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Möbelkette insolvent: Was passiert mit den Läden, wie geht es weiter?

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Von: Oliver Schmitz

Der Designer-Möbelkette „Who‘s Perfect“ droht die Pleite, auch einzelne Läden werden geschlossen. Welche Folgen das für die Standorte in anderen Städten hat.

Köln/Düsseldorf – Mit stark reduzierten Designermöbeln machte sich „Who‘s Perfect“ einen Namen in Deutschland und NRW. Doch nach jahrelangem Aufschwung geriet die Münchener Möbelkette zuletzt ins Straucheln. So sehr, dass das Unternehmen nun sogar Insolvenz anmelden musste. Dennoch zeigt sich der Möbelhändler äußerst zuversichtlich. „Die Gehälter sind für die nächsten Monate gesichert“, sagt Unternehmenssprecher Thorsten Riepen gegenüber 24RHEIN. Filialschließungen gibt es aber trotzdem.

„Who‘s Perfect“ ist insolvent: Zwei Filialen schließen

Filiale des insolventen Münchner Möbelanbieters Who‘s Perfect an den Großen Bleichen in der Hamburger Innenstadt.
Die Münchener Möbelkette „Who‘s Perfect“ hat jeweils eine Filiale in Köln und Düsseldorf. © Hanno Bode/Imago

Genau wie viele andere Einzelhandelsunternehmen hatte „Who‘s Perfect“ zuletzt vor allem mit höheren Kosten zu kämpfen. Das führte jetzt zur Zahlungsunfähigkeit des Möbel-Discounters, wie Merkur berichtet. „In den letzten Jahren ist viel passiert. Zuerst Corona, dann aber vor allem der Ukraine-Krieg und die dadurch gestiegene Inflation“, sagt Thorsten Riepen. Das hat Folgen für das Filialnetz des Möbelhändlers. In den vergangenen Monaten wurden bereits einige Schließungen angekündigt, nun gibt es die nächsten. So werden die „Who‘s Perfect“-Filialen in Hamburg und Bremen dichtmachen, erklärte der Unternehmenssprecher auf 24RHEIN-Anfrage.

„Who‘s Perfect“ betonte aber, dass diese Schließungsentscheidungen nicht in direktem Zusammenhang mit dem aktuellen Insolvenzverfahren stünden. „Wir haben aktuell nichts Weiteres in der Art vor“, unterstreicht Unternehmenssprecher Riepen. Gerade in der beiden „Hochburgen“ Köln und Düsseldorf würde „erstmal überhaupt nichts passieren“. Fans des Designer-Discounters in NRW können also vorerst aufatmen.

Was macht „Who‘s perfect“ aus?

Das Möbelhaus wurde 1996 in einer Lagerhalle am Stadtrand München gegründet und erlangte durch sein besonders Marketing Aufmerksamkeit. Denn Who‘s perfect warb damit teure Designermöbel mit Ecken und kannten (sprich Schönheitsfehlern) zu reduziertem Preis anzubieten. Mittlerweile gibt es dort aber auch zunehmen neuwertige Luxus-Sofas, Stühle oder Tische zum reduzierten Preis und das in Geschäften in ganz Deutschland.

„Who‘s Perfect“: Wo gibt es Filialen?

„Who‘s Perfect?“ hofft auf Normalbetrieb ab Juli

Die Discounter-Möbelkette selbst ist trotz Insolvenzverfahren guter Dinge. „Wir sanieren in Eigenverwaltung, haben also nur einen Sach- und keinen Insolvenzverwalter“, sagt Who‘s perfect-Sprecher Riepen zu 24RHEIN. „Wir sind sehr, sehr zuversichtlich und halten es für realistisch, dass es klappt“. Die Mitarbeiter seien ebenfalls „komplett an Bord“. Demnach hofft das Unternehmen darauf, dass „ab Juli wieder Normalität einkehrt.“

Damit scheinen die Aussichten bei „Who‘s Perfect“ deutlich rosiger, als bei vielen anderen Insolvenzverfahren in der letzten Zeit. So musste Galeria Karstadt Kaufhof fast die Hälft seine Filialen schließen. Auch bei Primark wurden Geschäfte dichtgemacht. Besonders heftig getroffen hat es aber den Schuhhändler Görtz, der zuletzt 80 Standorte schließen musste. Darunter auch ein Riesengeschäft in Köln. (os) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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