoch „Iosif“ ins Schwitzen kommen. Dort werden Höchstwerte von bis zu 34 Grad erwartet. Nach einer kurzen Abkühlung am Wochenende im Norden und in der Mitte Deutschlands nimmt die Hitze zum Start in die neue Woche dann jedoch neuen Anlauf. In seiner Zehn-Tage-Vorhersage hält der Wetterdienst am kommenden Dienstag im Südwesten örtlich etwa 38 Grad für möglich, sonst 30 bis 36 Grad. Auch im Norden könnten die Temperaturen auf bis zu 33 Grad ansteigen.

Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), befürchtet eine steigende Belastung der Krankenhäuser. „Falls wirklich die Rekordwerte eintreten, die Meteorologen derzeit für die nächste Woche vorhersagen, werden wir mit einer hohen Zahl an hitzebedingten Krankenhausfällen rechnen müssen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Hitzewelle trifft Deutschland: 40 Grad möglich – Feuerwehr mit Warnung

+++ 14.45 Uhr: Wegen anhaltender Trockenheit, Wind und der in den nächsten Tagen erwarteten Hitze warnen Feuerwehrexperten vor großen Vegetationsbränden in Deutschland. „Es ist zu befürchten, dass die Situation noch gefährlicher werden könnte als im Katastrophenjahr 2018“, sagte Ulrich Cimolino, Vorsitzender des Arbeitskreises Waldbrand im Deutschen Feuerwehrverband (DFV), am Dienstag in Berlin. Dort hatten Waldbrände und Dürre in Europa demnach Schäden von 3,9 Milliarden Dollar angerichtet.

Besonders die Kombination aus hohen Temperaturen, Trockenheit und starkem Wind könne in den kommenden Tagen dazu führen, dass sich Brände rasch entwickeln, erklärte der DFV. Außerdem sei in vielen Regionen trotz Regen der Boden zu trocken, so dass sich Flammen schneller ausbreiten könnten. Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird es wieder sehr warm in fast allen Teilen Deutschlands. Am Mittwoch und Donnerstag könnten die Temperaturen nach DWD-Angaben lokal sogar an der 35-Grad-Marke kratzen, vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands. Besonders im Südwesten und in einem mehrere hundert Kilometer breiten Band bis nach Nordosten liegt laut DFV daher voraussichtlich der Gefahrenschwerpunkt für ausgedehnte Brände.

Die Experten appellierten an die Menschen, nicht im Wald zu grillen oder zu rauchen. Von Anfang März bis Ende Oktober sei dies in Deutschland verboten. „Bitte nutzen Sie dafür befestigte Plätze mit ausreichend großen nicht brennbaren Bodenflächen“, teilte der DFV mit.

Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen um 40 Grad schaden der Gesundheit

Update von Dienstag, 12. Juli, 13.00 Uhr: Während die Temperaturen in den kommenden Tagen teilweise bereits auf über 30 Grad steigen, rollt auf Deutschland ab Sonntag die nächste heftige Hitzewelle zu. Davor warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Mehrere Tage lang soll es dann bis zu 37 Grad heiß werden. Anfang kommender Woche könnte sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden. Auch in den Nächten bleibt es heiß – das ist nicht nur unangenehm, sondern auch schädlich für die Gesundheit – Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt sogar vor Todesfällen. CSU und die Linke fordern deshalb Kühlräume für die Bevölkerung.

Sinken die Temperaturen nachts nicht unter 20 Grad, spricht man von Tropennächten.

Laut Umweltbundesamt beanspruchen Tropennächte den Organismus des Menschen besonders und können zu Problemen des Herz-Kreislaufsystems führen. Zudem führen sie zu einer Überlastung des körpereigenen Kühlsystems, als Folge könnten vor allem Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit auftreten, so das Umweltbundesamt. Vor allem ältere Menschen und chronisch Kranke seien davon betroffen.

Sommer-Wetter: Eine erneute Hitzewelle steht in vielen Teilen Deutschlands bevor

Erstmeldung vom Montag, 11. Juli, 16.00 Uhr: Offenbach – Es wird wieder heiß in weiten Teilen Deutschlands. Der Sommer kehrt mit voller Wucht zurück. „Hoch Iosif sorgt in den kommenden Tagen für den Beginn einer neuen Hitzewelle, die den Norden Deutschlands aber weniger stark betrifft“, kündigte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Montag (11. Juli) an.

