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Haribo macht Lidl gar nicht froh – und fliegt aus dem Regal

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Von: Oliver Schmitz

Ob Goldbären, Tropifrutti oder Schlümpfe: Haribo-Produkte sucht man bei Lidl aktuell vergeblich. Das hat mit einem besonderen Streit zu tun.

Bad Wimpfen – Die zuletzt hohe Inflation macht sich nicht nur im Geldbeutel der Endverbraucher bemerkbar, sondern auch in den Supermarkt-Regalen. Seit Ende 2022 fliegen viele Markenprodukte aus dem Sortiment von Rewe, Aldi und Co. Der neuste Fall betrifft nun Lidl. Dort gibt es derzeit keine Haribo-Produkte mehr zu kaufen. Der Grund: Discounter und Süßigkeiten-Hersteller werden sich nicht über neue Einkaufspreise einig. Das könnte lange Folgen für Kundinnen und Kunden haben. Auch die Lidl-Schwester Kaufland griff zu drastischen Mitteln: Die Kette schmiss kurzerhand das bekannte Günstig-Bier Oettinger in NRW aus dem Kaufland-Sortiment.

Haribo und Lidl streiten sich um Preise – droht erneut eine lange Lieferpause?

Lidl-Logo vor einem Supermarkt in Augsburg (Bayern).
Lidl und Haribo streiten sich erneut über Einkaufspreise. (IDZRW-Montage) © Jochen Tack/Imago & Bihlmayerfotografie/Imago

Im Streit zwischen Haribo und Lidl geht es vor allem um eins: Geld. Der Süßwarenhersteller verlangt mehr, als der Discounter zahlen möchte. „Es stimmt, dass Sie unsere Produkte derzeit bei Lidl nicht im Regal finden“, sagt ein Haribo-Sprecher gegenüber der Wirtschaftswoche. „Wir halten Preiserhöhungen vor dem Hintergrund immens gestiegener Preise für Logistik und Rohstoffe für gerechtfertigt.“

Auch Lidl bestätigte das vorübergehende Haribo-Aus. „Wir sind hier bisher zu keiner Übereinstimmung gekommen, die Verhandlungen laufen. Mit unseren Eigenmarken haben wir aber auch immer eine gute Alternative im Angebot“, sagte Lidl-Chef Christian Härtnagel am Mittwoch (17. Mai). Bereits vor zwei Jahren hatte es einen besonders langen Preisstreit zwischen Lidl und Haribo gegeben. Fast ein ganzes Jahr lang mussten die Kundinnen und Kunden des Discounters auf Goldbären und Co. verzichten. Wie lange die Süßigkeiten diesmal fehlen werden, ist noch nicht absehbar. Gegenüber der Lebensmittelzeitung erklärt Lidl aber, dass sobald eine Einigung erzielt worden sei, die Haribo-Produkte auch wieder in die Regale des Discounters zurückkehren werden.

Wegen Preisstreits: Auch Edeka, Rewe und Co. haben Sortiment eingeschränkt

Regelmäßige Preisverhandlungen und auch dadurch entstehende, oftmals kurzfristige, Sortiment-Anpassungen gehörten zum Alltag im Lebensmittel-Einzelhandel. Aufgrund der rasant gestiegenen Kosten gab es zuletzt es aber besonders viele Fälle von Marken-Rauswürfen in deutschen Supermärkten und Discountern. Zuletzt hatte unter anderem Edeka das vorzeitige Aus von hunderten Produkten bekannt gegeben, wie Kreiszeitung.de berichtet. Aktuell wird der Supermarkt von ganzen 17 Konzernen nicht beliefert. In den Regalen fehlen somit viele beliebte Produkte wie Snickers, Mirácoli, Pampers und viele mehr. (os mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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