Rente im Ausland: Wo Rentner am günstigsten unter Palmen leben können
Immer mehr Rentner wandern im Alter aus. Welches Land welche Vorteile bietet.
Hamburg – Bayerischer Wald oder Bahamas? Für die meisten Menschen dürfte sich diese Frage schnell beantworten. Und tatsächlich zieht es besonders eine Personengruppe immer häufiger zum Leben ins Paradies: Rentner. 1,8 Millionen Renten werden jährlich in über 150 Länder der Welt bezahlt, wie die Deutsche Rentenversicherung (DRV) mitteilt. Großer Beliebtheit erfreuen sich hierbei Länder in Europas Süden, wie beispielsweise Griechenland, Spanien oder Kroatien. Warmes Klima und günstigere Lebenshaltungskosten locken oft Senioren mit niedrigen Renten an.
Rente im Ausland: Immobilienpreise vergleichen
Doch wo erhält man am meisten für sein Geld? Dafür sollte man zuerst einen Blick auf einen der größten Kostenpunkte werfen: das Wohnen. Während in Deutschland ein Eigenheim für viele kaum mehr bezahlbar ist, gibt es in anderen Ländern Häuser und Wohnungen zu Schnäppchenpreisen zu erwerben. Laut dem Deloitte Property Index konnte man die günstigsten Immobilien 2022 in Bosnien und Herzegowina ergattern. Dort kostete der Quadratmeter im Durchschnitt 974 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser vergangenes Jahr bei 4600 Euro. Am teuersten war es in Großbritannien, dort muss man im Schnitt satte 4900 Euro pro Quadratmeter bezahlen.
Weitere Länder für Immobilienschnäppchen waren 2022 Rumänien (1266 Euro/Quadratmeter), Serbien (1520 Euro/Quadratmeter), Portugal (1537 Euro/Quadratmeter) und Lettland (1726 Euro/Quadratmeter).
Lebenshaltungskosten: Wo das Preisniveau deutlich niedriger ist
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Lebenshaltungskosten. Ein günstiges Haus hilft nicht viel, wenn dann der Einkauf im Supermarkt und Freizeitaktivitäten extrem teuer sind. Um hier vergleichen zu können, lohnt sich ein Blick auf die Preisniveaus der verschiedenen Länder. Die Daten dazu liefert das Statistische Bundesamt. Im Vergleich zu Deutschland ist das Preisniveau in den Ländern Türkei (-62 Prozent), Nordmazedonien (-51 Prozent) und Rumänien (-46 Prozent) am günstigsten (Stand: August 2022). Aber auch in Malta (-23 Prozent), Griechenland (-20 Prozent) oder Portugal (-18 Prozent) lässt es sich deutlich günstiger leben. Nicht empfehlenswert sind dagegen die Schweiz mit einem höheren Preisniveau von 56 Prozent, aber auch Island (+52 Prozent) oder Dänemark (+32 Prozent).

Sozialversicherungsabkommen: Ohne drohen Rentnern hohe Kosten
Wer also plant, ins Ausland zu gehen, sollte bei der Länder-Auswahl ganz genau hinschauen. Außerdem wichtig: Rentner sollten unbedingt prüfen, ob das Zielland ein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland hat. Sonst können für Kranken- und Pflegeversicherung horrende Summen anfallen. Außerdem greift die Pflegeversicherung nur im Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz. Wer also sein Leben außerhalb der EU verbringen möchte, sollte sich bewusst sein, dass er dann seinen Versicherungsschutz verliert und Beiträge umsonst gezahlt hat. Zudem sollte unbedingt die Lage der Krankenversorgung im Land überprüft werden. Rentner sollten sich überlegen, ob sie im Falle eines Notfalls auch im Ausland gut versorgt sind.
Soziale Kontakte: Rentner sollten sich den Folgen bewusst sein
Beim Auswandern im Alter spielt aber natürlich nicht nur das Geld eine Rolle. Wer den Schritt wagt, muss sich bewusst sein, dass man damit in der Regel auch seine sozialen Kontakte zu Hause vorerst aufgibt und sich einen neuen Freundes- und Bekanntenkreis suchen muss. Wer dann die Sprache im Zielland nicht spricht, könnte hierbei Schwierigkeiten haben. Wer also auswandern möchte, sollte sich vorab gut informieren und auch bürokratische Dinge rechtzeitig regeln, sodass dem Ruhestand unter Palmen nichts mehr im Weg steht. (ph)