Niederlande senken Benzinpreis: Was das für Autofahrer aus NRW heißt
In den Niederlanden ist tanken sogar noch teurer als in Deutschland. Jetzt wurden die Preise für Benzin und Diesel deutlich gesenkt.
Den Haag – Tanken ist in Deutschland aktuell so teuer, wie noch nie. Seit Wochen liegt der Preis für Benzin und Diesel deutlich über 2 Euro, zwischenzeitlich über 2,20 Euro. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat angekündigt, den Spritpreis mit Maßnahmen wieder unter 2 Euro pro Liter drücken zu wollen. Andere Länder haben bereits konkrete Schritte durchgezogen. So haben die Niederlande die Spritpreise zum 1. April 2022 deutlich gesenkt.
Tanken in den Niederlanden: Regierung senkt Spritpreise

Wer zuletzt in die Niederlande gereist ist, beispielsweise für einen Kurztrip ins Outlet in Roermond oder zum Shoppen nach Venlo, hat festgestellt: Auch wenn tanken in Deutschland so teuer ist, wie noch nie zuvor – in den Niederlanden ist es sogar noch teurer. Fast 2,50 Euro kostete dort zwischenzeitlich der Liter Superbenzin, Diesel lag bei knapp 2,35 Euro (Stand: 14. März). Doch das hat sich geändert. Denn die niederländische Regierung hat Maßnahmen im Hinblick auf die Rekordpreise an den Tankstellen vollzogen.
Eine massive Steuersenkung um 21 Prozent für Benzin und Diesel fungiert seit dem 1. April 2022 als Spritpreisbremse in den Niederlanden. Nach Angaben der niederländischen Regierung ist Benzin damit rund 17 Cent pro Liter günstiger, Diesel immerhin 11 Cent pro Liter. Die Maßnahme soll vorerst bis zum Ende des Jahres gelten.
Gleichzeitig wollen die Niederlande Menschen mit geringem Einkommen, auch im Hinblick auf die steigenden Strom- und Gaspreise, entlasten. Dafür sinkt im NRW-Nachbarland die Mehrwertsteuer auf Energie für vorerst sechs Monate von 21 Prozent auf 9 Prozent. Insgesamt beläuft sich das Maßnahmenpaket laut Regierungsangaben auf rund 2,8 Millionen Euro.
Niederlande senken Spritpreise: Benzin billiger als in Deutschland?
- Preis Benzin Niederlande: 2,249 Euro (Preis nach Senkung, Stand 2. April)
- Preis Benzin Deutschland: 2,022 Euro (Durchschnittspreis, Stand 31. März)
Die Spritpreis-Senkung in den Niederlanden, hat bei vielen Menschen in NRW direkt die Frage aufgeworfen, ob sich ab April ein Abstecher über die Grenze zum Volltanken lohnen wird? Geht man von den aktuellsten durchschnittlichen Spritpreisen in Deutschland und den Niederlanden aus, muss man diese Frage aber mit „nein“ beantworten. Superbenzin ist trotz Spritpreis-Senkung in den Niederlanden immer noch teurer, als in Deutschland.
Auch der ADAC rät davon ab, zum Tanken in die Niederlande zu fahren. Demzufolge würden nicht mal Menschen aus Deutschland profitieren, die nah an der Grenze wohnen. „Und man verbraucht ja auch Sprit, Zeit und CO2-Emissionen, um überhaupt dorthin zu kommen“, heißt es vom ADAC.
Niederlande senken Spritpreise: Diesel billiger als in Deutschland?
- Preis Diesel Niederlande: 2,159 Euro (Schätzung Preis nach Senkung, Stand 2. April)
- Preis Diesel Deutschland: 2,107 Euro (Durchschnittspreis, Stand 31. März)
Etwas anders sieht es beim Diesel aus. Der ist in Deutschland mit durchschnittlich 2,154 Euro (Stand: 29. März) aktuell fast genauso teuer, wie in den Niederlanden nach der Preis-Senkung. Dort kostet der Liter Diesel am 1. April durchschnittlich 2,159 Euro. Zuvor waren es teilweise über 2,30 Euro. Dennoch gibt es auch hier keine Ersparnis, die „Tanktourismus“ in die Niederlande belohnen würde.
Außerdem gilt es zunächst abzuwarten, ob, und wenn ja, welche Maßnahmen die Bundesregierung zur Spritpreisbremse in Deutschland ergreifen wird.
Rekordpreise für Benzin und Diesel: Auch Frankreich kündigt Preisbremse an
Auch die Regierung in Frankreich reagiert aktuell auf die hohen Spritpreise. Premierminister Jean Castex kündigte auf Twitter eine Senkung der Spritpreise von 15 Cent pro Liter ab April 2022 an. Die Vergünstigung soll dort zunächst für vier Monate gelten.
Die hohen Spritpreise in Deutschland und den Niederlanden kurbeln seit Tagen auch den sogenannten „Tanktourismus“ an. Denn: Aktuell sind die Preise für Benzin und Diesel in Belgien und Luxemburg teilweise noch deutlich günstiger, als beispielsweise in Deutschland. (bs) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.
Hinweis: Dieser Text wurde zuletzt am 2. April mit aktuellen Preisen aktualisiert.