Große Änderung bei Aldi Süd: Was der Discounter jetzt plant
Aldi Süd will bestimmte Produkte gesünder gestalten und hat dafür den Salz- und Zuckergehalt reduziert – mit Pizza und Müsli fängt es an.
Mühlheim (Ruhr) – Treue Kunden von Aldi Süd müssen sich künftig auf Veränderungen bei mehreren Produkten der zuletzt sehr beliebt gewordenen Eigenmarken einstellen. Das Ziel dabei: Das Sortiment soll insgesamt gesünder werden, gerade auch für Kinder.
Der Discounter will deswegen gleich mehrere Artikel seiner Eigenmarke Schritt für Schritt an die Ernährungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anpassen, wie das Unternehmen mit Sitz in Mülheim an der Ruhr ankündigte. Dabei hat der Discounter vor allem Produkte mit viel Zucker und Salz ins Visier genommen. Die Rezepturen von Pizzas und Müslis hat Aldi dafür bereits jetzt geändert.
Aldi Süd verändert Schritt für Schritt die Rezepturen vieler Produkte
Müsli- und Frühstückscerealien sind morgens äußerst beliebt, vor allem auch bei Kindern. Denn die Zubereitung ist denkbar einfach und geht außerdem schnell. Obendrein denken viele Konsumenten, dass sie sich mit einer Schüssel Müsli am Morgen automatisch etwas Gutes tun. Denn Müsli ist ja immerhin gesund, oder? Dass viele Müsli-Fertigmischungen aber hohe Mengen an zugesetztem Zucker enthalten, ahnen viele nicht.

Aldi Süd hat deshalb zum gesundheitlichen Wohl seiner Kundinnen und Kunden den Zuckerhalt in seinem Frühstücksmüsli um 20 Prozent reduziert. Discounter-Rivale Lidl hatte es vorgemacht und die Süße in seinem Müsli ebenfalls heruntergefahren. Aldi will nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2025 noch weitere Artikel aus sechs Produktgruppen gesünder gestalten und an der Zucker- und Salzmenge schrauben.
Reduzierter Salz- und Zuckergehalt bei Aldi-Produkten – mit Müsli und Pizza fängt es an
Auch die in vielen Haushalten nicht wegzudenkende Tiefkühlpizza ist nicht mehr die alte: Sie wird schon jetzt mit neuer Rezeptur verkauft. Fertigpizzas sind häufig stark gewürzt und enthalten große Mengen Salz. Damit stellen sie, wie andere hochverarbeitete Fertiggerichte auch, ein Gesundheitsrisiko dar, gerade im Hinblick auf Diabetes, Krebs und Bluthochdruck. Dieser kann wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge haben, wie zum Beispiel Schlaganfälle.
Gerade, wenn es schnell gehen muss, wissen viele Menschen den schnellen Griff ins Tiefkühlfach aber trotz des Risikos zu schätzen. Eine Pizza selbst zu machen, ist zwar deutlich gesünder, aber dauert eben auch viel länger. Damit der schnelle Genuss zumindest etwas gesünder wird, hat Aldi Süd den Salzgehalt in den Fertigpizzas um 15 Prozent reduziert.
Aldi will Verpackungen von Süßigkeiten weniger ansprechend für Kinder gestalten
Eine Gruppe, deren Gesundheit Aldi Süd in Zukunft gezielter schützen möchte, sind Kinder. Übergewicht und Fettleibigkeit werden unter Kindern und Jugendlichen zum immer größeren Problem. Der Grund: eine falsche und einseitige Ernährung mit zu hoher Kalorienzufuhr. Schon nahezu 10 Prozent der jungen Menschen zwischen drei und 17 Jahren in Deutschland sind laut Bundesgesundheitsministerium übergewichtig und weitere 5,9 Prozent sogar adipös – Tendenz steigend.
Aldi Süd will deshalb die Verpackungen von Produkten mit ungesunden Inhaltsstoffen wie Zucker und Salz nicht mehr so gestalten, dass sie für Kinder ansprechend sind. Gerade Süßigkeiten, wie sie oft im Kassenbereich von Supermärkten vorzufinden sind, stecken oft in besonders bunten Hüllen oder es befinden sich sogar Spielzeuge darin. Der Streit mit den Kleinen ist da oft vorprogrammiert, Mamas und Papas geben am Ende doch häufig nach und kaufen die stark gezuckerten Süßigkeiten. Dem will Aldi Süd nun nach eigenen Angaben einen Riegel vorschieben und die Verpackungen neutraler gestalten. Ganz ähnliche Pläne waren zuletzt auch von den Grünen aus Berlin zu hören.
Aldi Süd plant größeres pflanzenbasiertes Angebot sowie Kennzeichnung mit dem Nutri-Score
Auch in anderen Bereichen will Aldi Süd sich verändern: Das Unternehmen plant demnach, sein Angebot an pflanzenbasierten Nahrungsmitteln auszuweiten. Bis Ende 2024 sollen laut einer Pressemeldung über das Jahr verteilt 1.000 pflanzenbasierte Produkte im Standard-, Saison- und Aktionssortiment verkauft werden. Ein weiteres Ziel von Aldi Süd ist es, bis zum Sommer 2024 alle Artikel der Eigenmarken mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen, um den Kundinnen und Kunden eine bessere Orientierungshilfe zu bieten. (Carolin Gehrmann)