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Gasverbrauch „im kritischen Bereich“ – Netzagentur-Chef appelliert: „Sehr sparsam mit Gas umgehen“

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Von: Thomas Schmidtutz

Verdichterstation: In Deutschland ist der Gasverbrauch zuletzt deutlich hinter den Einsparzielen zurückgeblieben.
Verdichterstation: In Deutschland ist der Gasverbrauch zuletzt deutlich hinter den Einsparzielen zurückgeblieben. © Martin Schutt/dpa

Wegen des frühen Kälteeinbruchs zieht der Gasverbrauch an. Der Chef der Bundesnetzagentur sieht das mit Sorge.

Bonn - Wegen der Winterkälte hat der Gasverbrauch in Deutschland in der vergangenen Woche das Sparziel von 20 Prozent deutlich verfehlt. Wie die Bundesnetzagentur am Donnerstag in ihrem Gaslagebericht mitteilte, lag der Verbrauch von Haushalten und Industrie in der Kalenderwoche 49 nur noch 5,2 Prozent unter dem Wochenmittel der vier Jahre zuvor.

Temperaturbereinigt habe der Verbrauch in der 48. und 49. Kalenderwoche nur noch 12 Prozent unter dem Referenzwert der vergangenen vier Jahre gelegen. Der Verbrauch liege damit im kritischen Bereich. Auch für die laufende Woche rechnet die Behörde mit einem deutlichen Mehrverbrauch.

Netzagentur-Chef mahnt sparsamen Verbrauch an

„Wir halten die geringen Einsparungen im Moment für verkraftbar, wenn sie ein Ausreißer bleiben“, sagte Netzagentur-Präsident Klaus Müller der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Wir haben gut vorgesorgt, müssen aber wachsam bleiben.“ Über den ganzen Winter gelte weiterhin das Einsparziel von mindestens 20 Prozent. „Es ist wichtig, dass wir alle gemeinsam weiter sehr sparsam mit Gas umgehen“, mahnte Müller erneut.

Wie im Winter üblich, sank der Füllstand der deutschen Gasspeicher weiter - wegen der Kälte allerdings etwas stärker als noch in der Vorwoche. Wie schon am Montag ging der Füllstand auch am Dienstag um mehr als einen Prozentpunkt zurück. Am Mittwochmorgen lag er laut europäischem Gasspeicherverband GIE bei 91,3 Prozent. Zuletzt war am 27. November in Deutschland unterm Strich Gas eingespeichert worden. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete einen Füllstand von ebenfalls 91,3 Prozent. (dpa/utz)

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