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Nachbesserungen beim 49-Euro-Ticket gefordert – Länder wollen offene Fragen angehen

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Von: Oliver Schmitz

Der DGB fordert Nachbesserungen beim Deutschlandticket. Die Verkehrsminister der Länder wollen nun wichtige Fragen klären. Aktuelle News zum 49-Euro-Ticket.

Köln – Wochen vor dem Start läuft der Verkauf des 49-Euro-Tickets so langsam an. Immer mehr Verkehrsunternehmen bieten jetzt Vorbestell-Möglichkeiten an. Je nachdem, welches Ticket man derzeit besitzt, muss man einige Besonderheiten beachten.

Der DGB fordert Nachbesserungen beim 49-Euro-Ticket – Länder wollen offene Fragen angehen

Update vom 21. März, 14:43 Uhr: In wenigen Wochen geht das 49-Euro-Ticket offiziell an den Start, jedoch sind immer noch viele Fragen offen. Für das bisher geplante findet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nun deutliche Kritik. Viele Gruppen kämen zu kurz. Deshalb fordert der DGB, das Deutschlandticket bundesweit um günstigere Sozial-, Studierenden- und Azubi-Tickets zu erweitern.

Laut dem DGB müsste zudem aus den Fehlern des 9-Euro-Tickets gelernt werden. Viele Busse und Züge seien im vergangenen Sommer überlastet und der Arbeitsaufwand kaum zu bewältigen gewesen, sagte der DGB NRW Süd-West der Deutschen-Presse-Agentur. Mit der Einführung des 49-Euro-Tickets würde sich diese Situation weiter verschärfen. Um das somit nötige Personal zu gewinnen, seien bessere Löhne und Arbeitsbedingungen unerlässlich.

Am Mittwoch (22. Dezember) startet in Aachen die nächste Verkehrsministerkonferenz, die sich ganz besonders mit dem Deutschlandticket beschäftigen wird. Die Länder streben dabei an, möglichst einheitliche Verfahren zu finden, erklärt NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. Zum Beispiel beim Semester- beziehungsweise Studierendenticket oder der Fahrradmitnahme.

49-Euro-Ticket soll Millionen Fahrgästen günstiger angeboten werden

Hand hält das Deutschlandticket D-Ticket vor einer Regionalbahn.
Das Deutschlandticket könnte für viele Menschen noch günstiger als 49 Euro im Monat werden. © Christian Ohde/Imago

Update vom 20. März, 12:25 Uhr: Die Bundesländer setzen sich dafür ein, dass viele Gruppen das Deutschlandticket in zukünftig für weniger als 49 Euro bekommen werden. Hauptfokus ist dabei erstmal eine bundesweite Lösung für Studierende. Sachsen setzt sich federführend für die Länder beim Bund für eine „Brückenlösung“ im Semesterticket-Solidarmodell ein. „Wir wollen mit einem Rabatt von zehn Prozent auf das Deutschlandticket die Attraktivität des Angebotes steigern und den Erhalt der Solidarmodelle ermöglichen“, begründete Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) den Vorschlag am Sonntag (19. März)

Diese Wochen sollen dazu Gespräche zwischen Bund und Ländern stattfinden. Wie auch bereits vom NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer oftmals betont, sei das Ziel ein bundesweiter Studenten-Rabatt auf das 49-Euro-Ticket. Aber auch andere Menschen sollen das Deutschlandticket günstige erhalten. Denn die Länder wollen zudem über ein generelles, bundesweit einheitliches Sozialticket mit Vorteilen für Schüler, Lehrlinge, Studenten und Senioren reden.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum 49-Euro-Ticket

Rund um das Deutschlandticket sind viele Dinge noch ziemlich unklar. 24RHEIN beantwortet die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket.

Semestertickets sollen bald günstiger als 49-Euro-Ticket werden

Update vom 17. März, 16:34 Uhr: Das 49-Euro-Ticket war zuletzt Thema im Wissenschaftsausschuss im NRW-Landtag. Auf Anfrage der SPD-Fraktion wurden dabei die konkreten Auswirkungen vom 49-Euro-Ticket auf das NRW-Semesterticket besprochen. Dazu hat die NRW-Landesregierung Stellung bezogen. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sagte: „Perspektivisch soll den Studierenden der Zugang zum Deutschlandticket günstiger als zum Standardpreis ermöglicht werden“. Sprich: Für Studierende soll es eine Ermäßigung geben. Geht es nach der Landesregierung, sollte es einen entsprechenden Rabatt bundeweit geben.

