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Aldi bietet jetzt nur noch deutschen Spargel an – das steckt dahinter

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Von: Oliver Schmitz

In der aktuellen Saison wird Aldi Süd nur noch Spargel aus deutschem Anbau verkaufen. Das Angebot könnte dadurch jedoch eingeschränkt werden.

Mülheim/Ruhr – Bei Supermärkten und Discountern spielt als Verkaufsargument nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch Regionalität eine immer größere Rolle. Genau darauf setzt auch Aldi Süd. In der diesjährigen Spargel-Saison wird der Discounter deshalb nur noch Spargel aus Deutschland in seinen Filialen anbieten. „Wenn regionaler deutscher Spargel für uns im Einkauf verfügbar ist, dann kaufen wir auch nur noch diesen ein – auf jeden Fall aber deutschen Spargel“, sagt Uli Voigtsberger, Director Buying bei Aldi Süd. Jedoch nicht alle Sorten.

Aldi Süd bietet keinen grünen Spargel mehr an

Links ein Logo von Aldi Süd und rechts weißer sowie violetter Spargel. (IDZRW-Montage)
Aldi Süd wird 2023 nur weißen und violetten Spargel anbieten. (IDZRW-Montage) © imagebroker/Imgao & Olaf Döring/Imgao

Seit dem 11. April ist in den Filialen von Aldi Süd nur noch Spargel aus deutschem Anbau zu finden. Wegen des Fokus auf Regionalität wird aber unweigerlich auch das Angebot eingeschränkt. Laut Mitteilung kauft der Discounter explizit „nur noch deutschen weißen oder violetten Spargel ein“. Das heißt, Fans von grünem Spargel blicken bei Aldi zukünftig eher in die Röhre. Das liegt daran, dass grüner Spargel mittlerweile vor allem in Spanien, Frankreich oder Italien angebaut wird. In Deutschland gibt es ihn zwar auch, jedoch deutlich seltener als den beliebten weißen.

Wann ist Spargelsaison?

In Deutschland wird Spargel ab etwa Mitte April geerntet, je nach Wetterlage auch erst später. Die Spargelzeit dauert anschließend bis Ende Juni an. Traditionell ist das Saisonende auf den 24. Juni festgelegt.

Der deutsche Spargel-Anbau ist zurzeit in einer Krise. 2022 haben wurde so wenig heimischer Spargel geerntet, wie seit Jahren nicht mehr. Da die Nachfrage geringer ausfiel, haben regionale Landwirte ihre Anbau-Mengen zudem zurückgefahren. Ein weiterer Rückgang soll nun verhindert werden. „Wir freuen uns, dass Aldi Süd hier Vorreiter ist und die regionalen Landwirte unterstützt. Damit stellt sich ein wichtiger Partner an die Seite der Landwirte“, sagt Simon Schumacher, Geschäftsführer vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern (VSSE).

Aldi Süd setzt auf Regionalität: Kunden können Spargel-Herkunft nun genauer einsehen

Bereits seit geraumer Zeit bietet Aldi Süd mit der Eigenmarke „Bestes aus der Region“ immer mehr heimische Produkte an. Das macht sich unter anderem auch an den regionalen Backtheken von Aldi bemerkbar. Bei verpackten Produkten erhalten Kundinnen und Kunden zudem detailliertere Informationen zur Herkunft der Produkte gegeben. Beim Spargel werden so zum Beispiel explizit die Sparregelerzeuger abgebildet und der Ernteort genannt.

Verteilt aufs Jahr und alle Filialen hat Aldi Süd mittlerweile über 350 Produkte mit dediziertem „Regionalfenster“ im Angebot. Dieses zeigt an, woher ein Produkt stammt und wo es verarbeitet wurde. Auch die Konkurrenz setzt immer mehr auf Regionalität. So hat Kaufland extra Regale für regionale Produkte getestet. Auch Fleischwaren und Eier bei Kaufland stammen zunehmend aus Deutschland. (os) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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