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Primark will Filialen schließen – jetzt wollen Kunden wissen, ob ein Online-Shop geplant ist

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Von: Mirjam Ratmann

Sinkende Verkaufszahlen fordern Primark-Schließungen. Folgt jetzt der große Ausverkauf?
Primark muss mehrere Filialen in Deutschland schließen. © Michael Gstettenbauer/Imago

Der Mode-Discounter Primark will mehrere Filialen in Deutschland schließen. Jetzt deutet die Modekette auf Facebook ein neues Geschäftsmodell an.

Köln – Derzeit vergeht kaum ein Monat, in dem nicht ein Kaufhaus wie Galeria Kaufhof, ein Modehändler wie C&A oder ein Schuhhändler wie Görtz verkündet, sein Filialnetz ausdünnen zu wollen. Auch die Billigmodekette Primark hatte am vergangenen Montag, 25. April, verkündet, dass die Filialen in Gelsenkirchen, Krefeld, Kaiserslautern und im Frankfurter Nordwestzentrum schließen werden.

Primark-Schließungen in vier Städten geplant

Der Grund: „Wir haben in den letzten Monaten unsere Verkaufsflächen überprüft und sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die durchschnittliche Fläche der deutschen Primark Stores derzeit deutlich größer ist als in anderen Ländern. Darüber hinaus ist Primark in einem herausfordernden Marktumfeld, das sich im Laufe der Jahre stark verändert hat,“ schrieb das Unternehmen auf Facebook. Gleichzeitig betonte Primark, dass es sich bisher nur um Pläne handle und noch keine konkreten Entscheidungen getroffen worden seien.

Warum hat Primark keinen Online-Shop?

In einem Kommentar auf Facebook ließ Primark dann aber eine überraschende neue Marktstrategie durchsickern. Viele Userinnen und User sprachen sich in den Kommentaren für einen Online-Shop aus, auf den das Unternehmen nach wie vor verzichtet. Eine Userin schrieb etwa: „Ich wäre auch für einen Online-Shop. Der würde sich mehr als lohnen. Viele, die diese weiten Strecken nicht auf sich nehmen können, würden gerne bestellen.“ Doch bei Primark wird es wohl keinen Online-Shop geben, wie das Unternehmen bei Facebook noch einmal deutlich machte: „Wir glauben an den stationären Handel und das Einkaufserlebnis im physischen Store und ja, wir sind nicht überall vertreten, aber wir wollen neue Stores in Regionen eröffnen, in denen wir noch nicht präsent sind.“ In einem weiteren Kommentar schrieb Primark: „Wir bleiben in Deutschland und wollen nachhaltig wachsen.“ 

Gibt es bald neue Primark-Filialen in Deutschland?

Sätze, die darauf hindeuten könnten, dass Primark plant, in Zukunft neue Läden an neuen Standorten etablieren zu wollen. Einige Userinnen und User reagierten auf diesen Kommentar direkt mit Vorschlägen, wo sie gerne einen Primark-Laden sehen würden: „Primark kommt nach Ulm. Ihr werdet es nicht bereuen“, schrieb beispielsweise eine Userin.

„Primark bitte zieht in Betracht einen in Koblenz oder Mülheim-Kärlich zu eröffnen, Primark fehlt in unserer Umgebung“, eine andere. Auch Mönchengladbach, Viersen, Dresden, Nürnberg, Magdeburg, Leipzig oder Oldenburg wurden als erwünschte Standorte genannt. Ob und wo genau Primark neue Läden eröffnen, dazu äußerte sich das Unternehmen nicht.

UnternehmenPrimark
SitzDublin
Standorte (weltweit)15
Filialen (Deutschland)32 (Stand 2022)
Beschäftigte (Deutschland)4.500

Primark hat keinen Online-Shop – doch er wird gefordert

Einen konkreten Zeitplan für die angekündigten Schließungen der Primark-Filialen gibt es derweil noch nicht. Klar ist allerdings, dass rund 420 Beschäftige von den Schließungen betroffen sein werden. „Dies ist ein schwieriger Schritt und werden alles tun, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Prozess zu unterstützen“, hieß es dazu auf Facebook.

Diese Primark-Filialen gibt es in NRW

Primark: Wirtschaftlich angeschlagen

Der irisch-britische Discounter Primark unterhält 395 Läden in Europa, den Großteil, 191, davon in Großbritannien und Irland. In Deutschland waren es, Stand 2022, 32 Geschäfte. Als das erste Geschäft 2009 in Deutschland eröffnete, war die Euphorie zunächst groß.

Doch in den vergangenen Jahren hatte auch Primark mit wirtschaftlichen Einbußen zu kämpfen. So berichtete zuletzt die Wirtschaftswoche, dass die Umsätze des Unternehmens von 926 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018/19 auf 380 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020/21 gesunken seien. (mr) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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