Bundestag beschließt Finanzierung für das 49-Euro-Ticket

Update vom 16. März, 14:27 Uhr: Das 49-Euro-Ticket hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Der Bundestag hat am Donnerstag (16. März) den Gesetzeswurf zur Finanzierung des neuen ÖPNV-Abos offiziell beschlossen. Die Ampel-Koalitionsfraktionen stimmten zu, die Linke enthielt sich, Union und AfD votierten derweil dagegen. In dem neuen Gesetz ist die finanzielle Unterstützung des Bundes von 2023 bis 2025 (jeweils 1,5 Milliarden Euro) festgehalten. Dadurch sollen Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen zur Hälfte ausgeglichen werden. Für die andere Hälfte kommen die Länder auf.

Komplett in trockenen Tüchern ist das Deutschlandticket damit aber noch nicht. Denn dem Gesetz muss einerseits der Bundesrat und andererseits die EU-Kommission noch zustimmen. Beides ist jedoch äußerst wahrscheinlich.

49-Euro-Ticket: KVB startet Vorbestellungen für Deutschlandticket – so geht es

Update vom 16. März, 11:18 Uhr: Sechs Wochen vor dem Start nimmt das 49-Euro-Ticket so langsam Fahrt auf. Bereits jetzt kann das neue ÖPNV-Abo bei vielen regionalen Verkehrsunternehmen vorbestellt werden. So nun auch bei der KVB in Köln, insofern man bisher noch kein Abonnement im VRS-Verkehrsbund besitzt. Dies geht auf drei verschiedene Wege:

Da der Verkauf des Deutschlandtickets offiziell erst am 3. April 2023 startet, bekommen Kundinnen und Kunden erst dann die entsprechende Chipkarte zugesandt. Wer es ganz digital möchte, muss jedoch noch bis zum Verkaufsstart warten. Jedoch empfiehlt die KVB sich eine Chipkarte zu besorgen, da mit dieser die kostenlose Nutzung des KVB-Rads (30 min Freifahrt/Ausleihe) und des KVB-Lastenrads (90 min Freifahrt/Woche) sowie die Vorteile des Carsharing-Anbieters Cambio integriert sind.

49-Euro-Ticket: Behörde hält Deutschlandticket für „verfassungsrechtlich bedenklich“

Update vom 14. März, 15:30 Uhr: Der Bundesrechnungshof hat die Bundesregierung in einem Bericht an den Haushaltsausschuss auf rechtliche Risiken beim 49-Euro-Ticket hingewiesen. In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, es sei insbesondere „verfassungsrechtlich bedenklich“, sollte die Einführung und konkrete Ausgestaltung des Tickets über eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zustande kommen.

Als Hintergrund seiner Bedenken führt der Bundesrechnungshof laut dpa eine rechtliche Grenze aus dem Grundgesetz an. Dort ist festgelegt, dass die Organisation des ÖPNV in Deutschland Sache der Länder sei. Bereits zuvor hatte das Bundesverkehrsministerium betont, dass es für die Einführung des 49-Euro-Tickets einen Staatsvertrag der Länder brauche. „Der Einfluss des Bundes sei dabei außerordentlich begrenzt“ so das Ministerium gegenüber der dpa.

49-Euro-Ticket: Flixbus droht mit Streckenverkleinerung

Update vom 12. März, 16:14 Uhr: Das Fernbus-Unternehmen Flixbus droht mit einer deutlichen Verkleinerung seines Streckennetzes, wenn es nicht Teil des 49-Euro-Tickets wird. „Wir müssten voraussichtlich bis zu 20 Prozent des Gesamtangebots in Deutschland streichen“, sagte Flixbus-Chef André Schwämmlein der Bild-Zeitung. Insgesamt würde sich dann „das Fernbusangebot in 150 deutschen Städten verschlechtern oder es würde ganz wegfallen“. Einzelne Regionen könnten vom Fernbus-Netz „abgeschnitten werden“.

