Kölsch nicht nur an Karneval beliebter als Alt: Einer der Gründe leuchtet sofort ein

Kölsch aus Köln oder Alt aus Düsseldorf? Wenn man auf die Bier-Verkaufsmengen blickt, scheint die Antwort für viele klar zu sein.
Köln/Düsseldorf – Im Wettlauf der rheinischen Bierspezialitäten hat das Kölsch seinen Vorsprung vor dem Alt vergrößert. Im Lebensmittelhandel und in den Getränkemärkten in Nordrhein-Westfalen waren im vergangenen Jahr 8,7 Prozent der verkauften Biere Kölsch. Das geht aus Daten der Marktforscher von NielsenIQ hervor. Altbier kam den Angaben zufolge nur auf einen Marktanteil von drei Prozent beim Bierabsatz im Handel von NRW.
Bier: Kölsch oder Alt? In der Gastronomie wächst die Nachfrage
Der Abstand zwischen Kölsch und Alt nahm im Vergleich zum Jahr 2021 zu. Damals kam Kölsch bei den verkauften Bieren in NRW laut den Marktforschern auf 8,3 Prozent. Der Anteil des Alt lag bei 3,2 Prozent. Der Absatz beider Biere in der Gastronomie ist in der Betrachtung allerdings nicht enthalten. Einen generellen Trend konnten die Marktforscher dennoch beobachten: „Alt ist schon seit längerem rückläufig, Kölsch stabil, 2022 sogar mit eindeutigem Wachstum“, sagte ein Experte von NielsenIQ zur Absatzentwicklung im Handel.
Das sind die bekanntesten Kölsch-Marken:
Der Bier-Markt ist umkämpft. Erst kürzlich hatte der Bierhersteller Oettinger verkündet, sich von einigen Biersorten zu trennen und sich auf seine Kernbiere konzentrieren zu wollen.
Bier-Absatz: Kölsch und Alt verkaufen sich außerhalb von NRW weniger gut
Bundesweit betrachtet seien die beiden Biersorten allerdings kleine Segmente. Mit einem Marktanteil von 1,9 Prozent liegt das Kölsch aus den verschiedenen Kölsch-Brauereien auch hier vor dem Alt, das lediglich auf 0,6 Prozent kommt. Im Vergleich zum Jahr 2021 legte das Kölsch einen kleinen Schritt zu und erreichte 2022 wieder seinen Marktanteil von 2020. Alt verlor leicht nach jeweils 0,7 Prozent Marktanteil in 2021 und 2020.
Bier-Dosenpfand ließ Alt bereits vor 20 Jahren ins Hintertreffen geraten
Bereits vor etwa 20 Jahren überholte das Kölsch das Altbier bei der Bierabsatzmenge im Lebensmittelhandel und in Getränkemärkten. Wie Branchenkenner damals einschätzten, kam der Altbierabsatz 2003 durch das Dosenpfand aus dem Tritt, weil der Anteil der Dosen-Abfüllung höher als bei Kölsch gewesen sei. Auch Konsumveränderungen bei Biermischgetränken schlugen beim Altbierabsatz dann deutlich durch. Mehrere Altbiermarken wechselten in den vergangenen Jahrzehnten den Besitzer.
Dosenpfand ist aktuell auch ein Thema für Holland-Touristen: Die Niederlande führen neue Pfandregeln ein. (jr, mit dpa)