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Zukunft von Galeria: Einige Filiale könnten übernommen werden

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Von: Oliver Schmitz

Etliche Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof sollen schließen. Doch für einige Standorte gibt es noch Hoffnung, denn eine Modekette will diese übernehmen.

Köln – Mittlerweile ist klar, welche Folgen die drohende Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof haben wird: Insgesamt 47 Galeria-Filialen sollen 2023 und 2024 geschlossen werden. Damit verschwinden nicht nur etliche Einkaufsmöglichkeiten für Shopping-Fans, sondern tausende Mitarbeitende verlieren ihre Jobs. Doch viele von ihnen können noch hoffen, denn dutzende Galeria-Standorte könnten übernommen werden. So hat unter anderem die Dortmunder Modehandelskette „Aachener“ bereits sehr konkrete Pläne. Mancherorts wurden sogar bereits Verträge unterschrieben.

Modekette Aachener will bis zu 25 Galeria-Filialen übernehmen – diese Standorte sind dabei

Schon Anfang 2023 hatte Aachener erklärt, eine „größere Anzahl“ Galeria-Standorte übernehmen zu wollen. Nun sind erstmals weitere Details bekannt. In einem Interview mit der Textilwirtschaft erklärte Gründer und Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel, dass die Dortmunder Modekette bis zu 25 Standorte der strauchelnden Kaufhauskette übernehmen könnte. „Galeria hat eine Reihe von Standorten, die heute und auch in den nächsten Jahren erfolgversprechend sind“, sagt der Geschäftsmann. Auf Nachfrage der dpa erklärt er aber auch, dass er aktuell von lediglich zehn Filialübernahmen ausgehe.

Als Beispiel für mögliche Filialübernahmen nannte Göbel Dortmund, Bremen und Leipzig. Letztere scheidet aber aus, da Galeria diese und vier weitere Filialen überraschend doch weiter betreiben möchte. „Es ist mir, ohne die exakten Details zu kennen, nicht ersichtlich, warum an diesen Standorten ein gut geführtes Kaufhaus nicht funktionieren sollte“. Aachener rechnet damit, dass die ersten Ex-Galeria-Häuser im September 2023 und weitere etwa Mitte/Ende März 2024 an den Markt gehen können. Neben der Dortmunder Modekette haben laut Galeria noch weitere Bieter Interesse an der Übernahme von Filialen geäußert.

Aachener will Galeria-Filialen weiterführen: „Reihe von Mietverträgen unterschrieben“

Galeria Kaufhof in Muenchen am Marienplatz
10 bis 25 Galeria-Filialen könnten von der Modekette Aachener übernommen werden. © Manfred Segerer/Imago

Vor Aachener hatten bereits die Galeria-Übernahme-Pläne von Buero.de für große Aufmerksamkeit gesorgt. Ganze 47 Filialen wollte der Investor Markus Schön demnach übernehmen, jedoch scheiterten die geplanten Galeria-Übernahmen am Ende. Dementsprechend groß ist sicherlich die Skepsis, was weitere Rettungspläne angeht. Jedoch ist die Situation bei Aachener bereits jetzt eine ganz andere. „Wir haben eine Reihe von Mietverträgen unterschrieben, die dann gültig werden, wenn die insolvenzbedingte Sonderkündigung schriftlich beim Eigentümer vorliegt“, teilte Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel gegenüber Textilwirtschaft mit. Insgesamt habe er mit den Eigentümern von „etwa 100 Galeria-Häusern“ Gespräche geführt.

Ob nun 10 oder 25 Filialen: Allen Mitarbeitenden in den jeweiligen Galeria-Standorten soll ein „attraktives Angebot“ gemacht werden. „Wir sind fest davon überzeugt, dass im mittleren und gehobenen Segment des Einzelhandels eine gute, persönliche Beratung notwendig ist. Vor diesem Hintergrund werden wir die Anzahl der Mitarbeiter, die auf den Verkaufsflächen arbeiten, deutlich ausweiten. Dies wird aber nicht die einzige Veränderung sein“, kündigte Göbel an.

Wo Aachener bereits eigene Filialen hat

Bei den Aachener-Standorten in Brühl, Flensburg und Göppingen handelt es sich bereits um ehemalige Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen. (os) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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