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Höchster Stand seit 40 Jahren: Inflation in USA klettert weiter

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Kunden stehen in einem US-amerikanischen Supermarkt vor einem Regal
Kundinnen und Kunden sind in den USA durch die Inflation mit höheren Preisen konfrontiert. © IMAGO/Richard B. Levine

Die Inflation steigt in den USA weiter in schwindelnde Höhen und erreichte im Mai den höchsten Stand seit 40 Jahren. Der DAX reagierte empfindlich.

Washington - Die Inflationsrate in den USA ist im Mai auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren geklettert. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit Dezember 1981. Volkswirte hatten im Schnitt hingegen mit einer unveränderten Inflationsrate von 8,3 Prozent gerechnet.

Der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA stiegen in einer ersten Reaktion. Das spricht dafür, dass die Finanzmärkte mit weiteren und deutlichen Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed rechnen. In der kommenden Woche dürfte die Fed den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte anheben.

US-Inflationsdaten verstärken Abwärtsdruck im Dax   

Frankfurt/Main - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag weiter deutlich abwärts gegangen. Zusätzlicher Druck kam am Nachmittag nach US-Verbraucherpreisdaten auf. Die Inflation in der weltgrößten Volkswirtschaft kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.

Der Dax, der bereits zuvor wieder unter die Marke von 14 000 Punkten gesackt war, gab noch etwas stärker nach. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex 2,08 Prozent auf 13 902,76 Punkte. Er stand damit den vierten Tag in Folge unter Druck. Der Verlust im Wochenverlauf beträgt nun fast vier Prozent. Der MDax büßte am Nachmittag 2,10 Prozent auf 29 027,28 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx gab um 2,52 Prozent nach und in den USA wird ebenfalls ein weiterer schwacher Handelstag erwartet.

Sorgen um die Konjunktur angesichts der hohen Teuerung und steigender Zinsen belasteten vor allem Bankaktien. Die Papiere der Deutsche Bank verloren am Dax-Ende im Gleichklang mit diesem 3,4 Prozent. Die Anteile der Commerzbank gaben im MDax um 3,5 Prozent nach.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Zinswende in der Eurozone schwächelten außerdem die Immobilienwerte. Hierzulande büßten Vonovia zuletzt 2,7 Prozent ein. Grand City Properties verloren im MDax 3,1 Prozent und TAG Immobilien 4,8 Prozent.

Delivery Hero mit minus 1,0 Prozent und Hellofresh mit plus 0,5 Prozent stemmten sich gegen den Abwärtssog. Abgesehen von Erholungsbewegungen der einstigen Corona-Krisengewinner stützten Übernahmespekulationen in der Branche.

Ansonsten bewegte, dass die Citigroup die Papiere von Knorr-Bremse auf «Buy» hochgestuft hat. Die Aktien zogen an der MDax-Spitze um 1,5 Prozent nach oben. GFT Technologies sackten zugleich im SDax um 6,8 Prozent ab. Die Privatbank Berenberg hatte zuvor ihr Anlageurteil für den IT-Dienstleister aus Bewertungsgründen auf «Hold» gesenkt.

Der Euro gab nach und wurde am Nachmittag mit 1,0523 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,0743 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,24 Prozent am Vortag auf 1,31 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,36 Prozent auf 133,07 Punkte nach. Der Bund-Future (September-Kontrakt) stieg zuletzt um 0,12 Prozent auf 147,98 Punkte. (dpa)

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