49-Euro-Ticket: Preis soll regelmäßig geprüft werden

Update vom 10. März, 22:53 Uhr: Schon bevor das 49-Euro-Ticket am 1. Mai offiziell erscheint, sieht es ganz danach aus, als würde der Preis für das Ticket nicht allzu lange Bestand haben können. Die Bundesländer forderten zuletzt, eine feste regelmäßige Überprüfung, ob der Preis für das Ticket von zunächst 49 Euro erhöht werden muss.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) erklärte am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass man das Deutschlandticket „selbstverständlich evaluieren muss“. Das habe man auch vereinbart. „Aber wir sollten jetzt nicht den dritten und vierten Schritt vor dem ersten gehen“, so Wissing weiter. Wichtig sei ihm zunächst vor allem ein reibungsloser Start.

Aber auch der Umstand, dass mittlerweile verstärkt vom „Deutschlandticket“ und nicht vom „49-Euro-Ticket“ gesprochen wird, scheint eine zukünftige Preiserhöhung als wahrscheinlich gelten.

49-Euro-Ticket: So funktioniert die App

Update vom 9. März, 10:45 Uhr: Für das 49-Euro-Ticket wird es auch eine App geben. Die App „Dein Deutschlandticket“ soll voraussichtlich noch im März in den App-Stores für Smartphones und mobile Geräte verfügbar sein, wie der Entwickler Mobility Inside bei der Tagesschau bekannt gab. Die App soll Nutzern helfen, ihr Deutschlandticket-Abo schneller abzuschließen oder zu kündigen, so Mobility Inside.

Auf einem Handy ist die App „Dein Deutschlandticket“ geöffnet
So soll die App „Dein Deutschlandticket“ für das 49-Euro-Ticket auf dem Handy aussehen. © Mobility Inside

Neben der Verwaltung des 49-Euro-Tickets können Kunden über die App „Dein Deutschlandticket“ dann auch „gleichzeitig die deutschlandweite Fahrplanauskunft im Nah- & Fernverkehr nutzen“, erklärt Mobility Inside die weiteren Vorteile der App auf seiner Webseite. Ebenso sollen Sharing-Angebote für E-Bike, E-Scooter und Autos nutzbar sein.

49-Euro-Ticket kaufen: So kann man das Deutschlandticket vorbestellen

Das Verkehrsunternehmen Transdev hatte im Januar den Startschuss für die Vorbestellungen des 49-Euro-Tickets gesetzt. In den letzten Wochen sind dem aber immer mehr lokale Anbieter gefolgt. Mittlerweile kann man zum Beispiel in NRW das Deutschlandticket bei der KVB in Köln, der Rheinbahn in Düsseldorf oder bei den SWB in Bonn vorbestellen. Bei der Deutsche Bahn ist das noch nicht möglich.

Die Vorbestellungen für das 49-Euro-Ticket sind auf verschiedene Weisen möglich. Entweder online über die Apps und Online-Shops der jeweiligen Verkehrsunternehmen oder auch per Bestellschein in den Kundenzentren. Dasselbe gilt dann auch für den Verkauf selbst. An Automaten wird es das Deutschlandticket somit nicht geben.

49-Euro-Ticket: Worauf man bei der Vorbestellung achten sollte

Aufgrund der bundesweiten Gültigkeit ist grundsätzlich egal, bei welchem Verkehrsunternehmen Bus- und Bahn-Fahrende das 49-Euro-Ticket kaufen. Wer aber bereits irgendeine Form von ÖPNV-Abo besitzt, sollte bei der Vorbestellung auf gewisse Dinge achten.

Bei vielen Verkehrsunternehmen wie zum Beispiel der KVB in Köln werden alle Kundinnen und Kunden aktiv angeschrieben, ob sie auf das Deutschlandticket wechseln wollen. Zwar ist das Preis/Leistung-Verhältnis bei diesem meist besser, doch viele Zusatzleistungen wie Mitnahme von Personen, Hunden oder Fahrrädern fallen beim bundesweiten Ticket weg. Für Job- und Großkundentickets werden derweil die Unternehmen kontaktiert, die wiederum ihre Arbeitnehmer informieren sollen. Für Studierende wird es außerdem ein extra „Upgrade-Ticket“ zum Semesterticket geben. (os mit dpa) Dieser Text wird laufend aktualisiert.

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