Galeria Karstadt Kaufhof bekommt grünes Licht für Rettungsplan
Galeria Karstadt Kaufhof kann den Plan zur Rettung der Kaufhauskette umsetzen. Die Gläubigerversammlung stimmte dem Insolvenzplan am Montag zu.
Essen – Aufatmen beim angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof. Die Gläubigerversammlung von Galeria hat dem Rettungsplan der insolventen Kaufhauskette zugestimmt. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit gibt es Hoffnung für die Zukunft von Galeria – auch wenn in den kommenden Monaten dutzende Filialen geschlossen werden müssen.

Zustimmung für Rettungsplan von Galeria Karstadt Kaufhof
„Der Sanierungsplan und damit das Konzept vom Warenhaus der Zukunft geben Galeria Karstadt Kaufhof beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur“, sagte Sanierungsexperte Arndt Geiwitz am Montag. Geiwitz hatte das Konzept, das zur Debatte stand, in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Unternehmensführung von Galeria erarbeitet. Die Gläubigerversammlung der Warenhauskette stimmte diesem Insolvenzplan am Montag in Essen zu. Das Konzept müsse jetzt vom Management und den Eigentümern zügig und konsequent umgesetzt werden, betonte Geiwitz.
Teil des Rettungsplans ist auch die Schließung von 47 Galeria-Filialen in ganz Deutschland. Allein 15 Standorte werden in NRW geschlossen. Mehr als 4000 Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Job. Eine Ablehnung des Rettungsplans durch die Gläubigerversammlung hätte aber noch viel größere Auswirkungen gehabt und im Prinzip das Ende von Galeria Karstadt Kaufhof bedeutet. Sachwalter Frank Kebekus betonte, dass bei einer Ablehnung des Insolvenzplans die Schließung aller Filialen und die Kündigung aller Mitarbeitenden unvermeidlich gewesen wäre.
Gläubiger verzichten bei Galeria-Insolvenz auf über eine Milliarde Euro
Das konnte nun am Montag verhindert werden. Und das, obwohl die Gläubiger mit ihrer Zustimmung auf einen Großteil des Geldes verzichten, das ihnen der Galeria-Konzern noch schuldet. Medienberichten verzichten Lieferanten, Vermieter und sonstige Gläubiger auf mehr als eine Milliarde Euro. Eine andere Möglichkeit, als dem Plan zuzustimmen, blieb ihnen aber kaum übrig. Denn bei einer Ablehnung des Rettungsplans hätten sie wohl gar nichts von ihrem Geld wiederbekommen. Durch die Weiterführung von rund 80 Galeria-Kaufhäusern können sie zumindest damit rechnen, einen Teil ihrer Forderungen bezahlt zu bekommen.
Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof war Ende 2022 erneut in finanzielle Schieflage geraten. Der Konzern musste zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren Rettung einem Schutzschirmverfahren suchen. Als Gründe dafür nannte Galeria die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges. (bs/dpa) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.