Galeria schließt 47 Filialen – zahlreiche Standorte in NRW betroffen
Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wird 47 ihrer 129 Filialen schließen. Das gaben der Gesamtbetriebsrat und das Unternehmen am Montag bekannt.
Galeria-Schließungen: Fünf Filialen doch vor Rettung
Galeria Karstadt Kaufhof will fünf Filialen weniger schließen, als zunächst angenommen. Ein Unternehmenssprecher sagte der dpa am 16. März, dass fünf Filialen doch gerettet werden sollen. Grund dafür sind wohl Zugeständnisse der jeweiligen Vermieter. Bei den Filialen handelt es sich um die Standorte in Bayreuth, Erlangen, Leipzig, Oldenburg und Rostock. Damit müssen nach aktuellem Stand noch 47 der 129 Galeria-Filialen dichtmachen.
Essen – Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof muss deutlich mehr als ein Drittel seiner Filialen schließen. Insgesamt haben 52 Galeria-Standorte keine Zukunft mehr. Das gab der Gesamtbetriebsrat am Montag bekannt und sprach von einem „rabenschwarzen Tag“. Bislang hatte Galeria noch 129 Filialen in Deutschland.
„Insgesamt werden somit weit über 5000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren“, berichteten die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens am Montag. Galeria selbst spricht von rund 4000 Mitarbeitenden in den Filialen und 300 Stellen in der Galeria-Zentrale in Essen. Auch in NRW sollen mehrere Filialen von der Schließung betroffen sein. So erwischt es beispielsweise die Galeria-Filiale an der Schadowstraße in Düsseldorf, sowie unter anderem Standorte in Essen, Krefeld oder Gelsenkirchen. Bisher gab es 31 Galeria-Filialen, 15 Städte stehen jetzt auf der Schließungsliste.
Die Schließungen sind zu zwei festen Terminen geplant. Die ersten 21 Filialen trifft es demnach zum 30. Juni 2023. Weitere 31 Filialen sollen dann zum 31. Januar 2024 schließen.
Diese Galeria-Filialen sollen zum 30. Juni 2023 schließen:
- Celle
- Coburg
- Cottbus
- Duisburg
- Erlangen
- Gelsenkirchen
- Hagen
- Hamburg-Harburg
- Hamburg-Wandsbek
- Leipzig-Neumarkt
- Leverkusen
- München-Bahnhof
- Neuss
- Nürnberg Königstraße
- Nürnberg-Langwasser
- Offenbach
- Paderborn
- Regensburg Neupfarrplatz
- Saarbrücken
- Siegen
Wiesbaden
Andere Standorte bleiben hingegen von einer Schließung verschont. So bleiben die Galeria-Filialen in Münster bestehen, wie wa.de berichtet. Die Filiale von Galeria in Bielefeld hingegen wird geschlossen, berichtet wa.de.
Diese Galeria-Filialen sollen zum 31. Januar 2024 schließen:
- Bayreuth
- Berlin-Charlottenburg
- Berlin-Müllerstraße
- Bielefeld
- Braunschweig
- Bremen
- Darmstadt
- Dortmund
- Düsseldorf-Schadowstraße
- Essen
- Esslingen
- Frankfurt-Zeil
- Hanau
- Heidelberg Bismarckplatz
- Hildesheim
- Kempten
- Krefeld
- Leonberg
- Limburg
- Lübeck
- Mönchengladbach
- Oldenburg
- Pforzheim
- Reutlingen
Rosenheim - Rostock
- Schweinfurt
- Siegburg
- Stuttgart-Eberhard-Straße
- Viernheim-RNZ
- Wuppertal
„Keine positive Fortführungsperspektive“ für 52 Galeria-Filialen
„Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen und sind in harte interne wie externe Gespräche gegangen“, sagt Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter Galeria.
Für die 52 von der Schließung betroffenen Filialen bestehe laut Galeria-Angaben „angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive“. Die übrigen 77 Standorte hätten aber „eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive“, so Geiwitz.
Schließung von Galeria-Filialen: Kaufhauskette in der Krise

Galeria Karstadt Kaufhof hatte im Oktober zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren ein Schutzschirmverfahren beantragt. Anfang Februar wurde das Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Essen eröffnet. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Müllenbach sprach schon Ende 2022 davon, dass es im Zuge dieser Entwicklungen zu Schließungen von Filialen kommen werde.
Monatelang war aber unklar, welche Filialen es konkret treffen würde. Ursprünglich war geplant, dass dies schon im Januar feststeht. Dann wurde die Verkündung der Schließungs-Filialen aber in den März verschoben. (bs mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.