Warum Kaufland ein beliebtes Billig-Bier in NRW aus dem Sortiment geworfen hat
Trotz Billig-Image gehört Oettinger zu den beliebtesten Biermarken in Deutschland. Doch jetzt ist das Bier aus den Kaufland-Filialen in NRW geflogen.
Köln – Wer in letzter Zeit in Nordrhein-Westfalen bei Kaufland einkaufen war, dem könnte eine Veränderung in der Getränkeabteilung aufgefallen sein. Denn nach Bier der Brauerei Oettinger sucht man dort aktuell vergebens.
Kaufland verkauft in NRW kein Oettinger Bier mehr
Oettinger ist eine der größten Brauereien Deutschlands und vor allem im Niedrigpreis-Sektor sehr beliebt. Seit Jahren gehören die Biere der Marke Oettinger zu den meistverkauften hierzulande. Ein Grund dafür: Oettinger wird vor allem in Supermärkten und Discountern verkauft. Dazu gehört eigentlich auch Kaufland. Doch in den NRW-Filialen von Kaufland wurde Oettinger jetzt ausgelistet.
► Heißt im Klartext: Kaufland verkauft in seinen NRW-Filialen vorerst kein Oettinger mehr. Das bestätigte die Supermarktkette auf 24RHEIN-Nachfrage. In einigen Filialen in anderen Bundesländern würden Oettinger-Biersorten aber weiterhin geführt, so eine Kaufland-Sprecherin.
Kein Oettinger mehr bei Kaufland in NRW – „Paderborner“ soll Lücke füllen
Damit fehlt den NRW-Filialen von Kaufland im Niedrigpreissektor nun eine wichtige Biersorte. Diese Lücke soll anderweitig gefüllt werden. „Unter anderem in Nordrhein-Westfalen bieten wir unseren Kunden, als Alternative im Preiseinstieg, Biere der Paderborner Brauerei“, erklärt die Kaufland-Sprecherin. Zu den Gründen für das Oettinger-Aus hält sich Kaufland bedeckt. Die Supermarktkette aus Neckarsulm will auf Nachfrage keine näheren „Angaben zu unseren Lieferantenbeziehungen machen“.
► Derweil gibt sich Oettinger betont gelassen: „Die Verbraucher haben sich auf der Suche nach alternativen Einkaufsstätten schnell umorientiert“, kommentiert Oettinger-Sprecherin Natalie Bajon das Aus bei Kaufland NRW.
► Ist das Oettinger Kaufland nicht mehr günstig genug? Das bleibt Spekulation. Aber erst Anfang des Jahres die Brauerei angekündigt, sich von insgesamt acht ihrer Biersorten zu trennen und zusätzlich auch teurer zu werden. „Wir haben uns bereits 2022 von unserem Standort in Gotha verabschiedet und unser Sortiment verkleinert, weil wir angesichts der derzeitigen Krise in der Brauwirtschaft reagieren müssen“, sagte damals Unternehmenssprecherin Natalie Bajon gegenüber 24RHEIN. Für Kaufland-Kunden in NRW kam es jetzt direkt zum kompletten Kahlschlag.
Oettinger-Bier
Stammsitz der Brauerei Oettinger ist Oettingen im schwäbischen Teil Bayerns (etwa 70 Kilometer südlich von Nürnberg). Weitere Oettinger-Braustätten gibt es in Mönchengladbach (ehemalige Hannen Brauerei) und Braunschweig (ehemalige Feldschlößchen Brauerei). Mehr als 1000 Menschen beschäftigt das Familienunternehmen.
► Fest steht: Die höheren Produktionskosten führen zu allerhand Bewegung auf dem Bier-Markt. Brauereien, aber auch die großen Einzelhändler müssen sich Ideen einfallen lassen, wie sie den Gerstensaft mit Gewinn an den Verbraucher bringen können. „Trinkgut“, ein Getränkemarkt von Edeka, hat zum Beispiel im Rheinland das neue „Rut Wiess Kölsch“ in die Regale gebracht. Das liegt preislich zwischen eingeführten Kölsch-Marken wie Gaffel, Reissdorf & Co. und dem günstigen, hauseigenen „Traugott Simon Kölsch“. (bs/IDZRNRW) Wir haben den Artikel am 11. Mai 2023 um eine Stimme der Oettinger-Brauerei ergänzt.