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Änderung bei König Pilsener: Brauerei macht Bier jetzt mit neuer Methode

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Von: Mick Oberbusch

Die König-Brauerei in Duisburg will zum Brauen ihres König-Pilsener künftig Abwärme statt Braunkohle nutzen. Dabei helfen soll indirekt Thyssenkrupp.

Duisburg – Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit steht auch bei Bier-Brauereien hoch im Kurs – zumindest, wenn man den neuesten Plan der Bitburger-Braugruppe ins Auge fasst. Denn: Mittelfristig möchte man unabhängig von fossilen Brennstoffen werden und setzt dabei unter anderem auf Projekte mit Wärmepumpen und Abwärmenutzung. Dabei geht es wohl nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um Kostenersparnis, denn die Energiekosten sind in letzter Zeit explodiert. Besonders weit sei man damit bereits in Duisburg, wo die zu Bitburger gehörende König-Brauerei unter anderem das besonders in NRW sehr beliebte König Pilsener produziert.

König-Pilsener in Duisburg soll mit Abwärme von Thyssenkrupp produziert werden

Dieser zweitgrößte Standort der Braugruppe werde Abwärme von Thyssenkrupp zur Bierherstellung nutzen und damit die bisherige Wärmeerzeugung durch Braunkohle ersetzen. Das vor zwei Jahren mit dem Versorger Eon gestartete Projekt werde demnächst abgeschlossen, sodass dann die Brauerei über eine Leitung mit Dampf versorgt werde. Der Testbetrieb für das Abwärmeprojekt starte bereits Ende März.

Zapfanlage von König Pilsener
Die König-Brauerei in Duisburg produziert ihr Bier künftig etwas anders – und klimafreundlicher (Symbolbild). © Arnulf Stoffel/dpa

Nachhaltige Brautechnik bei König-Brauerei in Duisburg spart etwa 8000 Tonnen CO₂ pro Jahr

Angesichts der Energiekrise sei das Projekt in Duisburg beschleunigt worden, heißt es vonseiten der Brauerei. Dadurch würden etwa 8000 Tonnen CO₂ pro Jahr gespart. Das entspreche etwa 80 Prozent der CO₂-Emissionen der Brauerei. Der Strombedarf an dem Standort werde von einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk gedeckt, für das nach wie vor Gas benötigt werde. Am Stammsitz und größten Brauereistandort der Bitburger-Braugruppe sollen neben dem bestehenden Blockheizkraftwerk mit 4 Megawatt Leistung große Wärmepumpen mit einer Leistung in gleicher Höhe installiert werden.

Viel Bewegung auf dem Biermarkt – Oettinger streicht Sorten, Krombacher bringt „Helles“ raus

Wird das Bier dann womöglich günstiger, wenn Energiekosten gespart werden? Offenbar reicht das nicht, denn Bier könnte künftig sogar eher deutlich teurer werden, wenn es nach der Bitburger-Gruppe geht: Das sei notwendig, damit Brauereien überleben können, hieß es bei Bitburger. Die Brauerei Oettinger hatte zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen insgesamt acht Liebhaber-Sorten aus dem Sortiment gestrichen – während Krombacher nun ein „Helles“ herausbringt. Viel Bewegung auf dem Bier-Markt also. (mo mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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