Am Dienstag (12. Juli) und Mittwoch (13. Juli) platziere sich das Hoch noch über Mitteleuropa und bringe dann zunehmend heiße Luft in die Bundesrepublik. Abgesehen von direkten Küstengegenden ist laut DWD mit Höchstwerten von 25 Grad oder mehr zu rechnen.

Wetter: Hitzewelle rollt auf Deutschland zu – Temperaturen bis 35 Grad

In einigen Regionen steigen die Temperaturen besonders stark: Im Westen des Landes sind bereits am Dienstag Höchstwerte von 30 Grad und mehr dabei, am Mittwoch und Donnerstag steigen die Temperaturen dann auch in vielen Regionen in der Mitte und im Süden von Deutschland. In einigen Gebieten könnte der Zeiger auf dem Thermometer sogar an der 35-Grad-Marke kratzen, so Prognosen des DWD. Laut wetter.de wird es in der Wochenmitte vor allem im Breisgau und am Hochrhein richtig heiß.

Im Osten dagegen wird es nicht ganz so warm. Im Norden sieht es mit maximal 20 bis 25 Grad ähnlich aus. Dort soll sich der Himmel am Mittwoch teils stärker bewölkt zeigen, örtlich muss mit schwachen Schauern gerechnet werden. So wird das Wetter in den kommenden Tagen:

TagHöchsttemperaturen (von Norden bis Südwesten)
Montag (11. Juli)18 bis 27 Grad
Dienstag (12. Juli)20 bis 32 Grad
Mittwoch (13. Juli)20 bis 34 Grad
Donnerstag (14. Juli)20 bis 35 Grad
Freitag (15. Juli)19 bis 31 Grad
Samstag (16. Juli)20 bis 32 Grad
Sonntag (17. Juli)22 bis 35 Grad
Montag (18. Juli)22 bis 35 Grad
Quelle: DWD

Wetter soll sich zum Ende der Woche abkühlen – im Südwesten bleibt es heiß

„Im gesamten Land wird es bis Mitte der Woche heiß“, erklärte Jacqueline Kernn, Meteorologin beim DWD, am Sonntag (10. Juli). In der zweiten Wochenhälfte soll es dann Dank einer Kaltfront des Nordseetiefs Anij mit vereinzelten Schauern etwas Abkühlung geben. Im Norden erreichen die Temperaturen dann „nur“ 18 bis 24 Grad. „Der Südwesten ist davon ausgenommen, wo sich die heiße Luft wohl halten wird“, so Kernn.

Den Angaben zufolge nimmt die Hitze dann ab Sonntag (17. Juli) mit einem neuen Hoch einen weiteren Anlauf. Auch wenn das Wetter-Ausmaß noch nicht feststeht, dürfte es „vielerorts stark bis extrem werden, weil es auch in den Nächten nicht mehr richtig abkühlt und sie zum Teil tropisch werden“, sagte Kernn.

Wetter in Deutschland zu trocken – Waldbrandgefahr steigt

Zu trocken ist es in Deutschland aber allemal. „Wir haben in Deutschland ein großes Dürreproblem“, informierte Wetter-Experte Dominik Jung von wetter.net. Damit steige dann auch die Waldbrandgefahr. Das bestätigte auch Kernn vom DWD. „In einigen Regionen im Westen und Südwesten Deutschlands ist in diesem Monat noch kein Tropfen gefallen“, sagte die Meteorologin.

Im Süden Europas bleibt es ebenfalls weiter heiß. „Der Hotspot ist in dieser Woche Südspanien“, so Meteorologe Andreas Friedrich. Im Süden der Iberischen Halbinsel würden in den kommenden Tagen bis zu 45 Grad erwartet. Das sei aber im Sommer nicht unnormal, sagte Friedrich. Auch Italien ist derzeit von einer enormen Hitzewelle getroffen. Das Wasser aus dem Gardasee soll abgepumpt werden. (kas/dpa)

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