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Baldessarini, Pierre Cardin, Pioneer: Großer Modekonzern aus NRW meldet Insolvenz an

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Von: Oliver Schmitz

Der Modekonzern Ahlers aus Herford hat Insolvenz angemeldet. Davon sind mehrere bekannte Marken direkt betroffen. Welche Folgen das hat.

Herford – Die Krise der deutschen Modehandelsbranche weitet sich immer weiter aus. Nach Galeria Karstadt Kaufhof (Essen) und Peek & Cloppenburg (Düsseldorf) ist nun das nächste Unternehmen aus NRW betroffen. Der in Herford ansässige Herrenmodehersteller Ahlers hat am Montag (24. April) angekündigt, dass er wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzanträge beim Amtsgericht Bielefeld stellen wird. Davon sind neben der Ahlers AG selbst auch etliche Tochtergesellschaften betroffen.

NRW-Modekonzern Ahlers leidet unter Corona- und Inflation-Folgen – 400 Mitarbeitende betroffen

Schaufenster mit Markennamen Giorgio Armani, Jaguar, Pierre Cardin, Marc O Polo in Berlin-Steglitz.
Der Herforder Modehersteller Ahlers ist für seine höherpreisigen Herrenmarken wie „Pierre Cardin“ bekannt. © Priller&Maug/Imago

Genau wie viele andere Unternehmen hat auch Ahlers mit den zuletzt schwierigen Geschäftsumständen zu kämpfen. „Auslöser für die Entscheidung ist im Wesentlichen die unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten“, erläutert Unternehmens-Chefin Stella Ahlers. Die Folgen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gestörten Lieferketten, die allgemeine Kaufzurückhaltung, die hohe Inflation sowie Insolvenzen im Handel hätten den Schritt unausweichlich gemacht. Dennoch sehe sie Zukunftsoptionen für das Unternehmen, betont Ahlers.

Neben der Ahlers GmbH werden auch für die sechs Töchter Ahlers P.C. GmbH, Ahlers Retail GmbH, Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Ahlers Vertrieb GmbH, Pioneer Berufskleidung GmbH, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH und Baldessarini GmbH von der Insolvenzanträge gestellt. Die ausländischen Gesellschaften von Ahlers sind derweil nicht betroffen. Die drohende Pleite hat auch direkte Folgen für viele Mitarbeitende. Rund 400 der insgesamt 1700 Beschäftigten sollen für die Monate April, Mai und Juni Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Wie es danach weitergeht, ist aktuell noch unklar. Der Geschäftsbetrieb laufe aber in der gesamten Gruppe „bis auf Weiteres“ weiter, sagt Ahlers. Mit der Bestellung der vorläufigen Insolvenzverwalter durch das Gericht werde zeitnah gerechnet.

Diese Modemarken des NRW-Modekonzerns Ahlers sind von Insolvenz betroffen

Ahlers ist in der Modewelt vor allem durch seine höherpreisigen Herrenmarken wie Baldessarini oder Pierre Cardin bekannt. Mit diesen machte der Konzern Geschäftsjahr 2021/22 noch 171 Millionen Euro Umsatz. Jedoch lag der Betrag damit deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 207 Millionen Euro. (os mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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